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liehen Veranstaltungen in gleichem Masse wie in Cassel wünschen möchten, dem grossen Interesse und der ausser ordentlichen Teilnahme des Publikums. Der Besuch der Ausstellung war in den ersten Tagen, trotz des nicht immer schönen Wetters, ein ganz bedeutender, er betrug z. B. am dritten Tage, einem Sonntage, ca. 20 000 Personen, so dass zu Zeiten eine drangvoll fürchterliche Enge herrschte. Wir hoffen, dass diese Teilnahme bis zum Schlüsse der Ausstellung angehalten hat. Die Ausstellung spielte sich zum grössten Teil im Freien ab, als gedeckte Räume standen nur, wenn man von einigen Gewächshausbauten absieht, das nicht übermässig grosse Orangeriegebäude und ein ebenfalls nicht übermässig grosses Zelt, dessen eine Hälfte noch dazu von dem Restau rationsbetrieb in Anspruch genommen war, zur Verfügung. Diesem beschränkten Raum mag es auch zuzuschreiben sein, dass die hier untergebrachten Pflanzen usw. teilweise recht eng standen, auch hatte das letzterwähnte Zelt äusser einer durchaus nicht genügenden Beleuchtung den Nachteil, dass es der Zugluft, die in den ersten Tagen zeitweise eine reichlich stürmische wurde, zu sehr ausgesetzt war, sehr zum Schaden der dort untergebrachten Pflanzen. Dieser Um stand wäre den Ausstellern jedenfalls noch weit schmerzlicher gewesen, wenn es sich nur um mit Mühe und Fleiss selbst herangezogene Produkte gehandelt hätte. Der Garten bot mit seinen zahlreich bepflanzten Gruppen einen vollbesetzten, prächtigen Anblick. Gleich bei dem Heraustreten aus dem Orangeriegebäude blickte man auf ein grosses Parterre, ein Werk der Stadtgarten-Inspektion (Garteninspektor Engeln und Obergärtner Müller). Wir wurden unwillkürlich an die eingangs erwähnte Aus stellung von 1888 erinnert, ebenso wie damals begrüsste den Besucher ein das Wappen der Stadt Cassel bildendes grosses Teppichbeet, umsäumt von einem in der Hauptsache aus Alternantheren hergestelltes breites Band mit der In schrift „Willkommen“. Es scheint sich in Cassel die Lieb haberei für Teppichbeete überhaupt länger gehalten zu haben, wie an anderen Orten, man muss schon recht lange nach einer Ausstellung suchen, die gerade in derartigen Beeten so vielseitiges geleistet hat, als dies in Cassel der Fall war. An den Seiten der grossen Rasenfläche befanden sich Gruppen der verschiedenartigsten Pflanzen, wie Canna, bunte | Blattpflanzen, Begonien, Coleus, Heliotrop usw., immer eine höhere mit einer niedrigeren abwechselnd, und den hinteren Abschluss bildete wieder ein ca. 85 □ m grosses Teppichbeet in hübscher Ausführung. Die rechts und links liegenden kleineren Rasenflächen waren meistens von Casseler Handelsgärtnern mit zahlreichen Gruppen bepflanzt, ein vielseitiges Bild, welches den Markt kulturen Cassels ein gutes Zeugnis ausstellte. Links hatte zunächst A. H. 8 i e b r e c h t - Niederzwehren ein grösseres Teppichbeet sowie Gruppen von Beg. semperflorens, schöne Lilium Umc. rubrum, gefüllte und einfache Zonal-Pelargonien, Astern, Coleus, Fuchsien usw. ausgestellt. | Unter den Gruppen von Carl Wilh. Müller- Cassel fiel zunächst eine solche der Salvia splend. Zürich auf, die gedrungenen, vollblühenden Pflanzen machten einen , schönen Eindruck, die genannte Sorte ist unbedingt als eine I der besten für Sommer- bezw. für Herbstbeete zu empfehlen. Wir erwähnen weiter eine Gruppe der hübschen Fuchsie Andenken an Heinr. Henkel, gefüllte Zonal - Pelargonien, eine Gruppe von Meteor, Brica gracilis .und Heliotrop. Die Rosengärtnerei von W i 11 w e r - Niederzwehren hatte eine grössere Anzahl von Gruppen ausgepflanzt, die gut in Blüte waren, u. a. in den Sorten Schneekönigin, Kaiserin, Testout, Mad. Jules Grolez usw. Die halbstämmigen Mad. Norbert Levavasseur hatten noch zu kleine Kronen, kräftige Kronen zeigten dagegen eine Gruppe Hochstämme. Auf einem dann folgenden Rasenstück hatte H. B r ä u - i t i g a m - Cassel vor allem sehr schöne Knollenbegonien aus- Die Jubiläumsausstellung zu Cassel vorn 24. Hugust bis 5. September. Es ist eine geraume Zeit her, dass wir in Cassel eine Ausstellung besuchten, genau 18 Jahre, als unser Verband im Jahre 1888 dort eine Hauptversammlung abhielt und bei dieser Gelegenheit gleichzeitig eine Ausstellung des Vereins zur Förderung des Garten-, Obst- und Weinbaus stattfand. Es sind nur angenehme Erinnerungen, die wohl alle damaligen .Teilnehmer an Versammlung und Ausstellung haben. In diesem Jahre beging der obengenannte Verein die Feier seines 50jährigen Jubiläums, und es war nur natürlich, dass sich schon seit einigen Jahren in den Kreisen des Vereins der Wunsch regte, aus diesem Anlass ebenfalls eine Ausstellung abzuhalten. Wenn auch der Kreis der Beteiligung schliesslich ein engerer war, als man dieses von Anfang an vorgesehen hatte, so darf man dennoch von der Jubiläums-Veranstaltung sagen, dass sie im Hinblick auf den Rahmen, innerhalb dessen sie stattfand, als eine wohlgelungene zu bezeichnen ist. Wir -wissen allerdings nicht, welches Bild sie in den letzten Tagen geboten hat, für eine solche Ausstellung ist eine Dauer von fast 14 Tagen eine zu lange, sie erfordert von den Beteiligten recht grosse Opfer, die auch durch eine bessere Berücksichtigung mit Geldpreisen nicht im entferntesten ausgeglichen werden können, und der veranstaltende Verein kann den dortigen Handelsgärtnern und Gemüsezüchtern nur ganz besonders dankbar sein, dass sie durch ihre grosse, opferbereite Be teiligung in der Hauptsache das Zustandekommen und den schliesslichen Erfolg der Ausstellung ermöglichten. Dass die letztere einen Erfolg bedeutete, ist dann noch einem anderen Faktor zu verdanken, den wir allen ähn- M a x Bull Asparagus, Calla und Adiantum, A. Clasen Gloxinien, Johs. Eckmann Cyclamen und Myrthen, L. Gern et Asparagus in verschiedenen Sorten, Fr. Goepel Palmen, bunte Aspidistra, Asparagus- Schaupflanzen, Gust. Hamkens Asparagus, Begonien, Nelken und Stauden, A. Herbst Farme, Cyclamen und Begonien, Franz Jank Farrne, Gloxinien, Cyclamen und Begonien, L u d w. Koch Farrne, N o n n e & H o e p k e r -Ahrensburg Neuheiten in Pelar gonien, Canna und diverse andere Pflanzen, Musa Ensete sowie abgeschnittene Blumen von Stauden und Dahlien, C. N u p n a u Palmen, Asparagus, bunte Dracaenen, Croton, Aralien, Araucarien, Azalien, Cyclamen und Flieder, E. M. ■ R i e c k e n Myrthen, höchst. Fuchsien und diverse Marktpflanzen, F. Bober Myrthen und diverse Gruppenpflanzen, W. Runde Palmen zur Dekoration und Handelsware, Araucarien, bunte Dracaenen, Citrus mit Früchten, Flieder und bunte Caladien, Jul. Scheider Camellien, Azalien und blühende Chrysanthemum, A. G. Scherquist diverse Farrne, F r. Wnuck Blumen von Gladiolen, Dahlien und diverse Stauden, Albert Schenkel Samenhandlung, Gladiolen blumen, C. Ansorge -Kl. Flottbek Blumen von Dahlien- Neuheiten. Ausserdem waren noch verschiedene Fabrikanten mit ihren in der Gärtnerei verwendbaren Produkten vertreten als Blumentöpfe, Blumenkörbe, Heizungskörper, Gartengeräte und vieles andere.