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Ho. 41. Steglitz-Berlin, den 8. Oktober 1904. XiX. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Eiandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw." erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für nicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Hk., für Uerbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Bechmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Randeisgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genoasenschaftsregister des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Husführliches Protokoll (Schluss.) Vorsitzender: Um ein klein wenig Klarheit hineinzu bringen, möchte ich bitten, dass die Versammlung unseren Ge schäftsführer einmal anhört. Daraus wird sich eine gewisse Klä rung und Beleuchtung ergeben. F. Nevermann: M. 1L! Sie haben gestern schon gehört, dass mir vom Vorstande der Auftrag geworden ist, zu den An gaben, die Herr Becker gestern gemacht hat, nachdem er uns das Material zur Verfügung gestellt haben würde, eine Erklärung zu geben resp. sie zu widerlegen, weil es momentan aus Mangel an Material nicht gut möglich sei. Sie wissen, dass gestern die ganze Fortsetzung der Debatte eine so erregte war, dass man nicht gut darauf zurückgreifen mochte oder konnte. Ich habe inzwischen das Material, was ich hier habe, etwas durchgesehen, und da findet sich doch Manches, was ich brauchen kann für eine solche Erklärung, und Manches liegt mir auch im Gedächtnis. Deshalb, nachdem das nun vorhin noch gewünscht worden ist, bin ich bereit, Ihnen verschiedenes zu sagen, was mit den Aus führungen des Herrn Becker nicht im Einklang steht und was Ihnen die Ueberzeugung beibringen wird, dass er nicht auf Grund von gewissenhafter und vorsichtiger Berechnung die Angaben ge macht hat, sondern dass es rein willkürliche Annahmen zum Teil sind. M, H.! Ich will damit beginnen, dass Herr Becker an führte, das .Handelsblatt koste in diesem Jahre mit einem Male einige tausend Mark mehr. Es ist das sehr leicht erklärlich, meine Herren. Wir haben bis zum Neujahr das Inseratenblatt in gesonderter Ausgabe geführt und um zu sparen wurden die jenigen Exemplare, die dem Handelsblatte, dem redaktionellen Teile, beigefügt werden konnten, mit diesem zusammen versendet. Also die beiden Blätter gingen an einem Tage zusammen in einem | Streifband an die Empfänger. Nun, m. H., ist das ein einheit- | lieber Versand, wo jeder Teil eventuell die Hälfte bezahlen muss. I Es ist so gemacht worden, dass der redaktionelle Teil, Abt. 1, I die Streifbänder lieferte und dafür für den Versand einen Pfennig weniger pro Exemplar der Zeitung zahlte. Nehmen Sie also an, das Blatt kostet 5 Pfennig für die Versendung beider Teile zu sammen, so bezahlte Abt. I 2 Pfennig und gab die Streifbänder, während der Inseratenteil 3 Pfennig bezahlte. .Mit dem Eingehen der gesonderten" Ausgabe des Inseratenteiles hörte natürlich diese kleine Ersparnis für die Abt. I auf. Wir müssen unser Blatt jetzt, welches, einen Inseratenteil wieder hat und sehr wechselt an Grösse, auf eigene Kosten allein versenden. Wir können also,- wenn das Blatt 5 Pfennig kostet, nicht eine andere Kasse heran ¬ ziehen zur Bezahlung, und wird das natürlich eine Extraausgabe, die in früheren Jahren der redaktionelle 'Teil nicht hatte. Nehmen Sie an: wir versenden für gewöhnlich die Nummer für 3 Pfennig. Wir müssen dann 1 Pfennig rechnen, der uns mehr entsteht, gegen das Vorjahr als die Versendung zusammen geschah. Das macht bei 3500 Exemplaren 35 Mark jede Woche, macht aufs Jahr 1820 Mark. Wenn Sie diese 1820 Mark zu den Kosten, die früher das Handelsblatt verursacht hat, hinzuzählen, dann werden Sie schon erklärlich finden, wenn es früher 15 000 Mark kostete, jetzt 17 000 Mark kosten muss, wenigstens dazu veranschlagt werden musste. Ich muss liier jetzt nochmals betonen, dass Herr B eck e r nicht einen Vergleich angestellt hat zwischen dem Kassenabschluss des Jahres 1901 und demjenigen des Jahres 1904, welcher noch garnicht erscheinen konnte, sondern nur gegen über dem Haushaltplan von 1904. Es ist. ja noch garnicht er wiesen, dass das Handelsblatt wirklich 17 000 Mark kosten wird, das haben wir doch erst nur annehmen müssen nach vorausge gangener Berechnung. Bei dieser Gelegenheit möchte ich nun gleich auf die Angaben des Herrn Becker kommen, dass wir nicht vorsichtig genug seien bei der Expedition des Blattes. Er hätte ein Exemplar empfangen, welches, genau nachgewogen, 49 Gramm schwer gewesen sei und er hat dabei ausgesprochen, | dass mit 50 Gramm erst die Tarifgrenze mit 5 Pfennig anfange, i Ich habe den Moment bei mir gedacht: Herr Beeker lässt I wohl nicht Kataloge drucken und versendet wohl nicht Kataloge; infolgedessen ist es ihm unbekannt, dass, wenn er eine frische Drucksache aus der Druckerei bekommt, er mit einem höheren Gewichte rechnen muss, als wenn sie der Empfänger wiegt. Da zu kommt, dass bei der Papierherstellung es ein Ding der Un möglichkeit ist, jeden Bogen ganz gleich dünn und egal wie den anderen zu machen. Es können bei einem Exemplar Papierbogen in Betracht kommen, die etwas schwerer sind als die anderen. Wenn nun ein solches Exemplar gewogen wird, das aus ganz dünnem Papier ist und wir würden daraufhin sagen: Das Exem plar wiegt 48 Gramm, wir kommen sehr gut mit 3 Pfennig aus, wir wollen das. schöne Geld sparen, so würde man in vielen Fällen — ich will kein ganz bestimmtes Verhältnis stellen, aber ich glaube beim vierten Teile der ausgegebenen Exemplare — das Blatt mit Strafporto empfangen, denn die würden unbedingt soviel schwerer sein, weil das Papier ungleich ausfällt. Nun möchte ich blos die Frage aufwerfen: was würde Herr Becker oder was würden andere Empfänger des Blattes sagen, wenn sie Strafporto zahlen sollten, weil wir ungenügend frankiert hätten? Dann würden die Vorwürfe hageldicht auf uns einregnen, und nicht ganz mit Unrecht. Weiter kommt in Betracht, dass die Expedition durch die Druckerei besorgt wird. Wir geben der Druckerei das betreffende Porto in bar. Sie kauft die Marken,