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Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 223 No. 27 Form war spitzer. Auffallend war ein dunkelrosa-lachs farbener Sämling mit gelblichem Grunde unten an den Blumenblättern. Neuere Züchtungen des Ausstellers sind ja auch Freiherr von Schilling, dunkelpfirsich-lachsfarben mit spitzer, wohlgeformter Knospe und Fuhm der Garten welt, eine volle dunkle Blume, deren besonderer Vorzug ein köstlicher Wohlgeruch ist. P. Lambert -Trier führte eine Anzahl seiner Züch tungen aus 1903 und 1904- vor, wir erwähnen die Thee hybride Frau Lila Rautenstrauch von edler Form und schöner Färbung, Edu Meyer, rosa-lachsfarben und eine gelbliche PolyanthaMose, Frau Cäcilie Walter. Frh. von Marschall erinnert an Francis Duhreuil, hat jedoch eine hellere Farbe. Äusser verschiedenen hellfarbigen Sämlingen von Theehybriden bemerkten wir noch eine öfter blühende Kletterrose mit Namen Trier, die Blumen sind weiss mit ausgesprochen gelber Mitte. In seiner Sammlung befand sich auch der Kais er'sehe Testout-^ort, Oberbürgermeister Dr. Tröndlin, dessen gute Verwendbarkeit als Schnitt-Treib- und Gruppen rose sich im Laufe des letzten Jahres weiter als erwiesen herausgestellt hat. Auch als Hochstamm bewährt er sich, der Züchter erzählte uns, dass auf seinem Besitz in Stadt- sulza zur Zeit eine im vorigen Jahre gepflanzte Gruppe von Stammrosen in Blüte steht, die einen prächtigen Eindruck macht. Eine Reihe von Sämlingen stellte ferner Nicola Welter- Trier Pallien aus, unter denen die La France ähnliche Farbenkönigin, die weisse etwas locker gebaute Edelstein und andere besonders auffielen, die gelbe Friedrich Harms war ebenfalls vertreten. Durch seine Kreuzungen von Polyantha und Wichuriana- Hybriden, sowie von Crimson Rambler hat sich C h. Weigand- Soden seit Jahren vorteilhaft eingeführt, ein Wertzeugnis unseres Verbandes ist ihm ebenfalls schon zu teil geworden. Unter den Wichuriana Hybriden erregte die meiste Aufmerksamkeit Anna Rübsamen, die Blume ist voll und von hübscher rosa Farbe. J. C. Schmidt- Erfurt brachte u. a. einen allgemein gut beurteilten Sämling von Kaiserin von kräftigem gutem Wuchs und schöner Form, in der Färbung macht sich ein rosa-gelblicher Anflug bemerkbar. Etwas flach in der Blume gebaut ist ein Sämling von Mad. Jules Grolez in La France-Y^rhe, bemerkenswert ein Sport von Mile. Franzisha Krüger. Ein hellrosa Sämling von Crimson Rambler hat eine fast rein balsaminenförmige Blume. In einer grösseren Anzahl von Blumen hatte T. Boehm- Oberkassel einen Theehybrid-Sämling ausge stellt, es ist eine Kreuzung von Maryuis of Salisbury mit van Houtte (oder Meteor), die rote Farbe ist etwas un bestimmt. Rob. Türke- Meissen zeigte unter seinen Sämlingen einen dunklen von besonders schöner Farbe, er kam unter den ausgestellten Neuheiten dem Eingangs erwähnten Wunsch am nächsten. Ausländer waren mit abgeschnittenen Rosen bezw. Neu heiten nur zwei vertreten, in erster Linie sind hier Soupert & Notting-Luxemburg zu nennen, in deren Sortiment vor allem das Produkt einer Kreuzung von Kaiserin mit G. Nabonnand auffiel. Kräftige Stiele und eine spitze, wohlgeformte Knospe zeichnen den Sämling ebenso aus, wie die Form der Blume und der Farbe; letztere ist rein Pfirsich blüten. Ein an Paul Neyron erinnernder Sämling der Kgl. Roozenkweekerij von Gebr. Grat am a & C o. - Hoogeveen (Holl.) mag vielleicht als Gartenrose ganz gut sein, bietet aber sonst keine hervorragenden Eigenschaften. (Fortsetzung folgt.) * zu Kleine Chronik, ez + , —c 7***************""*************************************** M-******************A # . — : _ 1 Engerlingsvertilgung in Rosen« und Baumschulen. Wir lesen im Organ des Bundes der Landwirte: Gelegentlich der Vornahme eines Dienstgeschäftes in der Gemeinde Dettighofen gingen an Landwirtschaftsinspektor R i e s - Waldshut seitens der dort ansässigen Rosen- und Baumzüchter Klagen zu über die Vernichtung ihrer Gehölz schulen durch ungewöhnlich starkes Auftreten der Enger linge des Maikäfers. Herr R. wurde nm Rat gebeten, was hier zu tun sei. Der Anbau von Fangpflanzen, wie Salat u. s. w., zwischen die Baumreihen hat sich als wirkungslos erwiesen, indem die Engerlinge die Rosenwurzeln zu bevor zugen schienen; jedenfalls wurden die Rosen viel stärker heimgesucht als die Fangpflanzen. Es wurde zunächst ein Versuch mit Schwefelkohlenstoff vergiftung durchgeführt. Zu diesem wurden auf je 1 qm Fläche, und zwar anf 3 Löcher verteilt, 6 g Schwefelkohlen stoff auf eine Tiefe von 20 cm in den Boden gebracht. Die Löcher wurden mittels eines spitzen Rundeisenstabes ge stossen, der ähnlich einem Trokar in einer Hülse (aus Gas rohr) steckte, und nach dem Einstossen aus der Hülse herausgezogen werden konnte. Durch die im Boden steckende Hülse konnte nun die genau abgemessene Schwefelkohlen stoffmenge leicht auf die gewünschte Tiefe eingegossen werden. Mit den Löchern blieb man wenigstens 30 cm von den Pflanzenreihen entfernt, und dieselben wurden nach dem Eindringen des Schwefelkohlenstoffs durch Zustossen und Zutreten sorgfältig verschlossen. Der Erfolg war ein auffallend guter; schon innerhalb 24 Stunden hatten all die feisten Schlingel ihr Fresserhand werk eingestellt, und keiner regte sich mehr. Die wichtige Frage und Sorge war nur die, ob die Rosenpflanzen, wie bei der Kur des seligen Doktors Eisenbart, nicht den gleichen Weg gehen würden. Dies war nun glücklicherweise nicht der Fall. Nur wenige Exemplare starben ab, ausser dem konnte man die Ursache hiervon nicht mehr genau fest stellen, weil bei ihnen der Engerlingsfrass schon sehr stark fortgeschritten war. Jedenfalls war der Ausfall ein derartiger, dass der Versuch allgemein nachgeahmt wurde. Später, nachdem die Rosen wieder mehr Wurzeln hatten, zeigten sie ein sehr üppiges Wachstum, wie dies auch bei anderen Pflanzen nach erfolgter Schwefelkohlenstoffanwendung im Boden be obachtet wird. Nach dem derzeitigen Stand des Wissens wird dies bekanntlich auf die Vernichtung von Boden bakterien zurückgeführt, welche die Umwandlung der Pflanzen nahrung in geeignete aufnehmbare Form hindern. — Es würde interessant sein zu hören, ob auch an anderen Orten und in unseren Mitgliederkreisen bereits Erfahrungen mit dem obenerwähnten Mittel gemacht worden sind und bitten wir in diesem Falle um Mitteilung. Die Rofpustelkrankheit (Ilectria cinnabarina) der Bäume und ihre Bekämpfung. Aus den im Flugblatt 25 des Kaiserlichen Gesundheits amtes enthaltenen Mitteilungen von Dr. R. L a u b e r t über die Rotpustelkrankheit (Nectria cinnabarina) entnehmen wir den Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Ge sellschaft folgendes über das Auftreten und den Verlauf der Krankheit und über ihre Bekämpfung. Die Rotpustelkrankheit ist keineswegs auf eine oder einige wenige Baumarten beschränkt. Sie tritt an fast allen Gehölzarten auf und befällt sowohl Bäume wie Sträucher. Am häufigsten und stärksten hat wohl der Ahorn von ihr