Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 22.1907
• Erscheinungsdatum: 1907
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190700001
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19070000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19070000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

Regierungspräsidenten zu wenden. Der Obmann (Brandenburg) stellte den Antrag, beim Verband der Handelsgärtner Deutsch lands anzufragen, ob es wohl möglich wäre, ein Syndikat zu schaffen, in welchem jeder selbständige Handelsgärtner Deutsch lands sich über juristische Fragen unentgeltliche Auskunft ver schaffen kann. Dieser Antrag wurde einstimmig genehmigt. ") Auch wurde die Frage gestellt, ob wohl eine gemeinschaft liche Sammeleinkaufsstelle geschaffen werden könne zum Einkauf von Rohmaterial. Dieser Antrag wurde vertagt. Kollege Grund- Pritzerbe stellte den Antrag, ob es wohl möglich wäre, in jedem Herbst eine Börse zu errichten, in welcher jeder Handelsgärtner seine Ware zum Verkauf ausstellen kann. Der Beschluss wurde angenommen. Es wurde teschlossen, die nächste Versammlung in Rathenow, am 22. September 1907, nachmittags 4 Uhr, im Hotel zum Deutschen Hause, verbunden mit einer Pflanzen- und Gärtnerei Artikel-Börse, abzuhalten. Schluss der Versammlung 615 Uhr. H. Grund, II. Schriftführer. Gruppe Westfalen-West. Bericht über die Versammlung in Hemer (Hotel zur Krone), verbunden mit einem Ausflug am 11. August 07 (eingegangen am 13. August). Vor Eröffnung der Versammlung ergreift Herr Borrmann das Wort, welcher die erschienenen Damen und Herren begrüsste und der Hoffnung Ausdruck gab, dass sich alle in Hemer recht wohl fühlen mögen. Herr Stoffregen eröffnet nun 1/, 12 Uhr die Versammlung und betonte, der heutige Sonntag sei weniger der Versammlung, sondern in erster Linie dem Ausflug gewidmet, deshalb halte er es für angebracht, sich möglichst kurz zu fassen und habe nur den einen Punkt „Verschiedenes“ auf die Tagesordnung gesetzt. Redner drückt zunächst seine Freude darüber aus, dass der Ver band in diesem Jahre schon 870 neue Mitglieder gewonnen habe und bittet alle Anwesenden, auch ihrerseits dafür zu sorgen, dass unsere Organisation immer mehr gestärkt -werde. Eine lange Debatte veranlasst die Gehilfenfrage; es wurde lebhaft Klage geführt über das anmassende Auftreten von Mitgliedern des Allg. D. G. V. Ferner wurde über Hagelversicherung ge sprochen und darauf hingewiesen, wie notwendig die Versicherung eines jeden Gärtnereibetriebes sei. Kollegen, deren Kulturen von Hagel betroffen werden, sollten von privater Seite überhaupt nicht unterstützt werden, da ihnen die Versicherung zu Gebote stehe. Es war unterdessen 1 Uhr geworden und der Magen machte seine Rechte geltend. Die Versammlung wurde deshalb geschlossen und man vereinigte sich zu einem opulenten Mittags mahl, welches der Küche der Frau Thies alte Ehre machte; dass alle recht zufrieden waren, zeigten die fröhlichen Gesichter, als die Teilnehmer sich erhoben um nun eine Wanderung nach der nahegelegenen Heinrichshöhle anzutreten. Die elektrisch beleuchtete Tropfsteinhöhle ist erst vor einigen Jahren erschlossen und muss ein beliebter Unterschlupf vorsündflutlicher Tiere gewesen sein, da bei den Ausgrabungen eine Unmenge Knochen von Mammuttieren, Höhlenbären, gefunden worden sind; sogar das vollständige Skelett eines Höhlenbären ist zu sehen. Die Höhle bietet teilweise schönere und besonders recht hohe Partien, als wie die in der Nähe gelegene Dachsenhöhle. Nach Be sichtigung der Höhle führte uns der Weg in das Felsenmeer. Es ist dies, wie schon der Name sagt, ein Labyrinth von Felsen, in welchem man ohne Führung sich nicht zurecht findet, und das beschwerlich, besonders für Damen, zu durchklettern ist. Einige Kollegen waren aber so ritterlich gegen die Damen, dass sie selbigen aus jeder Verlegenheit halfen, und so wurde auch diese gefährliche Wanderung glücklich zu Ende geführt, und wir konnten den Rückweg in fröhlichster Stimmung zu unserm Ab- steigequatier antreten, wo die Fidelitas die Teilnehmer noch einige Stunden zusammen hielt, bis die abgehenden Züge auch den Letzten nach Hause entführten. Dem Arrangeur und Führer dieses vom schönsten Wetter begünstigten Ausfluges, Herrn Borrmann, sei aber an dieser Stelle unser herzlichster Dank gebracht. H. Köhler, Schriftführer. Gruppe Mittelrhein. Versammlung vom 11. August 07 in Bonn (eingegangen am 13. August). Der Obmann Herr T. B o e h m eröffnete um 4 Uhr die vou 34 Personen besuchte Versammlung. Da der Schriftführer leider durch Unpässlichkeit verhindert ist, übernimmt der Unterzeichnete die Führung des Protokolls. Zu Punkt 1 lagen keine besonderen geschäftlichen Mitteilungen vor. Zu Punkt 2 der Tagesordnung referiert Herr Zavelberg- Brühl über die Verhandlungen des Rhein. Provinzialverbandes in Düsseldorf. Zu Punkt 3 über die Rosenausstellung in Mannheim berichtet der Obmann, dass die Beschickung derselben in abge schnittenen Blumen eine sehr rege gewesen sei. Das Material war ein sehr gutes und waren unter den Neuheiten bemerkens werte Einsendungen. Auch standen die ausgepflanzten Rosen im vollem Flor und liessen für den weiteren Verlauf der Aus- ") Anm. d. Red. Die unentgeltliche Ratserteilung bei juristischen Fragen hat der Verband für seine Mitglieder doch schon lange eingeführt. Stellung das Beste erwarten. Wegen der gemeinsamen Fahrt der Gruppe zur Ausstellung nach Mannheim entspann sich nun mehr eine längere Debatte. Es wurde beschlossen, in Anlehnung an das Programm des allgemeinen deutschen Gärtnertags vom 31. August bis zum 2. oder 3. September mit Damen nach Mann heim zu fahren. Die Abfahrt beginnt mit dem Schnellzug III. Klasse am 31. August ab Cöln 9 Uhr 30 Vormittags, ab Bonn 10 Uhr 5, ab Coblenz 11 Uhr 3 Minuten. Sehr erwünscht ist es, wenn sich die benachbarten Gruppen dieser gemeinsamen Fahrt anschliessen. Der Obmann fordert dann diejenigen Herren, welche die Fahrt mitmachen, auf, ihm längstens bis zum 22. d. M. schriftlich die Anzahl der gewünschten Couponhefte anzugeben, damit dieselben von ihm noch rechtzeitig, für die Mitglieder be schafft werden können. Diese Couponhefte für M. 5,50 berech tigen während der Zeit vom 31. August bis zum 3. September zum jederzeitigen freien Eintritt zur Ausstellung, zur Teilnahme am Festessen am Sonntag und allen sonstigen veranstalteten Festlichkeiten. Weiter gibt Herr Boehm nun bekannt, dass Herr K e e rl-Mannheim, welcher seinen Besuch zur Versamm lung angesagt hatte, leider daran verhindert sei und wird nun an Hand des Programms der Tagung des allgemeinen deutschen Gärtnertages auch unser Programm durchberaten. Zu Punkt 5, Gärtnerisches Schiedsgericht, entschuldigt der Referent Herr Beltz- Cöln telegraphisch sein Fernbleiben. Da der Punkt schon mehrfach auf der Tagesordnung gestanden hat, wird doch in die Verhandlungen eingetreten und von den meisten Seiten befürwortet, sich, dem Cölner Schiedsgericht anzugliedern. Auf der nächsten Versammlung soll dann diese Angelegenheit ent- gültig erledigt werden. Ueber Cölner Blumenauktionen und Strassenhandel entspann sich nunmehr eine lebhafte Debatte. Man ist allgemein der Ansicht, dass nur dann Wandel und Besserung eintreten würden, sobald wir einen entsprechend hohen Zoll aut Schnittblumen erlangt hätten. Da die Zollverträge noch 9 Jahre laufen, müsse man später mit aller Energie die Zollbestrebungen wieder aufnehmen. Zur Besserung der all gemeinen geschäftlichen Lage schlägt Herr Zavelb erg vor, sich allerorts in lokalen Vereinigungen über Mindestpreise auch in Topfpflanzen, Schnittblumen und Gruppenpflanzen sowie Stundenlöhne in der Landschaftsgärtnerei zu einigen. Hierdurch würden bessere Preise in den Produkten sowohl als auch für ge leistete Arbeit erzielt werden, und solle man durch Aufklärung des Publikums der Schmutzkonkurrenz möglichst zu begegnen suchen. Nach Erledigung der zahlreich eingegangenen Fragen schloss der Obmann gegen 8 Uhr die recht lebhaft verlaufene Versammlung. 3 Herren meldeten sich als Mitglieder an. Als nächster Ver sammlungsort wurde Euskirchen angenommen. T. B o e h m. J a k o b R ö d e r. Gruppe Niederrhein. Verein selbständiger Gärtner von Aachen und Umgegend. Auf die Rundfrage unseres Vereins betr. Festsetzung einheitlicher Preise sind soviel Antworten ein gelaufen, dass es unmöglich ist. Allen einzeln zu danken und ich gezwungen bin, diese Pflicht hierdurch zu erfüllen. Nur einzelne Gruppen sind mit der Antwort noch im Rückstände, und sind diese gebeten, ihre Antwort bezw. ihre Ansichten darüber gefl. bald einzusenden, da das Material in nächster Zeit verarbeitet und gesichtet wird, und auch jedenfalls ein Referat darüber im Handelsblatt erscheint. Zu allen näheren Auskünften gerne be reit und für die Einsendungen nochmals bestens dankend. Alfred Schröter, 11. Schriftführer. Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst. 20. Haupt versammlung in Mannheim am 27.—31. Juli 07. Die diesjährige Hauptversammlung war erfreulicherweise recht gut besucht. Bereits am Samstag, den 27. Juli war eine grössere Anzahl Mit glieder erschienen. Nach einer Besichtigung der Ausstellung am Spätnachmittage fanden sich die Mitglieder abends im Teich restaurant der Ausstellung zusammen. Am Sonntag morgen trat der Ausschuss zu einer Sitzung zusammen, die bis zum Abend dauerte, in der alle geschäftlichen Angelegenheiten beraten wurden. Nachmittags wurde ein Ausflug nach Schwetzingen und Heidelberg unternommen. Abends 1,9 Uhr fanden sich Mitglieder und Gäste zur Begrüssung im städt. Rosengarten- Restaurant ein. Von einer offiziellen Begrüssung wurde Abstand genommen. Am Montag wurde vormittags 9 Uhr in der Loge „Carl zur Eintracht“, nach Begrüssung durch die staatlichen und städtischen Behörden in die eigentliche Tagung der Hauptversammlung ein getreten. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles begannen die Vorträge über: „Gartenkunst im Städtebau“; Vortragende: Landesbaurat Professor Goecke und Gartendirektor Encke. Herr Goecke trat für eine Aenderung der bestehenden Bau- polizeiverordnungen ein, welche es fast nicht ermöglichen, eine