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Ilo. 26 Rixdorf-Berlin, den 29. Juni 1907. XXII. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der bandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für nicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 PL, für das übrige Husland 10 Mk., für Uerbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Bethmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Bandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Bund deutscher Baumschulenbesitzer, Wie vorauszusehen war, ist in Mannheim am 22. d. Mts. der Bund deutscher Baumschulenbesitzer gegründet worden, unter einmütiger Zustimmung der Vorsitzenden der einzelnen Landesvereine, die, bis auf vielleicht zwei Ausnahmen, gleichzeitig langjährige Mitglieder unseres Verbandes sind und dies auch bleiben werden. Gegenüber der nunmehr vollzogenen Gründung können wir uns nur dem auch in der Versammlung und ausserhalb derselben immer wieder holten aufrichtigen Wunsch anschliessen, dass das Gefühl der Zusammengehörigkeit bei allen in Betracht kommenden Fragen ein gemeinsames Arbeiten mit den bestehenden Verbänden unter Wahrung der Selbständigkeit des Bundes für die Zukunft gewährleisten möge. Wir freuen uns, hier feststellen zu können, dass der gute Wille hierzu auf allen Seiten vorhanden ist. Als wir vor einigen Wochen die Begründung des Bundes noch einmal vom Standpunkte unseres Verbandes und seiner Interessen und Aufgaben beleuchteten, ging unser Hauptwunsch dahin, dass sich die einzelnen im Bunde zu sammengeschlossenen Verbände doch in irgend einer Form unserem Verbände bezw. den anderen Verbänden ohne Auf gabe ihrer Selbständigkeit anschliessen möchten. Sollte unser Entwurf für die Spezialausschüsse hierzu nicht genügen oder die Interessen nicht genügend berücksichtigen, so möge man Wünsche hierzu äussern. Als nun nach der Begründung des Bundes der Punkt beraten werden sollte, der von dem Anschluss an andere gärtnerische Vereinigungen und gegenseitige Unterstützung handelte, gab der Vorsitzende M ü 11 e r - Langsur die Erklärung ab, dass der Bund seinen einzelnen Vereinen nicht nur den Anschluss an andere Verbände freistelle, sondern ihnen diesen Anschluss sogar empfehle, und man wolle noch weiter gehen, indem man Eingaben, die man an Reichs behörden usw. zu machen habe, in aus gearbeiteter, abgeklärter Form den anderen Verbänden zur Erledigung überweisen wolle. Namentlich durch den ersten Punkt ist der Weg für ein einmütiges Zusammenarbeiten geebnet, und von einem der Baumschulbesitzer-Vereine, dem von Schleswig-Holstein, haben wir bereits in Mannheim gehört, dass derselbe sich gleichzeitig als Spezial-Ausschuss unseres Schleswig-Hol steinischen Landesverbandes betrachten wolle. Geschieht dies auch, wie wir bestimmt hoffen, in den anderen Vereinen, dann haben wir Spezial-Ausschüsse für die Baumschulen- Branche nicht mehr nötig. Wir können sie dann um so mehr entbehren, als, wie schon gesagt, fast alle leitenden Personen auch Mitglieder unseres Verbandes sind. Im Anschluss hieran kommen wir zu einem anderen hocherfreulichen Ergebnis der Mannheimer Tage, sie haben eine Annäherung, ja, eine Solidarität zwischen unserem Ver bände und den süddeutschen Verbänden herbeigeführt, die zu den besten Hoffnungen auf die zukünftige Zusammen arbeit berechtigen. Wir sahen uns vollständig einig in Bezug auf die Wünsche, die wir zu der Begründung des Bundes deutscher Baumschulenbesitzer hegten, und ebenso einig in der Abwehr von Bestrebungen, die auf Zersplitterung und Stiftung von Unfrieden hinausliefen. An solchen hat es ja nicht gefehlt, aber sie hatten das Schicksal des Geistes, der stets das Böse will und stets das Gute schafft. Möllers D. G. - Ztg. hatte in ihrer Nr. 23 vom 8. Juni in ihrer sattsam bekannten hämischen Art von Sendlingen und Söldlingen irgend welches Verbandes gesprochen, denen ihr auf die Störung der Verhand lungen gerichtetes Handwerk gelegt werden müsse, die die Organisation der deutschen Baumschulen-Besitzer zu hintertreiben versuchten, und, sobald sie. sich lästig machten, auf den Schub gebracht werden müssten. Diese Aeusserungen waren auch in den Kreisen der Baumschulen besitzer und Vereine einmütig verurteilt worden, und zu ihnen gab der Vorsitzende unseres Verbandes, H e i n r. K o h 1 m a n n s 1 e h n e r, der mit den Vorstandsmitgliedern Max Ziegenbalg, Victor de Coene und dem Generalsekretär an denVerhandlungen auf Einladungteilnahmen,