Handelsblatt für den deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten Zweige

• Bandzählung: 21.1906
• Erscheinungsdatum: 1906
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf118
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820519880-190600009
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820519880-19060000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820519880-19060000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

Herren der erschienenen Gäste meldeten sich als Mitglieder an. | Schluss der Versammlung 7 Uhr. Rein h. Regner, P. Hacke, Obmann. Schriftführer. Gruppe Bergische. Versammlung in Solingen den 8. Juli. (Eingegangen am 11. August.) Die Versammlung wurde gegen 5 Uhr durch den Obmann eröffnet. Nach kurzen geschäftlichen Mitteilungen gelangt der Antrag des Herrn Dammers betr. Be kämpfung Peterseim’scher Schleuderkonkurrenz zur Beratung. Herr D. brachte wie schon früher reiches Material gegen die be kannte Firma, die im Solinger Kreise viel Schaden anrichtet. Es soll gegen das Geschäftsgebahren derselben angegangen werden durch Aufklärung in Vereinen, durch Zeitungsartikel und event. durch zu druckende Plakate. Da jedoch die Firma mittlerweile in Konkurs geraten ist, muss man wohl die weitere Entwicklung der Sachlage abwarten. Zu teilweise recht erregten Debatten führte die Aussprache über den Verlauf der Gehülfenbewegung in So lingen. Es wird namentlich die mangelnde Einigkeit unter den I landelsgärtnern bedauert. Hoffentlich findet das kommende Frühjahr die Prinzipale einiger gegen die zu hoch geschraubten Forderungen der Gehülfenschaft. Der im vorigen Jahre unter nommene, bei allen Teilnehmern in so gutem Andenken stehende Sommer-Ausflug soll dieses Jahr wiederholt werden, und zwar am Mittwoch den 25. Aug. in das romantische Ittertal bei Haan. In der nächsten Versammlung, die am 26. August in Vohwinkel stattfinden soll, wird auch über die diesjährige Herbstbörse Beschluss gefasst werden. Wegen vorgerückter Zeit wird für die selbe auch das Referat des Unterzeichneten über englische Aus stellungen und Gärtnereien zurückgestellt. Vier Herren melden ihren Beitritt zum Verbände an. Schluss der Sitzung nach 8 Uhr. Der Obmann: Georg Arends. Gruppe Mittlerer Saalkreis. Protoll der Gruppen versammlung am 5. August in Eilenburg in M e r k’ s Restaurant, | Angerstrasse, (eingegangen am 13. August.) Der Obmann, Herr S e h r o e t e r - Halle, eröffnet die Versammlung um 41/2 Uhr. Herr V ö r k e 1 - Eilenburg begrüsst mit herzlichen Worten im Namen der Eilenburger Kollegen die von auswärts Erschienenen, vor allem die anwesenden Gäste. An Hand des Entwurfes der Geschäftsordnung zum Statut des Verbandes wird Absatz für Absatz verlesen und findet die Zustimmung der Versammlung. Zu Punkt 2 der Tagesordnung, Pflanzenbörse, bietet Herr S y m a n g - Eilenburg Erica gracilis, Aspidistra, Aralien, Nelken, Hortensien, Azaleen und Camellien in diversen Sorten zum Knospenansatz an. Ueber Anträge zur Ausschusssitzung bittet Herr R o s e n b e r g - Halle doch den schon früher ge brachten Antrag betr. Gründung von Wohlfahrtseinrichtungen, spez. Gründung einer Witwen und Waisen- bezw. Sterbekasse für die Mitglieder des Verbandes einzubringen. Einesteils um auch den Mitgliedern eine Garantie zu bieten, da doch mancher kleinere Handelsgärtner, wenn auch nicht immer, aber doch wohl sehr oft, in Sterbefällen eine solche Beihülfe wohl gebrauchen könne, andernteils verspricht man sich durch solche Einrichtungen einen Zuwachs von Mitgliedern. Nach längerer Debatte wird zur Vorberatung des Entwurfes eine Kommission gewählt, welcher die Herren 0. S c h r o e t er - Halle, 0. Heck er-Halle und M. Rosnberg-Halle sowie Unterzeichneter angehören. । Unterzeichneter regt an, ob es nicht angebracht sei, die zum ] Provinzialverband gehörigen Gruppen noch vor der Ausschuss sitzung zu einer Besprechung zusammen zu rufen, und verspricht der Herr Obmann ein Umschreiben an die betr. Gruppenvorstände zu richten. Nachdem noch von verschiedenen Herren die anwesenden Gäste zum Beitritt in den Verband aufgefordert wurden, erklären mehrere Herren durch Namensunterschrift ihren Eintritt. Besucht war die Versammlung von zirka 25 Personen, es wäre wünschenswert, wenn die Gruppenversammlungen besser besucht würden, es wurde von verschiedenen Seiten der Wunsch geäussert, dass die Einladungen seitens des Herrn Obmanns doch etwas früher ergehen möchten, vor allem eine vorherige Bekannt gabe im Handelsblatt, da es namentlich dem kleineren Handels gärtner nicht immer möglich sei, jeden beliebigen Tag von seinem Geschäft abkommen zu können. Schluss der Sitzung 71/ Uhr. Unter liebenswürdiger Führung Eilenburger Kollegen wurde schnell noch ein Rundgang durch verschiedene Gärtnereien sowie die städtischen Anlagen unternommen, bis nach fröhlichem Beisammensein in geselliger Weise ein jeder mit dem Wunsche schied „Auf fröhliches Wiedersehen“ in unserer alten Muldestadt, urd die Abendzüge die Auswärtigen in ihre Heimat entführten. J. A.: Max Leonhardt, stellvertr. Schriftführer. Gruppe Westfalen-Ost, Lippe, Osnabrück und Umgegend. Versammlung am 5. August 1906 in Osnabrück (eingegangen am 14. August). Der Obmann, Herr Zumsande, eröffnet gegen 1/,4 Uhr die Versammlung. Nachdem Herr R e u t e r - Osnabrück alle Fremden und Osnabrücker herzlich willkommen geheissen hat, wird das Protokoll der Provinzialversammlung vom Schrift führer verlesen und ohne Widerspruch genehmigt. Hieran an knüpfend stellt Herr Reuter zwei Herren von der Osnabrücker Kochkunstausstellung vor. Es sind dies die Herren Hoflieferant Scharns und Witte vom Wirteverein. Herr Sch ar ns ergeht sich sodann in längerer Rede und grossartigen Phrasen in Betrachtungen darüber, wie die Kochkunst und die Gärtnerei zusammen gehörten und wie die Gärtner bei einer Beteiligung an der Ausstellung nur gewinnen könnten, weil so viele hohe Herrschaften dahin kämen. Aber zum Schluss kam des Pudels Kern : dekoriert uns alles recht schön und bezahlt noch oben drein Platzmiete.! Auf vielfaches Vorhalten von allen Seiten der Versammlung gab Herr Scharns zu, die Gärtner sollten nur 60—80 Pfg. pro Quadratmeter Platzmiete zahlen, nur damit sie nicht garz umsonst da seien. Als auch dies abgelehnt wurde, gab Herr Scharns noch zu, nach Schluss der Ausstellung könnte alles zurückerstattet und vielleicht noch etwas mehr getan werden. Nachem noch die Herren Tepe und Pad berg- Osnabrück dagegen gesprochen hatten, wurde die heisse Debatte geschlossen. An diesen Auseinandersetzungen beteiligten sich die Herren Breder- Herford, Grote- Lemgo, Beck- m a n n - Osnabrück, T e p e - Osnabrück, Kirschbaum- Schinkel, Reuter und Padberg - Osnabrück. Nun wurde die Frage gestellt: Wollen sich die Gärtner offiziell an der Koch kunstausstellung beteiligen? Die Frage wurde einstimmig abge lehnt. Der Obmann stellt nun jedem Gärtner frei, sich daran zu beteiligen. Es war eine Einigkeit, welche geradezu ver blüffend war, sodass die Herren von der Kochkunstausstellung schleunigst ihre Hüte nahmen und verschwanden und jedenfalls gedacht haben: Die Gärtner lassen sich doch nicht durch schöne Reden fangen, die wollen bare Münze. Punkt II, Wie erzielen wir für unsere Produkte bessere Preise, rief auch eine lebhafte Debatte hervor. Nachdem Herr Zumsande in längerer Aus führung darlegt, wie überall alles im Preise gestiegen sei, sagt er, dass wir mit den Preisen entweder auf dem alten Standpunkt ge blieben oder noch mehr zurückgegangen wären. Herr Reuter meint, es wäre schwer, aber wir könnten etwas erreichen, wenn alle sich fest an den Verband schlössen, und empfiehlt er, durch unsere und in unserer Gruppe feste Preise festzusetzen. Diesem schliessen sich die Herren Oe sterling, Grote und Breder | an. Herr Breder meinte noch, die Gärtner wären zu ängstlich, und fragt die Versammlung, ob einer schon gute Pflanzen stehen 1 behalten hätte, was verneint wurde. Herr S c h r ö d e r-Bramsche verurteilt noch das Verschleudern am Schluss des Marktes. Herr Kirschbaum - Schinkel sagt, wir müssten uns mehr auf Spezialkulturen legen, damit würde eine bessere Ware und auch ein besserer Preis erzielt und empfiehlt noch in sehr zu Herzen gehenden Worten allen noch Fernstehenden den Anschluss an den Verband. Hierauf verteilt der Schriftführer die Anmelde formulare. Nach einer Anfrage des Herrn Tepe, was der Ver band für den Beitrag leiste, erwidert der Obmann, und entspinnt sich nun eine schöne Diskussion über den Verband von früher und jetzt. Nach der Einsammlung der ausgegebenen Formulare konnte festgestellt werden, dass alle anwesenden Osnabrücker Gärtner ihren Beitritt erklärt hatten; 18 an der Zahl. Mit einen Bravo wurde diese Erklärung aufgenommen. So können wir nun sagen, unsere Gruppe hat in Osnabrück festen Fuss gefasst, nun auf zu neuen Erfolgen, jetzt werden und dürfen die anderen nicht mehr fern bleiben. Es wurde noch über eine Eingabe wegen der Fracht bei Topfpflanzen gesprochen, es konnte aber durch die ange strengten Debatten vorher kein richtiger Ton mehr aufkommen. Nachdem nun Herr Reuter sich bedankt hatte, sprach der Obmann noch den Dank und die Freude den Osnabrückern gegenüber aus, dass nun doch so viele neue Mitglieder gewonnen seien, und wird beschlossen, die nächste Versammlung nochmals in der Nähe abzuhalten und zwar in Melle, Anfang September, um dann Ende September die Börse wieder in Herford abhalten zu können. Da nun zum Herbst der Versand wieder mehr wird, sollen auch wieder die Angebot- und Nachfrageanhängekarten eingeführt werden. Wer also im Gruppenbezirk zum Herbst etwas zu verkaufen hat und sich eine Annonce im Handelsblatt nicht lohnen würde, der schicke dieselbe bis 23. August an den Schriftführer Karl Wilke, Handelsgärtner Schildesche- | Bielefeld. Der Obmann schloss hierauf gegen 7 Uhr die Ver sammlung mit den Wunsche auf baldiges allgemeines Wieder sehen in Melle. A. Z u m s a n d e , K a r 1 W i 1 k e , Obmann. Schriftführer. Verbandsgruppe Coswig i. S. und Umgegend. Be richtigung. In der letzten Nummer des Handelsblattes ist in dem Protokoll unserer Gruppe ein Fehler unterlaufen, den wir zu berichtigen uns veranlasst fühlen. Es heisst bei Besprechung des Antrages S t o r 1 - Riesa, die Aenderung des Gruppen namens betr., dass die z. Z. in der Gruppe bestehenden Ort schaften dem früheren „Kurfürstentum Meissen“ angehört hätten. Meissen ist aber niemals Kurfürstentum, sondern eine „Markgrafschaft“ gewesen. Wir erkennen diesen Irrtum, welcher übrigens nicht aus Unkenntnis, sondern eher aus Fahr lässigkeit entstanden ist, gern an, und berichtigen hiermit die