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zahlreich zusammengefunden und war es eine stattliche Ver sammlung, welche der Obmann um 4 Uhr im Restaurant „Stadt park“ eröffnete. Eingehend erläuterte derselbe dann mit warmen Worten die Bestrebungen und Ziele des Verbandes, und wurde die Werbetrommel kräftig gerührt, welche freudigen Widerhall fand, sodass 6 Herren ihren Eintritt in den Verband erklärten. Eine rege Debatte über verschiedene wirtschaftliche Fragen trug dazu bei, Interesse und Arbeitsfreudigkeit für den Verband zu entfachen. Somit kann auch die Gruppe Hannover ein freudiges „Vorwärts“ melden, sind doch im Laufe eines Monats 14 neue Mitglieder gewonnen. Die zarte Hoffnung, dass die Sturm- und Drangzeit, welche bei allen Gruppen des wirtschaftlichen Lebens sich zeigt und überall zum Interessenkampfe zwingt, auch unserem Verbände einen neuen Lebensfrühling bringen würde, scheint zur Wirklichkeit zu werden, denn überall beobachtet man ein erfreuliches Drängen nach Arbeit. Mögen die Kinder krankheiten des Verbandes, welche sich in nichtigen Zänkereien und Eifersüchteleien noch immerfort äussern, doch . recht, recht bald überwunden sein, so dass praktische Arbeit geleistet werden kann, damit der Verband sich seiner Kraft wie auch seiner ■Pflichten bewusst wird, welche derselbe unserem Stande gegen über hat, dann wird er auch an grosse Aufgaben, welcher sehr viele seiner harren, herantreten können, und eine Macht bilden, mit welcher zu rechnen ist. E. Binnewies. Verbandsgruppe Berlin. Bericht der Gruppensitzung vom 23. Februar 1908 im Fürstenhof in Zehlendorf (eingegangen am 3. März). In Abwenheit des Obmanns, Herrn Grunewald, eröffnete dessen Stellvertreter, Herr 0. Neumann - Zehlendorf, die gut besuchte Versammlung um 5 Uhr. Vorher, schon um 3 Uhr, hatten sich die Gruppenmitglieder in der Gärtnerei von Kiausch zusammengefunden, namentlich zu dem Zweck, dessen allbekannte so vorzügliche Samen-Cyclamen-Kultur zu besichtigen, es wurde derselben ungeteiltes Lob gespendet, ebenfalls der An zucht der Farrnsämlinge und der Marktpflanzen. Mit der Ueber- zeugung,. etwas musterhaftes gesehen zu haben, und dass die Be urteilung der Cyclamen, wie sie sich Herr Radetzki aus An lass der Chrysanthemum - Ausstellung geleistet hatte, absolut nicht zutreffend sei, begab man sich zum Versammlungslokal, hier gab nach Eröffnung der Sitzung Herr Bernstiel der vor erwähnten Ueberzeugung beredten Ausdruck. Die Besprechung der Broschüre über die Abschaffung des Kost- und Logiszwanges wurde in oft sehr lebhafter Weise geführt. Wiesan g - Britz regte, an, nur Gehilfen vom Stellennachweis des Verbandes (Weissenburgerstrasse) oder von ausserhalb zu beziehen, Kohl mann-Zossen bespricht die Abbildungen in der Broschüre, er sucht nachzuweisen, dass manche derselben nur die Unordent lichkeit der. Gehilfen selbst dokumentierten, wenn z. B einige Betten gemacht, andere in derselben Stube dagegen zerwühlt seien, und auf dem Tische Schlüssel, Kragen, Messer, Bürsten, Schachteln u. a. durcheinanderlägen, so sei das nur auf Un ordentlichkeit der Bewohner, oder auf absichtliche Entstellung zurückzuführen. Unterzeichneter Schriftführer verliest darauf noch einigeStilproben aus der Broschüre, man verzichtete jedoch auf die vollständige Verlesung, da man an dem Wenigen schon übergenug hatte, die Schreibweise widerte förmlich an. Im Verlauf der Debatte, an der sich noch die Herren B e r n s t i e 1, Dietze, Kiausch, Müller, Kohlmannslehner, Neumann, Pabst, Ploth und Kokulinski beteiligten, kam auch die Sprache auf den Tarifabschluss zwischen der Gruppe Berlin und dem nationalen Gehilfen-Verband. Letzt genannter Redner spricht die Befürchtung aus, dass der nationale Verband, wenn er grösser würde, sich auch nach der anderen Seite . hinübermausern würde. Ein Zwiespalt der Meinungen trat zwischen der Mehrzahl der Anwesenden und dem Schrift führer hervor, indem letzterer die Meinung vertrat, dass alle Mitglieder der Gruppe dem Tarif gegenüber gleiche Pflichten, und aus ihm gleiche Rechte hätten, und dass nicht nur die 500/0, welche schriftlich der Annahme desselben zugestimmt hätten, bevorzugt würden. Geschäftsführer Beckmann sprach dann über die gärtnerei-statistische Berufszählung, er erhofft von ihr einen- grossen Vorteil für uns Gärtner überhaupt, und für den Verband im besonderen. Vor der Zählung sollen noch auf klärende Artikel veröffentlicht werden. G r i 11 e - Weissensee verliest einige Artikel aus. dem Vorwärts, die sich mit dieser Sache beschäftigen. Ernst regt an, sich mit der Polizei in Ver- bindung zu setzen, zwecks Durchsicht der Listen. Kohlmanns lehner- Britz gibt darauf näheres über die Hauptversamm lung bekannt und fordert die Gruppenmitglieder zum würdigen Empfang der Gäste auf. Es wird beschlossen, die Fürsorge für einen solchen dem Hauptvorstande in Verbindung mit dem Gruppenvorstande zu überlassen. Dietze mahnt die künftigen Vertreter, nur im Sinne des. neuen Statutes zu stimmen, es wird dies für selbstverständlich gehalten. Eine Anfrage Jablonski - Weissensee, ob man Beiträge zur. Handwerkskammer zahlen müsse, beanwortet Herr B eckm an n dahin, dass dies nicht nötig sei, laut Erlass des, Ministers Möller vom Jahre 1902, gezahlte Beiträge müssten zurückgegeben werden. Nach einem Dank des Herrn Kiausch für das zahlreiche Erscheinen der Mitglieder schloss der Obmann die Versammlung um 1/410 Uhr. Otto Neumann. E. D a g e f ö r d e , Schriftführer. Verbandsgruppe Niederrhein. Ausserordentliche Sitzung des Vorstandes und Ausschusses der Gruppe in Crefeld am 4. März 1906 (eingegangen am 6. März). Die zahlreich besuchte Sitzung, an der äusser Vorstands- und Ausschussmitgliedern noch viele Kollegen aus Crefeld teilnahmen, wurde um 12 Uhr mittags vom Vor sitzenden Esch- Wickrath eröffnet. Derselbe weist auf den beleidigenden Artikel „In eigener Sache“ in No. 2 des Correspondenzblattes der selbständigen Gärtner von Rheinland und Westfalen hin. Er, sowohl wie der Schriftführer Roehlen seien in einer so beleidigenden Art und Weise angegriffen, dass es nötig sei, dass die Gruppe die Sache prüfe und Stellung dazu nehme. Nachdem beide anggriffenen Herren das Gegenteil von dem in dem betreffenden Artikel Gesagten bewiesen, wurde, auf Antrag T r i e b e 1 s - Linn folgende ■ Resolution angenommen: „Wir, die anwesenden Ausschuss- und Verbandsmitglieder der Gruppe Niederrhein des Verbandes der Handelsgärtner Deutsch lands weisen die beleidigenden Angriffe, ganz besonders die gegen den Vorstand der Gruppe, die in dem Artikel des Correspondenzblattes der selbständigen Gärtner von Rheinland und Westfalen „In eigener Sache“ von K. Hartstein enthalten sind, ganz entschieden zurück und sind jederzeit bereit, den Beweis zu bringen, dass die angegebenen Behauptungen nicht den Tatsachen entsprechen.“ Betreffs Früljahrsbörse wurde beschlossen, im Falle eine solche stattfinden solle, dieselbe am 25. März in Essen abzuhalten und wird der Vorsitzende beauftragt, auf Grund dieses Beschlusses mit Herrn Dorfs s e n. zu unter handeln, ferner wurde beschlossen, am 11, März vor der Ver sammlung in Aachen eine Ausschusssitzung abzubalten. 1. A.: Fritz Esch, Wickrath. Ortsgruppe Herzogtum Braunschweig. Protokoll der Sitzung vom 4. März 06. (eingegaugeu am 2. März). Nach Er- öffuung der Sitzung durch den 2. Vorsitzenden um ö Uhr, gedenkt derselbe in bewegten Worten des am 19. Februar ver storbenen langjährigen Vorsitzenden unserer Gruppe, des Herrn Bültemann, und ehrt die Versammlung den Entschlafenen durch Erheben von den Sitzen. Alsdann erhält Herr Bur mester das Wort zu einer geschäftlichen Mitteilung. Redner teilt mit, dass die Sektion für Gartenbau wiederum einen Vor garten- und Balkonwettbewerb für das Jahr 1906 ausgeschrieben habe und bittet um Bewilligung eines Betrages wie im Vorjahre, wenn möglich in vermehrtem Masse; die Versammlung bewilligt 50 Mk. Herr Grab be erhält sodann das Wort zu seinem Re ferat „Rentabilität im Handels- und Landschaftsgärtuereibetriebe", und führt Redner aus, dass die bei uns noch immer üblichen Löhne beiKundenarbeit mit den Verhältnissen nicht Schritt gehalten, und bei der allgemeinen Preissteigerung dringend einer Autbesserung be dürfen. Im weiteren lässt sich Redner über die in jedem Frühjahre grassierende Schleuderkonkurrenz mit Pflanzenmaterial aus, wo durch Handels- und Landschaftsgärtnern, wie auch Blumen händlern grosser Schaden erwächst, und fordert zum Schluss dringende Abhülfe, welche sich durch Zusammenschluss aller Be teiligten erreichen liesse. Nach längerer Debatte stellt Herr Burmester den Antrag, diese Angelegenheit weiter zu ver folgen. Auf Antrag des Herrn Adam wird eine Kommission, bestehend aus den Herren Schomburg, Grabbe, Bur mester, Pieper, Weinschenk gebildet, welche über Mittel und Wege beziehungsweise über Höhe der Löhne und Preise beraten soll, um dann in einer auf den 18. März anbe raumten Versammlung Vorschläge machen zu -können, welche nur diese als Gegenstand der Tagesordnung hat. Herr Weidner erhält sodann das Wort zu dem Referat: „Welche Mittel und Wege sind einzuschlagen, um die noch fernstehenden Kollegen als Mitglieder unseres Verbandes zu gewinnen?“ Redner erläutert im Verlauf seiner interessanten Ausführungen die Vorteile, welche für alle entstehen würden, wenn sich die Gärtner unseres engeren Vaterlandes alle in der Gruppe Braunschweig unseres Verbandes zusammenfinden würden, da es unserer Gruppe Braunschweig bei unserer internen Landesgesetzgebuug alsdaun möglich wäre, die Interessen der einheimischen Berufsaugehörigen wirksam bei sich ergebenden Missständen zu vertreten. Referent spricht dann noch die Hoffnung aus, dass unsere Gruppenver sammlungen immer mehr dazu beitragen möchten, unseren Stand nach aussenhin zu heben und zu repräsentieren. Herr Adam weist an den Vorredner anknüpfend auf die verschiedenen Artikel hin, welche in den bisherigen Nummern des Handels blattes erschienen sind, und führt aus, dass nicht der Einzelne nur alles vom Verband erwarten solle, sondern der Einzelne möge auch für den Verband etwas tun, dann werde es auch diesem möglich sein, zu Nutz und Frommen für die Allgemeinheit zu wirken. Auf Vorschlag des Herrn Weidner, welcher später von diesem zum Antrag erhoben wird, wird eine Werbe-