Volltext Seite (XML)
wurden. Nach Schluss dieses Vortrages dankte der Obmann Herrn Dr. Rabe, und bat die Mitglieder, sich zu Ehren dieses Herrn von ihren Plätzen zu erheben. Zu Punkt II der Tages ordnung, Verschiedenes, gab der Obmann bekannt, dass, wenn noch Anträge zur Hauptversammlung in Berlin, welche schon gleich nach Ostern in diesem Jahre stattfinden wird, gestellt werden sollen, diese schon jetzt eingereicht werden müssen. Doch schlug der Obmann vor, in diesem Jahre keine Anträge zu stellen, wenn es nicht dringend nötig sei, um den Verband resp. das Statut und den Vorstand erst auf festen Fuss zu bringen, denn bei dem jetzigen Zustand kann nicht viel Gutes erreicht werden. Dann nahm zu Verschiedenes Herr F. T immer mann- Wedel das Wort und regte im Auftrage mehrerer Kollegen an, I ob es in unserer Gruppe nicht durchführbar wäre, dass abgeschnittene Rosenblumen während des Sommers, welche doch bekanntlich ein grosser Handelsartikel in dieser Gegend sind, nicht für einen Minimalpreis verkauft werden können, da bei dem Schleudern der letzten Jahre die Preise so gedrückt sind, dass für viele Blumen nicht der Schneidelohn bezahlt wird, wenn z. B. für 100 Stück 20—40 Pfg. bezahlt werden. Viel besser wäre es, wenn solche Blumen verblühen und nur beste Ware für einen anständigen Preis verkauft wird. Herr Tredup- Rellingen wälzt diese Schleudereien mehr auf die Blumenhändler in den benachbarten Grossstädten, als auf alle Züchter. Was die Grossstädter an einem Tage nachbehalten, wird am anderen Tage zu einem Schleuderpreis auf den Markt geworfen. Mehrere Mitglieder sprachen noch gegen und mehrere für diesen Antrag, doch bleibt es einer näheren Versammlung überlassen. Da nun die Zeit herangerückt war, wo die Mitglieder mit den Zügen abfahren wollten, so wurde die Sitzung um 71/, Uhr vom Obmann geschlossen. Es meldeten sich dem Verband als Mitglieder an Herr W. Breipahl, Herr E. Barthel und Herr H. Nagel, Baumschulen in Wedel. M. Griem, Schriftführer. Verbandsgruppe West-Schleswig-Holstein. Versammlung am 18. Febr. Nachm. 3 Uhr in Heide, „Dithm. Hof“ (eingeg. am 21. Febr.) । Herr Ehlers begrüsst die in dieser V ersammlung recht zahlreich erschienenen Mitglieder, sowie einen Herrn als Gast, und knüpft daran die Hoffnung, dass die Vereinstätigkeit auch in unserer Gruppe etwas lebhafter werde, wie sich ja jetzt erfreulicherweise in den anderen Gruppen bemerkbar mache. Herr 11 ans en knüpft daran den Wunsch, die Tagesordnung etwas reichhaltiger und interessanter zu gestalten. Der Vorstand sichert dies zu, erbittet dabei jedoch die Unterstützung der Mitglieder, um durch einmütiges Zusammenwirken für unsere Gruppe und ihre Mitglieder das Bestmögliche zu leisten, sowie vor Allem die noch fernstehenden Kollegen zum Beitritt zu bewegen. In Blumentöpfen lagen Proben vor von Lieske- Wandsbek und den Blumentopfwerken Sufflenheim, für beide. Firmen kommt voraussichtlich eine Bestellung zusammen, um dann die für unsere Verhältnisse geeignetsten Topfgrössen feststellen zu können. Ausführlich erörtert werden dann noch das Cycas- wedelgeschäft, die Heizungsfrage und noch mehreres geschäft lich Interessierende, und kommt man zu dem Schluss, in den Hauptartikeln von den bedeutendsten Firmen Offerten einzuholen für gemeinschaftlichen Bezug. Als Ort der nächsten Versamm lung wird Husum gewählt und als Zeitpunkt Ende April. Ein stimmig wurde von den Mitgliedern das Vorgehen des Herrn Krause- Neuhaldensleben verurteilt, welches nur den' Verband schädigt an Zeit und Vermögen. Mit der darauf folgenden Pflanzenbörse schloss der geschäftliche Teil und wurde zum gemütlichen übergegangen, bis der Zug uns unseren heimischen Penaten wieder zuführte. H. Delfs, Schriftführer. Verbandsgruppe Magdeburg und Umgegend. Versammlung am 22. Februar im City-Hotel Magdeburg, (eingegangen am 24. Februar). Um 1/25 Uhr eröffnete Herr C. F. Krause die Sitzung. Nach Begrüssung der Erschienenen wurde zur Tages ordnung übergegangen. Auf Antrag wird zunächst Punkt V der Tagesordnung (der Gruppenbericht der Gruppe Mittlerer Saal kreis) vorgenommen. Hierzu erteilt der Obmann dem Unter schriebenen das Wort. Derselbe legte an der Hand des Protokolls klar, dass das Vorgehen der Gruppe Mittlerer Saalkreis nicht ge billigt werden könnte. Auch wurden noch andere Gruppen berichte kritisiert, wie z. B. der Bericht der Gruppe Dresden lind Umgegend. Derselbe führt direkt unwahre Tatsachen an in betreffs des Protestes Krause’s. Nach längerer Debatte wurde folgende Resolution gefasst, 1 Stimme dagegen, 1 Stimme enthielt sich der Abstimmung: Der Gruppenbericht der Gruppe Mittlerer Saalkreis im Handelsblatt No. 6 wird scharf kritisiert. Die Gruppe Magdeburg und Umgegend weist die falschen Dar stellungen sowie die Bevormundung im betreffenden Bericht entschieden zurück. Auch der Verbandsleitung kann die Gruppe Magdeburg den Vorwurf nicht ersparen, dass dieselbe den Bericht in dieser Fassung aufgenommen hat, was dem Verband nicht zum Nutzen gereichen kann. Ferner wird der Hauptvorstand ersucht, um dem ewigen Bedauern über den Protest in den Be richten der Gruppen ein Ende zu bereiten, . das Uebel bei der Wurzel anzufassen. Wir sind der Meinung, dass die Wenigsten vom Verbände wissen, warum es sich eigentlich handelt. Nach den vielen Berichten zu urteilen, hört es sich an, als wenn nur, weil der Paragraph 47 des Statuts verletzt ist, solches geschehen wäre. Wir ersuchen daher den Hauptvorstand, den Protest erheber aufzufordern, seine Gründe anzugeben, was ihn ver anlasst hat, Einspruch zu erheben, selbige dann im Handelsblatt so bald als möglich bekannt zu geben, sowie auch das neue Statut zum Abdruck zu bringen, damit die einzelnen Gruppen Gelegenheit haben, sich noch vor der Hauptversammlang damit zu beschäftigen, und die neugewählten Vertreter ordnungsmässig orientiert sind. Punkt I, Vorlage von Lehrlingskontrakten. Herr C. F. Krause hält hierüber Vortrag. Nach Rücksprache mit einem Juristen weist er darauf hin, dass in den Lehrkontrakten die Paragraphen 117—149 der Gesindeordnung mitaufzunehmen wären, dann würde für Fälle, wo die Gärtnerei zur Landwirt schaft oder zum Gewerbe gerechnet würden, nach beiden Seiten gesichert sein. Es beteiligten sich noch die Herren Böhlert und Mohrenweiser an der Debatte, welche noch manches Wissenswerte förderte. Zu Punkt II, der Lehrer als Handels- gärtner, hielt Herr Bosse Vortrag. Herr C. F. Krause spricht sich sehr dankbar dafür aus, dass der Lehrer den Kindern die Blumen- und Baumpflege mit auf den Weg gibt, bedauert aber die Ausartung, dass zuletzt ein Gewerbe daraus gemacht wird, er weist immer wieder darauf hin, dass man die Abgeordneten in dieser Sache aufklären soll, was besser ist, als alle Petitionen, denn die fallen meist immer nur unter den Tisch. Herr Böhlert führt noch Fälle an, wo andere Beamte wie Kreisbaumpfleger, Gerichtsvollzieher nebenbei die Gärtnerei als Gewerbe betreiben. Es wird die Lauheit der Gärtner bemängelt die sich nicht dagegen wehren. Es wird ersucht, Beweismaterial zu sammeln, damit der Verband weitere Schritte tun kann, was hoffentlich dazu beitragen wird, die dabei interessierten Gärtner dem Verband zuzuführen. Punkt 111, Neueinführungen der letzten Jahre. Herr Röss i n g hatte Tulpen, Narzissen und Maiblumen, welche auf künstlich-natürlichem Wege in allen Farben prangten, ausgestellt. Man sah blaue Maiblumen, rote Narzissen und Tulpen in allen Schattierungen. Herr R ö s s i n g stellte dieselben gleichfalls unter Angebot und Nachfrage. Nun nahm Herr K o w a 1 s k i das Wort über Neueinführungen. Selbiger hielt einen recht interessanten Vortrag, griff über 10 Jahre zurück, und kam bei der Neuzeit zunächst zu den Chrysanthemum um! nannte hier unter anderem Soleil, Robert und besonders empfahl er noch Lu Gracieuse, welche er noch bildlich verführte. Er führte dann uns die neueren Rosen. Pelargonien, Fuchsien, hier besonders Wenzel, an, und auch die Salvien wurden ganz be sonders erläutert, hier wurden Feiterball und Zürich genannt, letztere aber ganz besonders wegen ihres frühen Blühens und kurzen Baues gelobt. Herr Sehe p ler erläutert noch den schönen Vortrag in den verschiedenen Species. Auch die Herren stellten es unter Angebot und Nachfrage. Herr Krause dankte für den schönen Vortrag. Herr Kowalski stellte sich für spätere Gelegenheit gern zur Verfügung. Punkt IV, Zählung der Gärtnereibetriebe. Herr C. F. Krause gibt an der Hand des Fragebogens die nötigen Erläuterungen. Es wurde darauf hin gewiesen, die Gärtner möchten dafür sorgen, dass alle Privat gärtnereien gezählt würden, auch die auf dem Lande nicht ver gessen würden. Auch die kleinen Gärtner, bei denen gewerbs mässig. Gartenfrüchte gebaut würden, gehören dazu. Es wurde noch angefragt: sind Kaufleute, die Samen nebenbei verkaufen, mit zu zählen, sind Warmwasserheizungen mit zu rechnen. Es soll der Hauptvorstand ersucht werden, aufklärend zu wirken, wenn nicht anders beim Ministerium anzufragen, damit von dort Erläuterungen abgegeben werden. Punkt Verschiedenes. Hier wird folgendes bekannt gegeben. Der erste Vorsitzende gab laut Bericht im Handelsblatt bekannt, dass, um zu sparen, die Ent lassung des Geschäftsführers notwendig wäre. Es hat sich aber bis jetzt das Gegenteil erwiesen, indem 275 M mehr verausgabt worden sind.*) Herr Diener regte an, dass mit dem 1. März der neue Zolltarif in Geltung trete, das Handelsblatt aber bis her keinen erläuternden Hinweis dazu gebracht hätte, wohin gegen der „Handelsgärtner“ hierüber vollständig aufklärend gc wirkt habe. Es wurde ferner noch missliebig bemerkt, dass ein Original-Artikel aus dem Handelsgärtner ins Handelsblatt über nommen sei, was unser Redakteur längst aus eigenem Antriebe hätte bringen müssen. Beim Einsammeln von Stimmzetteln wurde bekannt, dass einige keinen erhalten hatten. Es erfolgte eine Neuanmeldung. Unter Angebot und Nachfrage hatte Herr E d. *) Anm.: Das ist eine durchaus unrichtige Behauptung; wären die alten Verhältnisse bis zum 1. April noch die gleichen geblieben, so hätten an Gehältern im I. Vierteljahr 2 745 M ge zahlt werden müssen, jetzt werden für das erste Vierteljahr einschliesslich der Entschädigung an den bis h e r i g e n Geschäftsführer von 650 M 2 785 M gezahlt also 40 M mehr! Dieser geringen Summe stehen die durch die Neueinrichtung ermöglichten erheblichen Ersparnisse in den übrigen 3 Vierteljahren gegenüber.