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Leipzig, 22. und 23. August 1906. Pflanzenmesse des Leipziger Gärtnervereins im Palmengarten. Cassel, 24. August—5. September 1906. Jubiläums-Aus stellung des Vereins zur Förderung des Garten-, Obst- und Wein baues im Regbez. Cassel. Anmeldungen an das Geschäftsamt der Ausstellung in Cassel. Lauban, 8.—12. September 1906. Gartenbau- und , Obst- Ausstellung. Brieg, September 1906. Provinzial- Gartenbau-Ausstellung des Provinzial-Verbandes Schlesischer Gartenbau-Vereine. Brandenburg a. ti., 8 —17. September 1906. Allgemeine Gartenbau - Ausstellung veranstaltet vom Gartenbau - Verein. Nähere Auskunft durch Willi Hechel, Vorsitzender des Vereins, Brandenburg a. H. Berlin, 14.—23. September 1906. Ausstellung der Deutschen Dahlien - Gesellschaft im Landes - Ausstellungspark am Lehrter Bahnhof, verbunden mit Binderei-Ausstellung. Elbing, September 1906. Gartenbau-Ausstellung der freien Vereinigung der Han deisgärt j er Elbings. Karlsruhe, 20.—27. September 1906. Jubiläums-Gartenbau- Ausstellung. Oldenburg, 11. —14. Oktober 1906. .Landes-Obstausstellung des Verbandes der Obst- und Gartenbau-Vereine für das Herzog tum Oldenburg. Essen (Ruhr), 13. Oktober 1906 Lokale Gartenbau- Ausstellung für den Stadt- und Landkreis Essen. Gärtnerische Bedarfsartikel werden auch von auswärts zugelassen. An meldungen au Gartendirektor S t e f e n in Essen (Ruhr). Braunschweig, Oktober 1906. Gartenbau-Ausstellung. Halensee-Grunewald b. Berlin 25.-28. Oktober 1906. Gartenbau-Ausstellung des Privat-Gärtnervereins „Grunewald“ in dem Etablissement Terrassen am llalensec. Vorsitzender des Vereins ist Volke 1 - Grunewald. Bonn, November 1906. Chrysanthemum- und Winterblumen- Ausstellung der Bonner Handelsgärtner- Vereinigung in der Beethoven- lalle. Hamburg, 20—25. November 1906. Grosse Deutsche Chry- santhemum-Ausstellung des Vereins Hamburger Chrysanthemum- Freunde im Velodrom. Anmeldungen an Carl G. A. Schu macher, Hamburg, Hermannstr. 10/12. *wwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwawwwwwwwwwwwwwwwww* 2 f $ RR Kleine IIlitteilungen. R S $: *NNNNNNNNNNMNMWNNNNMNNMNNNNMNNMNNNMMMNMMMNMMMM# Eine Schlinge des Zolltarifs. Unter dieser Spitzmarke schreibt die Frankf. allgem. Presse: Es ist bekannt, dass findige Zollbeamte schon öfter die Verzollung nicht nach den Sätzen für die eigentliche Ware, sondern für die Verpackung vorgenommen haben, wenn diese einem höheren Zollsatz unterworfen war. Das heisst natürlich die Absicht der Gesetzgebung in ihr Gegenteil verkehren, aber die Bureaukratie muss doch auch ihr Teil zur Erschwerung des Verkehrs beitragen. Man will doch nicht immer bloss die Gedanken anderer nach denken. Eine neue Schlauheit hat wieder die bayrische General direktion der Zölle ausgesonnen. Der neue Zolltarif sieht unter Nr. 47 für frische Aepfel, Birnen und Quitten in einfacher Um hüllung einen Zoll von 3,20 Mk., in mehrfacher Umhüllung dagegen einen Zoll von 5 Mk. vor. Die Obstimporteure sind nun bisher der Meinung gewesen, dass man unter einfacher Umhüllung die bisher übliche Verpackung in Fässer, Kisten oder Körbe, unter mehrfacher Umhüllung aber das Einwickeln jeder einzelnen Frucht, wie dies bisher bei feinen Obstsorten geschah, verstehen könne. Auf eine Anfrage beim k. Hauptzollamte München I wurde aber durch Entscheid der k. Generaldirektion der Zölle bestimmt, dass der Zollsatz für doppelte Umhüllung mit 5 Mk. nicht nur bei direkter Umhüllung der einzelnen Stücke selbst, sondern auch dann in Anwendung zu kommen habe, wenn die Fässer, Kisten oder Körbe mit Papier, Papierspänen oder Holz- wolle ausgeschlagen sind. Diese letztere Art der Verpackung der gewöhnlichen und billigen Früchte geschieht aber lediglich deshalb, um sie einesteils vor Beschmutzung zu bewahren, haupt sächlich aber, um die während des Transportes auftretenden Stösse, wodurch das Obst natürlich Schaden leidet, zu mildern. Ein derartig einfaches Ausschlagen der Wände der Transport gefässe mit Papierspänen oder Holzwolle zum unmittelbaren Schutz des Obstes kann doch nicht als doppelte Umhüllung bezeichnet werden, die eine höhere Verzollung rechtfertigt, wenn man nur' den gesunden Menschenverstand walten lassen will. Schliesslich könnte sonst ein findiger Zollbeamter auch noch auf die Idee kommen, dass Glas- und Porzellanwaren ohne schützende Umhüllung in die Kisten verpackt werden müssten. Die Wirkung der neuen Zölle auf die Gemüseproduktion. Ueber die Wirkung der neuen Zölle auf die Gemüseproduktion bringt die „Landindustrie“ folgende beachtenswerte Ausführungen; ! Mit dem Inkrafttreten der neuen Zolltarife am 1. März dieses Jahres ist für den Gemüsehandel und [den Gemüse verbrauch im Deutschen Reich eine grosse Umwälzung eingetreten, da die I Einfuhr aut gewissen Gebieten so erschwert wird, dass sie vor aussichtlich so gut wie ganz aufhören wird. (?) In erster Linie wird sich das in bezug auf den Rot-, Weiss- und Wirsingkohl be merkbar machen, für den ein Zollsatz von 2,59 Mk. per Doppel zentner bezahlt werden muss, der eine lohnende Einfuhr •also nicht mehr gestattet. Da Berlin allein nun alljährlich 10 bis 15 000 Waggons ausländischer, namentlich holländischer Kohl sorten konsumiert, kann man sich ungefähr vorstellen, wie gross der Bedarf im ganzen Deutschen Reiche ist, und welche Ver änderungen auf wirtschaftlichem Gebiete durch die neuen Zoll massnahmen hervorgerufen werden müssen. Es liegt jetzt der einheimischen Landwirtschaft ob, den voraussichtlich grossen Ausfall in der Einfuhr durch eigene Produktion zu decken. Es sind in verschiedenen Bezirken Nord Westdeutschlands im Laufe der letzten Jahre Versuche mit dem Anbau von Gemüse in । grösserem Massstabe gemacht, bisher aber oft mit geringem Erfolg, weil die ausländische Ware den Gutsbesitzern und Bauern i die Absatzgebiete fortnahm. Jetzt, wo dieser Wettbewerb auf hört, sieht sich aber die Sache vollständig anders an. Jetzt hat der Gemüsebau im grossen eine ganz entschiedene Chance, um so mehr, als es sich nicht um teure Sorten, sondern um solche handelt, die von den breiteren Volksschichten in grossen Quantitäten konsumiert werden. Die Konsumenten fürchten nun aber sehr eine Preissteigerung, die bei den ohnehin schon teuren Gemüsepreisen die Folge haben würde, dass das einzige den minderbemittelten Volksklassen noch zugängliche frische Wintergemüse, der Kohl, ihnen in Zukunft auch unerreichbar werden würde. Das würde eine viel grössere Kalamität werden, als man vielleicht im ersten Augenblick geneigt ist anzu nehmen, zumal wenn, wie im verflossenen Jahre, auch die Kartoffel ernte ungünstig ausfallen sollte. Um nun diese Preissteigerung zu verhüten, sind die Berliner Gemüsehändler jetzt damit beschäftigt, eine Einkaufsgenossenschaft zu gründen, deren hauptsächlichste Aufgabe die Förderung des Gemüsebaues sein soll. Man will durch feste Kaufverträge mit den Produzenten —• einerlei ob mit Grossgrundbesitzern oder Bauern — darauf wirken, dass diese sich den Bedürfnissen im Deutschen Reiche anpassen, und ihre Eigenproduktion in entsprechender Weise erhöhen. Die Absatz chancen sind so günstig, zumal der Gemüsebau an und für sich i vorteilhaft ist, dass hoffentlich kein Mangel eintreten wird, wenigstens nicht, wenn die deutsche Landwirtschaft ihren Vorteil, zugleich aber auch ihre Verpflichtungen, in richtiger Weise ins Auge fasst Gärtnereistatistische Zählung. Die Magd. Ztg. gibt die Ergebnisse der Zählung vom 2. Mai lür die Stadt Magdeburg bekannt. Nach vorläufiger Zusammen stellung sind in Magdeburg gezählt worden: 61 Handelsgärt- nereicn, 10 Landschaftsgärtnereien, 60 Blumenladengeschäfte, darunter 5 von auswärtigen Gärtnereien betriebene, 2 Blumen grosshandlungen, 3 Samenhandlungen, 5 Hausierer mit Blumen; ausserdem 63 Privat-, Villen- und Herrschaftsgärtnereien. Hierzu treten noch 6 Friedhofsgärtnereien der Kirchengemeinden, der Garnisonverwaltung und der Stadt, sowie die städtische Garten verwaltung. Auf dem Wochenmarkt wurden 43 Pflanzen- und Blumenstände gezählt; 11 sind von Magdeburger, 19 von aus wärtigen Gärtnereien, 10 von Magdeburger und 3 von auswärtigen Händlern mit Blumen besetzt. Von den 19 auswärtigen Gärtnereien entfielen 9 auf Cracau, 3 auf Olvenstedt, 2 auf Gr.-Ottersleben, je 1 auf Barleben, Lemsdorf, Menz, Prester und Salbke.