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Eigentum des Verbandes der bandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des in- und Huslandes. Das „Bandeisblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Hbonnementspreis für nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Mk., für Uerbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Bandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregister des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Der Uorstand des Verbandes und der Chalacker’sche „5andelsgärtner". In Nr. 36 des „Handelsgärtner“ vom 3. September ist ein Artikel über unsere Hauptversammlung in Düsseldorf, oder richtiger gesagt, über den Vorstand des Verbandes ent halten, der letzterem, wie schon in Nr. 37 des Handeisbl. angekündigt, Veranlassung gegeben hat, sich mit diesem näher zu beschäftigen. Wenn der Vorstand in Nachstehen dem Stellung zu dem Artikel nimmt, so hat er persönlich sich hierzu nur mit grossem Widerstreben entschlossen, denn es bedeutet keine Ehre für ihn, sich mit derartigen ver hetzenden und entstellenden Auslassungen abzugeben, von dem Artikel aber werden ernste Interessen des Ver bandes betroffen und in Frage gestellt, und da glaubte der Vorstand, aus diesen Gründen den persönlichen Widerwillen unterdrücken zu sollen, zumal man ja in weiten Kreisen noch häufig der Ansicht zuneigt: Wer schweigt, gibt zu! Ausserdem hat jeder nur auf die Behandlung Anspruch, die er anderen angedeihen lässt und da darf sich der „Handels gärtner“ denn nicht wundern, wenn man seinen, angeblich aus reinstem Herzen kommenden, unter der Maske des uneigen nützigsten Interesses für den Verband geschriebenen Worten etwas näher tritt. Um in keiner Weise persönlich zu werden, werden wir, wenn es in diesem Fall mitunter auch schwer ist, die Sache von der Person zu trennen, in Nachstehendem nur immer vom „Handelsgärtner“, nicht aber von seinem Herausgeber usw. sprechen, wir sind überzeugt, man wird uns auch so verstehen. In seiner Einleitung schreibt der Hg.: „Es ist alles so gekommen, wie wir es prophezeit haben.“ Jedenfalls, das ist unsere feste Ansicht, ist es anders gekommen, als der Hg. es gewünscht hat, und wenn er schreibt „Das ist der Anfang vom Ende“ und „Der Verband steht vor dem Zusammenbruch“, so ist hier wohl der W u n s c h der Vater des Gedankens, aber wenn je, so werden bei unserem Ver bände die Tatsachen solche Unkenrufe, die nur den einzigen Zweck haben, Verwirrung in die Kreise der Mit glieder zu tragen, Lügen strafen! Die finanziellen Ver hältnisse des Verbandes sind trotz Allem heute noch weit besser und sicherer, als die mancher Offertenzeitung und wird der Verband wohl noch manches andere Unternehmen zu sammenbrechen sehen, ehe er selbst am Zusammenbruch und am Ende steht! Dies wird sich als Tatsache erweisen, und wenn der Hg. auch noch so sehr von Verschleierungen, Vertuschungen usw. bei unserer finanziellen Frage spricht. Es lassen solche Worte nur auf eine gänzliche Verkennung der wahren Sach lage, oder, was noch schlimmer ist, auf eine absichtliche Verdrehung und Entstellung derselben schliessen. Bemäntelungen, Verschleierungen, Vertuschungen und opti mistische Schönfärbereien sind weder angewendet, noch sind sie nötig, um die bestehenden Verhältnisse anders darzustellen, wie sie in Wirklichkeit liegen. Allerdings versucht ja der Hg. die Sachlage so darzustellen, als ob in Düsseldorf beschlossen sei, der Verband sei verpflichtet, die vollen eingezahlten Garantiebeträge zurückzugeben und dass dadurch eine hohe Schuldenlast vom Verbände zu decken sei. ■ Dies ist eine ganz irrige Auffassung, denn in Wirklichkeit ist nur be schlossen, die Summe von Mk. 1877,16, die in den Jahren 1900 und 1901 aus den Inseraten-Einkünften entnommen und für allgemeine Verwaltungskosten verwendet, sind, nun mehr bei der Liquidation der gesonderten Ausgabe des Inseratenteils zu verrechnen. Sodann ist dem Beschluss des Vorstandes, des Ausschusses, und der Kommission für den Inseratenteil, dem Garantiefondszeichner Herrn Tubbenthal, welcher s. Z. den vollen Betrag seiner Zeichnung von 9000 M. sofort erlegte, 75 % aus den künftigen Einnahmen aus In seraten nach und nach zurückzuzahlen, von der Düssel dorfer Hauptversammlung zugestimmt. Dieser Beschluss und diese Zustimmung geben aber noch keine Berechtigung zu der Auffassung, der Verband habe Schulden, die ihn etwa gar veranlassen könnten, seine Insolvenz anzumelden. Wenn der Hg. also eine derartige Auffassung zu ver-