Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 22.1907
• Erscheinungsdatum: 1907
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190700001
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19070000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19070000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

Obst- und Gemüsebau beschränkt. Dies sei wohl darauf zurück zuführen, dass die Mitglieder der Abteilung bisher stets der Baumschulbranche angehört hätten. Erfreulicher Weise lägen zwei Briefe vor, einer vom Vorsitzenden der Abteilung Garten bau, dem Freiherrn von Solemacher, Burg Namedy, und einer von dem Mitgliede der Abteilung, dem Herrn Müller- Langsur, in denen beide Herren in übereinstimmender Weise erklären, sie hätten sich bereits mit dieser Sache befasst und zwar auf Anregung des Herrn Müller. Sie bäten um Vorschläge von einem oder zwei Herren, die bei einer demnächstigen Vakanz zur Cooptation empfohlen werden könnten. Herr Arends bringt die Briefe zur Verlesung, dieselben sind äusserst entgegenkommend verfasst. Die Versammlung wählt darauf die Herren Georg Arends - Ronsdorf und Wilhelm Hoppe - Wesel, um dieselben der Abteilung zur Empfehlung vorzuschlagen. Bei P. 5 der Tagesordnung: Der Allg. deutsche Gärtnertag in Mannheim, wird von einer offiziellen Beschickung Abstand genommen, Herr Arends bittet jedoch um einen möglichst zahlreichen Besuch. Zu P. 6 befürwortet Herr Neuen seinen Antrag betr. 3jährige Wahlen zum Prövinzialvorstand. Herr Esch ist entgegengesetzter Ansicht und begründet seine Auffassung. Herr Steen ist gleichfalls gegen den Antrag und zieht die Schlussfolgerung, Herr Neuen hätte seinen Antrag selbst als einen schlechten erkannt und des halb auf der letzten Hauptversammlung zurückgezogen. Herr P o g g e 1 spricht gegen, Herr Lohse für den Antrag. Herr E. Lückerath ist für turnusweises .Ausscheiden. Herr von der Heyden spricht gegen den Antrag, desgleichen nochmals Herr Steen. Der Unterzeichnete bittet Herrn Neuen um Zurückziehung des Antrages im Interesse der all gemeinen Ruhe. Herr Neuen erklärt, er würde den Antrag nicht zurückziehen, damit man nicht wieder annehmen solle, er hätte selbst seinen Antrag als einen schlechten angesehen und deshalb zurückgenommen. Bei der Abstimmung wird der An trag abgelehnt. Zu Punkt 7 berichtet der Unterzeichnete über den am 28. Mai stattgefundenen Berufsgenossenschaftstag, wo rüber ihm von dem Genossenschaftsvertreter für die Sektion Trier, unserem Mitgliede Herrn Nic. Lambert, ausführliche Mitteilungen zugegangen waren. Die von der Genossenschafts versammlung getroffenen Veränderungen werden in einem be sonderen Artikel besprochen werden. Hierauf wird beschlossen, dass die nächste Provinzialhauptversammlung in Cöln und zwar am 24. November oder 1. Dezember stattfinden soll. Herr Beltz übernimmt die Besorgung eines geeigneten Lokales. Der Herr Vorsitzende schliesst die Versammlung gegen 71/2 Uhr. Aloys Röhlen, Schriftführer. Gruppe Meissener Lande Sitz Coswig i. S. Versammlung am 14. Juli in Gostewitz (eingegangen am 16. Juli). Zu 1, Bericht des Herrn Drewitz - Coswig, über den von der Gruppe ge stifteten Preis zur Internationalen Ausstellung, Dresden. Zu 2 referiert Herr Drewitz über die Mannheimer Rosenausstellung, wo er als Preisrichter beteiligt. Er führte der Versammlung die Tage in Mannheim vom Anfang bis zu seiner Abreise in aus führlicher und gut verständlicher Weise vor, sodass die Ver sammlung sich voll und ganz die Ausstellung vergegenwärtigen konnte. Auf Anfrage betreffs der Dekoration mit Fabrikrosen im Rosengarten erklärt Herr Drewitz, dass die Kritik in M ö 11 e r ’s Zeitung doch etwas sehr scharf gehalten, und dass es ausge schlossen wäre, die Dekoration in dieser Weise von lebenden Rosen herzustellen. Herr Keyser- Gostewitz hat um ein Wert zeugnis des Verbandes für eine Kastengurke nachgesucht; zur Beurteilung hatten sich die Herren Wilhelm Hermann, Oswald Zieger, beide Lommatzsch und Herr Trauwitz- Dresden-Striesen eingefunden. Darauf begrüsste Herr Keyser- Gostewitz die Anwesenden, -wobei er seiner Freude über das Zu standekommen der Versammlung nach dort und seinen Dank zum Ausdruck brachte. Zum Besuch der Coswiger Kollegen wird beschlossen, sich mit der Gartenbau-Gesellschaft Feronia-Dresden, welche ebenfalls einen Besuch geplant hat, zu vereinigen, und ist Mitte August in Aussicht genommen; Tag und Stunde wird | durch Karte bekannt gegeben. Nächste Gruppen - Versammlung findet am 15. September Nachm. 4 Uhr in Coswig, Hotel Wettiner Hof, statt. Zuvor soll der Einladung des Herrn Otto Stöckert zum Besuch seiner Baumschulen Folge geleistet werden. Zum Schluss bricht die Versammlung zum Besuch der Keyser’schen Gärtnerei auf; nach diesem fand ein geselliges Beisammensein im Restaurant Forsthaus statt; wobei man die neuen Keyser’ sehen Gurken auf ihren Geschmack prüfte. Der Obmann. Gruppe Danzig und Umgegend. Versammlung am 17. Juli nachm. in Danzig (eingegangen am 19. Juli). Herr F r ö m e r t eröffnet um 3/,5 Uhr die Versammlung und begrüsst die Mit glieder und Gäste aus Danzig, Langfuhr, Oliva, Pr. Stargardt, Riesenburg, Marienburg, Scharfenort, Praust und Zoppot, und geht gleich zu dem ersten Punkte der Tagesordnung: „Gründung eines Schiedsgerichts“ über. Er verliest an der Hand der Berliner Statuten über da« Schiedsgericht die, von dem am 24. Februar in Graudenz gewählten Vorstand, für unsere Gruppe I geeigneten, ausgearbeiteten Satzungen Der Obmann erklärt in klarer sachlicher Form die Vorteile, welche die Errichtung eines Schiedsgerichts seinen Mitgliedern gewährt und erläutert in der sich entspinnenden Debatte der Herren Riss, Lenz, Erd mann u. a. die Geschäftsordnung, sowie die einzelnen Para graphen der Satzungen, so dass die Satzungen, die sofort nach Druck allen unsern Gruppenmitgliedern zugehen werden, nach dem vorgelegten Entwurf einstimmig angenommen wurden. Näher aut diese einzugehen erübrigt sich, da ja die Satzungen nebst Bestellbogenformulare in beliebiger Anzahl kostenlos den Gruppenmitgliedern zur Verfügung stehen, während für Nicht mitglieder die Satzungen bei dem Sekretär des Schiedsgerichts, Herrn Paul L e n z - Danzig-Langfuhr, gegen Zahlung von 50Pfg. zu beziehen sind. Die vorläufigen Druckkosten trägt die Gruppen- kasse. Im weiteren Verlaufe der Tagesordnung regt H. Thrun gemeinsamen Koksbezug an, jedoch konnte die daraus sich ent wickelnde Debatte zu keinem Schlüsse kommen, da die Gasan stalten selbst bei grösseren Bezügen keine Preisermässigung ge währen. Ferner regt Herr Frömert die Einrichtung einer Börse über An- und Verkauf von Pflanzen usw. unter den Mit gliedern an und findet damit grossen Beifall, so dass dieser Punkt weiter im Auge behalten werden soll. Auch eine neue Herausgabe einer Liste von Einheitspreisen für unsere Gruppe, wie solche vor Jahren herausgegeben, soll wieder neu bearbeitet werden. Für unser im Dezember v. J. verstorbenes langjähriges Vorstandsmitglied Wilh. Arndt in Marienburg regt Herr Feldsien ,da derselbe ohne jegliche Hinterbliebenen ist, für Setzung eines Grabsteines eine Sammlung an, und fand darauf aus der Versammlung eine Sammlung statt, die einen erfreulichen Erfolg brachte. Schluss der Sitzung 61/2 Uhr. Auf Einladung des Herrn 0. Riss-Oliva fuhr die Versammlung nach Oliva und nahm die weit über unsere Provinz berühmte Coniferenschule derselben in Augenschein. Unter Führung des Herrn Riss wanderte man durch die in prächtigem Wachsen befindlichen Nadelhölzer, in der sogar die seltensten Sorten in grösseren Massen herangezogen werden; auch Ziersträucher in vielen Sorten, Obstbäume und Rosen-zeigten ein herzerfreuendes Bild, bis wir schliesslich nach einem von Frau Riss in liebenswürdigster Weise kredenzten Imbiss dankbar dieses herrliche Stückchen Erde wegen vorgerückter Zeit verlassen mussten. Allen wird diese Versammlung in angenehmer Erinnerung bleiben. Es meldeten sich aus der Versammlung 4 Gäste als Mitglieder. Ernst Ray mann, Schriftführer. Gruppe Hessen und Hessen-Nassau. Gruppen-Versammlung in Darmstadt, den 15. Juli 1907 (eingegangen am 20. Juli). Herr E. Becker- Wiesbaden eröffnet die Sitzung und begrüsste die Anwesenden; dankt für ihr Erscheinen, ebenso für die schöne Pflanzendekoration des Versammlungslokals. Gleichzeitig ent schuldigte der Vorsitzende die verspätete Einberufung der Ver sammlung. Das Mitglied Carl V ö 1 k e r - Darmstadt ist ver storben und wird sein Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt. Als 1. Punkt der Tagesordnung: die Topffrage, erläuterte Herr Treu bei, Vertreter der Michelbacher Tonwerke, die Vor züge seines Fabrikates. Herr Cotta- Wiesbaden hat die Topf frage angeregt, um einheitliche Töpfe in allen Gärtnereien zu haben, um dadurch Bruch zu vermeiden, welcher durch die ver schiedenen Arten bei Aufeinanderschichten nicht zu vermeiden ist. Herr Henrich - Hanau will bei der Fabrikation mehr Gewicht darauf gelegt haben, dass die Töpfe poröser werden. Herr Becker dankt dem Vertreter für die Ausstellung und bemerkt, man soll den grösseren Töpfen einen Einschnitt geben, damit dieselben ev„ mit Draht gebunden werden können. Es wurde eine Resolution gefasst, die Gruppen und gärtnerischen Vereinigungen möchten ihre Topffabrikanten veranlassen, eine einheitliche Topfform einzuführen, um bei der Handhabung und Lagerung der Töpfe den Bruch möglichst zu verhindern. Der Verband macht bekannt, dass diejenigen Mitglieder, welche mit ihrem Beitrag im Rückstände sind, der Wohltaten des Verbandes, als Unterstützung bei Sterbefällen, verlustig gehen. In längerer Rede schildert derVorsitzende dieVerhandlungen, welche gepflogen worden sind, welche zu einer Vereinigung von Nord und Süd führen sollen. Den Schlussstein soll der Handelsgärtnertag in Mannheim herbeiführen, welcher zu gleicher Zeit mit der grossen Herbstausstellung, zu welcher Mk. 20 000 zu Preisen verwendet werden, tagen soll. Punkt 2 Gehilfenbewegung: Es wäre wünschens wert, Gegenverbände ins Leben zu rufen, ähnlich wie in Frankfurt, dort hat diese Einrichtung sehr wirkungsvoll der Streikbewegung entgegengearbeitet. Herr Henrich hat das Referat hierfür übernommen, er schildert in interessanter Weise den Hergang des Streikes in Frankfurt, Hanau und Umgebung. Der Streik ist zu gunsten der Arbeitgeber beendet worden. Redner hält für den einzig richtigen Weg, eine Gegenorganisation ins Leben zu rufen unter Führung des Verbandes. Herr Becker wünscht, dass die Agitation mehr von den Ortsverbänden geleistet wird. Die Ober leitung wird dann der Verband in die Hand nehmen. Aber ent schieden warnt Herr Becker vor einer Tarifgemeinschaft. Herr Henrich führt noch aus, dass er seine Gehilfen, welche ohne