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Abblildung in Heft 1, Jahrgang 1888 der Gartenflora, dass die noch geringe Verbreitung dieser I’lanera wohl mit auf die etwas schwierige Anzucht zurückzuführen ist. Der Ver fasser des Artikels hat lange vergeblich Sommer- und Winter stecklinge gemacht und auch mit Veredlungen auf Ulmus campestris schlechte Resultate erzielt, während er jetzt die Veredlung der Planera Keaki auf junge Pflanzen von Planera Richardi, welche er in Töpfe pflanzt und im März im Gewächshaus veredelt, mit den gewünschten Erfolgen unternimmt. Berichte aus den Verhandlungen der Garten- bauvereine. In der letzten Sitzung des Leipziger Gärtnervereins und Gartenbaugesellschaft kamen einige allgemein interessante Gegenstände zur Verhandlung, welche auch für weitere Kreise von Werth sind. In erster Linie wurde von mehreren Seiten das vielfach übliche Verpackungsvirfahren der Rosa canina und ähnlicher Piquirpflanzen getadelt. Dieses Verfahren besteht darin, die Wurzeln der. jungen und noch zarten Pflänzchen nach dem Ausheben in Lehm brei zu tauchen und hierauf zu festen Klumpen zusammen- zudrücken. Letzteres geschieht oft in so unachtsamer Weise, dass die Wurzeln und Wurzelhälse gequetscht und dadurch die noch zarten Pflänzchen dem Verderben überliefert werden. Die zerquetschten Zellen der Oberhaut gehen in Fäul- niss über, Wurzeln und Wurzelhals nehmen in Folge dessen eine schwarzbraune Farbe an und tritt durch diese Ver letzungen der Tod, insbesondere bei Rosa canina, unvermeid lich ein. Hierzu gesellt sieh oft noch das verderbliche Verfahren, die ausgehobenen Pflänzchen, in der Erwartung der ein laufenden Bestellungen, schon mehrere Tage vorher auf oben geschilderte Weise zum Versandt vorzubereiten und an kühlen, feuchten Orten bis zur Verpackung aufzubewahren. Der obere Theil der Pflänzchen hält sich in Folge des um die Wurzeln befindlichen Lehmbreies noch längere Zeit grün, und erwecken so misshandelte Pflänzchen bei ihrer An kunft noch lange den Anschein völliger Gesundheit, sterben jedoch, wenn sie gepflanzt sind, in wenigen Tagen in Folge der an den Wurzeln oder Wurzelhälsen erhaltenen Ver letzungen gänzlich ab. Es liegt im Interesse der Verkäufer, auf diesen üebel- stand aufmerksam zu machen, um den mit dem Ausheben und Einpacken solcher Pflänzchen betrauten Personen etwas mehr Sorgfalt anzuempfehlen und den Verkäufer vor un liebsamen Reklamationen zu bewahren. Herr Kaiser-Lindenau theilte zu dieser Angelegenheit mit, dass er seit Jahren schon die Verpackung der Rosa canina-Piquirpflänzchen in Torfmull vornehme und wiederholt von seinen Abnehmern die Bestätigung der guten Ankunft erhalten habe. Es ist letzteres Verfahren somit im Interesse des Ver käufers und Käufers allgemein zu empfehlen. Ferner wurde in letzter Versammlung durch Herrn Kaiser-Lindenau die Teutonia-Erdbeerein einem kräftigen, mit vollkommenen Früchten behangenen Topfexemplare aus- gestellt und von Genanntem mitgetheilt, dass diese Sorte nach seinen Erfahrungen die beste und rentabelste Treibsorte jetzt sei. Die ausgestellte Pflanze war ein Ausläufer von vorigem Sommer und erst im August in den Topf gepflanzt und im Gewächshaus getrieben, liess aber, wie bereits angedeutet, an Vollkommenheit nichts zu wünschen übrig. Insbesondere hob der Aussteller die reiche Tragbarkeit, begleitet von ansehnlich grossen Früchten hervor und glaubte dieser Sorte eine gute Zukunft prophezeihen zu können. Einen ferneren Ausstellungsgegenstand in dieser Ver sammlung bildete die Blume einer Remontantnelke. Dieselbe zeichnete sich durch ihre, wie der Züchter dieser Neuheit, Herr Handelsgärtner Riss in Hermanns hof b. Danzig, mittheilte, auch im Verblühen noch rein weiss haltende Farbe und vollkommene Blüthen- form aus (die Blume soll durchschnittlich einen Durchmesser von 8 cm. erreichen) und fand, soviel sich nach der vor liegenden Blume beurtheilen liess, allgemeinen Beifall. Diese Sorte ist nach der Gattin des Züchters, die durch ihre gediegenen Arbeiten bekannte und beliebte Gartenbau- Schriftstellerin „Frau Louise Riss“ benannt. Bemerkung der Redaction. Es ist wünschenswerth, dass derartige Besprechungen und Vorkommnisse in den Vereins verhandlungen noch mehr zur Veröffentlichung den Zeitungs redactionen mitgetheilt würden, da dadurch manch allgemein Interessantes, was sonst meist in den Versammlungsproto kollen begraben bleibt, weiteren Kreisen nutzbar gemacht werden kann. Die Redaction des Handelsblattes ist zur Aufnahme allgemein interessanter Vereinsmittheilungen stets gern bereit. Aufforderung. Vor einiger Zeit sind dem Vorstande des Verbandes' drei Forderungen an: 1 .) B.’s Gärtnerei in W. 2 .) E. M. in B. (Mähren). 3 .) E. F. in K. b. D. zum Einziehen brieflich, jedoch ohne Unterschrift zuge- gangen und wird behufs Erledigung der Einsender um Nennung seines Namens gebeten. — I. Anftr. d. Vorstandes: 0. Mohrmann, drztgr. Geschäftsführer. Konkurse. Ueber das Vermögen des Samenhändlers Carl Feidner zu Eisleben ist am 12. Mai dies. J. der Konkurs eröffnet worden. Druckfehler be rieh tigung. In Nr. 9/10 des „Handelsblattes" muss es heissen: Seite 69, 2. Spalte, 13. Zeile von oben, „erblickte“, instatt erblicke. Seite 70, 2. Spalte, 22. Zeile von oben, „darum“ anstatt dann. In dem X. Verzeichnis» der durch Formular. C. eingereichten Namen und Firmen muss es heissen: Seite 4 unter 396 „Dresden, Pragerstr.“, anstatt Dessau, Pragerstrasse. Druck von RADELLI & Hille, Leipzig.