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287 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. Juli 21. Gruppe Landsberg a. W. und Umgegend. -Von 2 Uhr ab Rundgang durch die hiesigen Gärtnereien mit darauf folgender Sitzung in „Hopfenbruch". Gruppe Kreishauptmannschaft Leipzig und Sachsen- Altenburg. Bericht über die Gruppensitzung am Mittwoch, den 29. Mai in Ulrichs Bierpalast, (eingegangen am 18. Juni). Zu der vom Herrn Obmann Zeibig für heute nachmittag um 6 Uhr einberufenen Ausschusssitzung der Schiedsgerichts- Kommission und Vertrauensmänner, waren die Herren P f 1 a n z-Böhlen, Scheibe - Holzhausen , Rothe- Probsthaida, Kumme r-Wurzen, Gehlen- Rückmarsdorf und der Unterzeich nete erschienen. Herr R a u ch - Markkleeberg lehnte an der Sitzung teilzunehmen, ab. Es erfolgte die Beratung der Statuten, welche mit einem Zusatz vom Herrn Zeibig gutgeheissen wurden. Sodann eröffnet Herr Zeibi g um 8 Uhr die Gruppenver sammlung, begrüsste die erschienenen Gäste und Mitglieder und erteilt Herrn Scheibe das Wort zum 1. Punkt der Tages ordnung, Schiedsgerichtsangelegenbeiten: Herr Scheibe gibt zunächst die Vertrauensmänner der einzelnen Bezirke unserer Gruppe bekannt. An Stelle der Herren Tasche, der ablehnt, wird Herr Gehlen für diesen Bezirk gewählt. Nach Ver lesung der Statuten werden dieselben gegen 3 Stimmen ge nehmigt, die sich der Abstimmung enthalten. Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Warum ist es nötig, dass sich alle Handels gärtner zusammenschliessen, referiert Herr Zeibig und er läutert nochmals die gesamten Vorteile des Verbandes, die in Anbetracht des geringen Mitgliederbeitrages so wesentliche sind, dass jeder Handelsgärtner selbigem angehören müsste, er erwähnte besonders auch die Sonder-Ausschüsse, die vom Hauptvorstand vorgesehen sind, in denen in nachdrücklichster Weise die speziellen Interessen der verschiedenen Branchen gewahrt werden sollen. In der Debatte meinte Herr Schmidt, dass die heutige Versammlung nur zu reinen lokalen Interessen be rufen sei. Herr Gelbricht dankt sodann für die Einladung des Blumengeschäftsinhabervereins, der durch einige Herren Vorstandsmitglieder vertreten ist. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen stellt Herr Schmidt die Kardinalfrage: Wie ist es möglich, die Vereinsabende der Gruppe und die des Leip ziger Gärtnervereins zusammen zu legen, da es doch zum Teil ein und dieselben Mitglieder sind, es könnten recht gut die Interessen beider Vereinigungen an einem Abende gemeinschaft lich beraten werden. Herr Engler meint, der Leipziger Gärtnerverein sei in erster Linie dazu berufen, die Lokal- Interessen zu vertreten. Herr Köhler schlägt eine gemein schaftliche Sitzung vierteljährlich vor. Es entspinnt sich noch eine ziemlich lebhatte Debatte, die aber kein Resultat ergibt, man ist jedoch vorwiegend der Ansicht, die Verhandlungen der Verbandsgruppe für sich allein stattfinden zu lassen, und stellt Herr Sauer den Antrag, die Debatte zu schliessen, was ein stimmig angenommen wird. Herr Eichstädt schlägt vor, die nächste Versammlung in Grimma abzuhalten, und zwar am Sonntag, den 7. Juli, was allgemeine Zustimmung findet. Hier auf wird die von 34 Mitgliedern und 12 Gästen besuchte Ver sammlung um 1/212 Uhr geschlossen. Fr. Schroeter, stellvertr. Schriftführer. Gruppe Kreish. Leipzig und Sachs.=Altenburg. Die Ver bandsgruppe Kreishauptmannschaft Leipzig undSachsen-Altenburg • gibt bekannt, dass sie innerhalb ihres Bezirkes ein Schiedsgericht gebildet hat. Als Obmann desselben fungiert der Obmann der Gruppe, Herr Moritz Zeibig, Taucha bei Leipzig. Für die einzelnen Bezirke sind die Herren Z u n k e 1 - Leisnig, G. Kunze- Altenburg-S., G e 11 e r t - Imnitz, Hartig-Grimma, G. Scheibe- Holzhausen, Arnhold - Dölitz, Liebig- Cradefeld, Pflanz- Böhlen, S ch 1 o s s e r - Hartmannsdorf, K um m e r - Wurzen, K1 e i n h e m p e 1 - Cursdorf bei Schkeuditz und Gehlen- Lindenau bereit, ihre Person in den Dienst dieser Sache zu stellen. Auswärtige Herren Kollegen, welche in Schiedsgerichtssachen am hiesigen Platze zu verhandeln wünschen, werden gebeten, ihr Anliegen dem Obmann des Schiedsgerichtes mitzuteilen und wird derselbe unverzüglich mit der betreffenden Bezirksschiedsgerichts person in die weitere Bearbeitung der betreffenden Angelegenheit eintreten. I. A.: Moritz Zeibig, Obmann. Gruppe Magdeburg. Versammlung am 6. Juni 1907 im Friedrich Wilhelmsgarten zu Magdeburg (eingegangen am 18. Juni). Um 43/4 Uhr eröffnete der Vorsitzende des Vereins selbständiger Handelsgärtner von Magdeburg und Umgegend, Herr Diener- Magdeburg, die gemeinschaftliche Versammlung mit der Gruppe Magdeburg des Verbandes und begrüsste die zahlreich erschienenen Mitglieder beider Korporationen. Hierauf erteilte der Vorsitzende Herrn C. F. Krause- Neuhaldensleben das Wort zu seinem Referat über landwirtschaftliche Beruftsgenossenschaften und die Beiträge zu derselben. An der Hand von Statuten der Land wirtschaftlichen Berufsgenossenschaft der Provinz Sachsen er läuterte der Vortragende die Einrichtungen und den Zweck der Genossenschaft. Aus der sich cntspinn enden Debatte geht her vor, dass in den grösseren Städten der Beitrag ein höherer ist, als in den ländlichen Bezirken, da in den Städten die Gärtnerei den grösseren Teil landwirtschaftlicher Betriebe ausmacht, während auf dem flachen Lande die landwirtschaftlichen Betriebe über wiegend sind. Herr Beyme -Pechau schlägt vor, bei der zu ständigen Behörde Auskunft einzuholen, ob die Arbeitgeber verpflichtet seien, die Facharbeiter anzumelden, oder ob bei evtl, ünglücksfällen der Arbeitgeber im Unterlassungsfälle für die höheren Beiträge haftbar gemacht werden kann. Herr Krause erklärt, bei einem Rechtskundigen sich genau informieren zu wollen, um weitere Klarheit über diese Sache zu erhalten. Ausgestellt war von der Fensterfabrik Steinbecker & Friedrich ein neues patentiertes Mistbeetfenster. Der Erfinder desselben, Herr Luckau- Magdeburg, hielt einen Vortrag über die Kon struktion und Vorzüge dieses neuen Fensters. Seine Ausführungen sowie die ausgestellten Fenster fanden allgemeinen Beifall. Herr 0. Kowalski - Burg führte eine neue Konstruktion von Auf lagen für die Sprossen in den Mistbeetkästen vor. Auch diese einfache und sinnreiche Einführung fand allgemeine Beachtung. Beschlossen wurde, die nächste Gruppenversammlung in Genthin evtl, mit der Gruppe Berlin zusammen abzuhalten. Herr Diener teilt mit, dass der Gartenbauverein von Magdeburg im September eine Dahlienschau abhält und ladet zu reger Beteiligung ein. Anschliessend an der Versammlung fand eine Besichtigung der G r u s o n - Gewächshäuser statt. Die ganze Anlage wurde in einem guten Kulturzustande vorgefunden, besonderes Interesse erregten der Hortensienflor und das Victoria Regia-HaMS, mit seiner so seltenen Bewohnerin. Angemeldet hat sich Herr S t r a u s s - Schönebeck. Otto Boese, Schriftführer. Gruppe Niederrhein. Bericht der Versammlung vom 2. 6. 07. Restauration Blankartz, Rheydt (eingegangen am 25. Juni). Um 81/, Uhr eröffnete Herr Esch die Versammlung; er gab unter „Mitteilungen“ bekannt, dass die Essener Börse mit 1,20 Mark Ueberschuss abgeschlossen hätte. Herr Hoppe sprach zum 1. Punkt der Tagesordnung. Er bedauert, dass noch immer die hiesigen Gärtner nach Holland usw. fahren, um dort ihre Einkäufe zu machen, wie er einige Tage nach der Essener Börse zu beob achten Gelegenheit gehabt. Dieselben Pflanzen, Pelargonien usw. wären in Essen in schöner preiswerter Ware in genügenden Quantitäten zu haben gewesen und kämen für die hiesigen Pflanzen nicht die hohen Spesen, Zoll und Fracht von Holland mache ca. 10 Pfg. pro Topf aus, in Betracht. An der Diskussion beteiligen sich die Herren Hasselt, H. Dorfs, Mehlem, Pittack, v. d. Heyden. Zu Punkt 2 der Tagesordnung sprach Herr Esch. Der Wert der Zugehörigkeit zum Verbände könne zu nächst dadurch gehoben werden, dass unter den Verbandsmit gliedern ein grösseres Solidaritätsgefühl Platz greife. Neid und Missgunst müsse schwinden, und sollten die Verbandskollegen sich gegenseitig, wenn nötig, auch in materieller Beziehung be- hülflich sein, vor allem bei Kauf und Verkauf Verbandsmitglieder zunächst berücksichtigen. Sodann geht Herr Esch auf eine schon mehrfach, zuletzt von Herrn Poggel wieder angeregte Gründung einer Genossenschaft ein, bemerkt aber, dass es dem Vorstande vorderhand unmöglich ist, der Sache näher zu treten. Nachdem Herr Hoppe dem Obmann für seine Ausführungen den Dank der Versammlung ausgesprochen, nahmen noch die Herren v. d. Heyden, Mehlem und Schley zu diesem Gegenstände das Wort. Als Referent zum 3. Tagesordnungs punkte: „Was lehrt uns die Lohnbewegung der Arbeitnehmer in diesem Frühjahre?“ referierte Herr H o p p e wiederum. Seinen Ausführungen legte er zu Grunde die Worte; Vorsicht, Nach sicht und Einsicht. Vorsichtig sollten namentlich die Prinzipale in grösseren Städten sein; diese müssten sorgen, dass sie bei Zeiten über in Aussicht genommene Streiks unterrichtet seien, damit einem Ausbruche nach Möglichkeit vorgebeugt werde. Nachsichtig solle man die jungen Leute beurteilen und behandeln, da der übergrossen Mehrzahl die erforderliche Einsicht fehle, und wiederum bezeichnet Herr Hoppe es als eine Pflicht der Prinzipale, dafür zu sorgen, dass den Gehilfen durch Aufklärung eine genügende Einsicht beigebracht werde. Nach Beendigung der Debatte schliesst Herr Obmann Esch die Versammlung und ladet alle Anwesenden ein, einen Rundgang durch Rheydter Gärtnereien zu machen, dem bereitwilligst Folge gegeben wurde. Zuerst wurde die Gärtnerei des Herrn Ph. Diekers, dann die Rheydter Trauben- und Frühobstkulturen des Herrn Matschke und zuletzt die Lorbeer- und Palmenversand-Firma A. Holtzem besucht. Alois Röhlen, Schriftführer. Am 12. Juni ist unser Mitglied Herr Wilhelm Kaiser in Würzburg, gestorben. Wilhelm Kaiser war kein Mann von