Volltext Seite (XML)
Ho. 41. Rixdorf-Berlin, den 13. Oktober 1906. XXI. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Eiandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Bandeisblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Fbonnementspreis für Richt-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro lahrgang 8 Hk. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Uh., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Bethmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der bandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Die verehrlichen Illitglieder des Verbandes werden dringend gebeten, bei Aufgabe von Inseraten ihr eigenes Organ zu berücksichtigen und beim Bezug von im Sandelsblat angebotenen Artikeln sich aut das Bandelsblatt zu beziehen. mg Von der vorletzten Hummer des handelsblattes ist auf einen im Russchuss geäusserten Wunsch eine grössere Rnzahl von Exemplaren mehr gedruckt morden, mir bitten die verehrt. Gruppenvorstände und Einzel mitglieder, dieselben für Agitationsznecke von der Geschäftsstelle verlangen zu mollen. -90m Husf ührl iches Protokoll der Husschusssitzung.*) Erster Tag, Freitag, den 21. September 1906. (Fortsetzung). Nach der Mittagspause wird der § 21, welcher den eventuellen Anschluss korporativer Vereine betrifft, besprochen, und wird Punkt 8 der Tagesordnung: Besprechung über korporative An schlüsse anderer Vereinigungen, damit verbunden. Referent über diesen Punkt ist Herr Beckmann. Beckmann. Nach der Mittagspause ist dieses schwer wiegende Thema vielleicht nicht so leicht verdaulich, aber ich denke, wir kommen auch darüber hinweg. Als immer mehr die Bestrebungen, unseren Verband nach Möglichkeit auszudehnen, auftraten, da hiess es allgemein: aus dem Verbände der Handels gärtner Deutschlands könne nicht eher etwas werden, als es ihm nicht gelingt, in korporativem Anschluss die sämtlichen übrigen Vereine und Verbände des deutschen Vaterlandes in sich auf zunehmen. Meine Herren, die Versuche dazu datieren ja schon verschiedene Jahre zurück, sie begannen in Dortmund, wo zum ersten Male ein Antrag auf korporativen Beitritt gestellt worden ist. Seitdem ist immer wieder, wie gesagt, hervorgehoben, aus dem Ver bände der Handelsgärtner würde nichts, wenn ihm nicht die anderen Vereinigungen korporativ beitreten, nun, dieser Einwand ist heut- *) Der nachstehende Bericht soll keinen Anspruch darauf machen, eine wörtliche Wiedergabe der Verhandlungen zu sein, wie dies die Berichte über die Hauptversammlungen bisher waren. Er soll gewissermassen nur eine Ergänzung des Protokolls in der vorletzten Nummer bilden und ist nach stenographischen Notizen ausgearbeitet, welche von einer Angestellten der Geschäftsstelle gemacht wurden. Der Vorstand glaubte, die erheblichen Kosten für einen Berufsstenographen sparen zu sollen. | zutage Gott sei Dank hinfällig geworden, denn wenn wir, wie wir ; bestimmt hoffen, am Jahresschluss in der Lage sind, eine Mitglieder ¬ zahl von über 4000 zu besitzen, dann haben wir in einem Jahr der Tätigkeit des neuen Vorstandes so viel neue Mitglieder ge wonnen, als die gesamten süddeutschen Verbände zusammen be- i sitzen. Wir wollen uns deshalb aber nicht auf das hohe Pferd setzen, wir wollen nicht sagen, dass wir diese Verbände jetzt nicht mehr gebrauchen, nur das möchten wir widerlegen, dass von dem korporativen Anschluss alles Heil abhängt. Eine gewisse Leidens zeit hat die neue Verbands-Leitung durchgemacht in ihren Be strebungen, diesen korporativen Anschluss bei der jüngsten selbständigen Gründung in Bayern zu erreichen. Ich kann es mit Recht eine Leidenszeit nennen, denn die Aufopferung und der beste Wille des Vorstandes, er fand keinen guten Boden, und wir stehen der vollendeten Gründung eines neuen bayerischen Ver bandes gegenüber. Die Ansicht des Vorstandes, die ich die Ehre habe, Ihnen aussprechen zu dürfen, ist nun die: Der Vorstand hat in der kurzen Zeit, seit er an der Spitze der Verbandsleitung . steht, versucht, was nur möglich war. Wir haben versucht, die allgemeinen Interessen so gut als möglich zu vertreten, wir haben unsere Zeit nach Möglichkeit ausgenützt, einen Anschluss der Vereinigungen zu empfehlen und vorzubereiten, und da es uns vorerst nicht gelungen ist, müssen wir heute dazu kommen, in dieser Frage den Standpunkt der abwartenden Stellung einzu nehmen. Es ist keine so leichte Sache, dieser korporative An schluss; nicht nur einer Hauptversammlung hat dieselbe vor gelegen, und die Kommission, die seinerzeit in Dortmund gewählt worden ist, die kam bei der nächsten Hauptversammlung in Düsseldorf zu dem Fazit, einfach zu erklären: wir haben wohl gearbeitet, aber den Weg für einen solchen Anschluss haben wir nicht gefunden, es muss einer weiteren Bearbeitung dieser Frage überlassen sein, diesen Weg zu finden. Unter welchen Bedingungen