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270 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. No. 25 Protokoll. Die unterzeichneten Rechnungsprüfer - haben heute die Kassen-Eingänge und -Ausgänge und deren Belege geprüft und diese, sowie die Kassenbestände, mit den Buchungen übereinstimmend befunden. Es hat sich ergeben, dass auch in diesem Jahr die überwiegende Mehrzahl der Beiträge durch Nachnahme erhoben werden musste, wodurch der Ge schäftsstelle eine unnötige Arbeit aufgebürdet ist. Wünschens wert wäre eine pünktlichere Einsendung der Mitgliedsbei träge, da dadurch eine wesentliche Entlastung in der Kassen führung geschähe. Es ist daher zu empfehlen, dass die Obmänner der Gruppen in den ersten Versammlungen des Jahres energisch für die Bezahlung Sorge tragen. Bixdorf, den 15. Juni 1907. T. J. Heinr. Seidel. Paul Kühne. C. F. Krause. Hllgemeiner Deutscher Gärtnertag in Mannheim. Anknüpfend an die Veröffentlichung über die vorläufige Tagesordnung für den allgemeinen deutschen Gärtnertag in Mannheim in No. 22 des Handelsblattes möchten wir jetzt schon die Aufmerksamkeit unserer Mitglieder auf diese Veranstaltung richten und zur zahlreichen Beteiligung auf fordern. Als ‘Tag ist, wie bereits bekanntgegeben, der 1. September in Aussicht genommen, der Tag nach der Er öffnung der grossen Herbstausstellung, die wohl die be deutendste Veranstaltung während der Mannheimer Tage werden wird. Für den 3. Vortrag, die Lage der deutschen Handelsgärtner unter den neuen Handelsverträgen, ist als Referent der württembergische Landtagsabgeordnete und frühere Reichtagsabgeordnete Friedr. Schrempf - Stuttgart gewonnen worden, die Referenten für die anderen Vorträge haben wir bereits bekannt gegeben. Wir bitten unsere Mitglieder, der geplanten Veranstaltung ein recht reges Interesse entgegenbringen zu wollen, und namentlich dort, wo seitens der Gruppen eine gemeinschaftliche Fahrt nach Mannheim geplant ist, darauf hinzuweisen, dass die Zeit des Gärtnertages und der grossen Herbstausstellung be sonders für einen Besuch geeignet sein dürfte. Neben der Erledigung der Tagesordnung sind auch noch andere Ver anstaltungen geplant, die den Teilnehmern interessante Stunden versprechen. * I Unsere Liste C. Wie aus der Bekanntmachung auf der ersten Seite des Handelsblattes hervorgeht, hat der Vorstand die Herausgabe eines Nachtrages zur Liste C. eventl. für den Juli oder j August ins Auge gefasst. Ein für den April vorgesehener Nachtrag konnte nicht zur Ausgabe gelangen, weil nur 10 Anmeldungen für denselben vorlagen. Die Liste C. stellt eine der Wohlfahrtseinrichtungen dar, welche der Verband seinen Mitgliedern zur Wahrung ihrer Interessen bietet, dieselbe soll einesteils solche Firmen, mit denen eine Geschäftsverbindung nicht ratsam ist, und die den reellen Handel durch unlautere Manipulationen oder erwiesene Zahlungsunfähigkeit schädigen, den Mitgliedern bekanntgeben, andernteils durch diese Bekanntgabe für die Mitglieder Verluste im geschäftlichen Verkehr verhüten. Ihren hier angegebenen Zweck kann sie natürlich nur dann verfolgen, wenn die Mitglieder der Geschäftsstelle alle un- koulanten, zweifelhaften und zahlungsunfähigen Firmen an zeigen, und wenn vor Abschlüssen mit unbekannten Firmen die Liste auch fleissig zu Rate gezogen wird, ob sich etwa die betreffende Firma in derselben befindet. Wir haben im Laufe der Jahre genügend Beispiele gehabt, wo der Zweck dieser Liste für die Mitglieder vollständig erreicht worden ist, und sie vor Schaden behütet hat, andererseits sind uns jedoch auch Fälle bekannt geworden, wo die Vertrauens seligkeit, um nicht zu sagen Unvorsichtigkeit, von Mitgliedern so weit ging, ihnen ganz unbekannte Firmen zu ihrem eigenen Nachteile einen Kredit einzuräumen, trotzdem die Betreffenden mitunter schon jahrelang in der Liste C ver öffentlicht waren. Es gewinnt nun den Anschein, als wenn die hier dar gelegte Bedeutung dieser Wohlfahrtseinrichtung noch nicht genügend in-Mitgliederkreisen gewürdigt, und dieser Ein richtung noch lange nicht die ihr gebührende Beachtung zuteil würde. Die im Januar herausgegebene neue Liste stützte sich, um einmal von Grund auf ein neues und zu treffendes Material zu erhalten, auf vollständig neue Anträge, sie enthält die Namen von 339 Firmen, von denen ein nicht unbeträchtlicher Teil auf das Ausland entfällt. An der Einsendung der Anträge für diese Liste haben sich nur 62 Mitglieder beteiligt, gewiss ein recht bescheidener Prozent satz, ebenso bescheiden wie die Zahl der veröffentlichten Firmen. Man müsste angesichts dieses Ergebnisses eigent lich zu der Ueberzeugung kommen, dass sich im Gärtnerei berufe selbst und unter den Firmen, mit denen unsere Mit glieder in Geschäftsverbindung stehen, recht wenig schlechte Zahler und faule Kunden befinden. Nach allen gemachten Erfahrungen trifft diese Annahme jedoch leider nicht zu, soll aber wie gesagt, die Liste C als Wohlfahrtseinrichtung ihren Zweck erfüllen, dann müssen seitens der Mitglieder auch alle diejenigen Fälle, durch deren Bekanntgabe die Kollegen gewarnt und geschützt werden können, für die Liste beantragt werden. Man wolle nun jedoch nicht glauben, dass wir danach streben möchten, eine möglichst umfangreiche Liste zu er halten, wenn irgendwo, so liegt gerade bei einer solchen Liste der Wert nicht im Umfang, sondern im Inhalt, und wir möchten angesichts der grossen Verantwortlichkeit, die jeder Einsender eines Antrages übernimmt, ganz dringend davor warnen, etwa in leichtfertiger Weise Firmen, die es nicht verdienen, in die Liste hineinzubringen. Geschäftliche Differenzen, die etwa zu der Annahmeverweigerung einer Sendung oder zur Nichtbegleichung der Zahlung führen, soll man möglichst unbefangen und eingehend prüfen und von beiden Seiten beleuchten, ehe man sich zu einem An trag für die Liste C entschliesst. Für solche Firmen, denen man nicht direkt eine absichtliche Unreellität, grundsätz liches Schikanieren oder erwiesene Zahlungsunfähigkeit nach weisen kann, ist die Einrichtung der Liste C nicht geschaffen, nur diejenigen, auf welche die oben bezeichneten Merkmale zutreffen, sollten in derselben veröffentlicht werden. Wir möchten die Gruppen sowohl wie die Mitglieder recht dringend bitten, die hier niedergelegten Gesichtspunkte bei der Beurteilung dieser Frage zu Grunde zu legen, ferner aber auch bitten, der Liste in allen Kreisen ein recht grosses Interesse entgegenbringen zu wollen, damit diese Wohlfahrtseinrichtung ihren Zweck, die Mitglieder im geschäft lichen Verkehr zu schützen, auch möglichst erfüllt. * e%e Gärtnerei und Landwirtschaft in Baden. In Nr. 18. des Handelsblattes berichteten wir über die geringe Berücksichtigung, welche die Gärtnerei in Baden bei den Wahlen zu der neugeschaffenen Landwiitschafts- kammer erfahren hatte und gaben daran anschliessend eine Resolution bekannt, welche die letzte Hauptversammlung des Vereins selbständiger Handelsgärtner Badens zu dieser Sache gefasst hatte. Wie das Organ des genannten Vereins mit- teilt, ist die Landwirtschaftskammer nunmehr am 17. ds. zusammengetreten, und ist vom Vorstand des Vereins in Aus führung des Beschlusses der letzten Hauptversammlung an die Kammer eine Eingabe gerichtet worden, in welcher gebeten wird, bei der Ernennung der 4 zu kooptierenden Mitglieder auch die Gärtnerei in entsprechender Weise zu berücksichtigen. Man hofft von der Einsicht und der Ge-