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->91€ ganzer Stand Nennenswert,lies erreichen, so bedarf es nicht allein einer im allgemeinen gründlicheren Vor- und gewissen hafteren Heranbildung, sondern wir müssen auch uns jenes Gedankens mehr bewusst werden, dass nur einheitliches Handeln und Zusammenleben uns zum Ziele führt, unver drossenes ernstliches Arbeiten mehr an uns selbst! Jene, heut noch oft im mitleidvollen Tone gesprochene Frage: ach, Sie sind wohl ein Gärtner? wird dann eine volle Antwort bekommen: Ja, ich bin ein Gärtner und stolz darauf, einer solchen Genossenschaft anzugehören. Als nächste Aufgabe speciell für Berlin wird am Schluss des Artikels kurz zusammengefasst: dass dieselbe darin be stehen müsste, einen grossen Verein zu wollen, der in seinen Einzel-Abtheilungen den charakteristischen Fächern Rechnung tragend, in einer einheitlichen Leitung zusammen gefasst ist, damit Zeit, Kraft und Geld gespart und das nöthige Ansehen gewonnen wird. Was in diesem Artikel mit specieller Anwendung auf die Reichshauptstadt gesagt ist, lässt sich auch auf ver schiedene andere deutsche Städte noch anwenden, denn Ver einszersplitterung findet man selbst in solchen Orten, wo bei dem Bestehen von zwei, gleiche Ziele verfolgenden Vereinen keiner von beiden weder leben noch sterben kann. Es liegt in der Abhandlung über den Stoff „die Vereins- Zersplitterung“ zweifellos viel, sehr viel Beherzigenswerthes für unseren Stand und wäre eine Unterstützung für die Er zielung einer mehr einheitlichen und gemeinsamen Organisa tion und Besserung recht sehr am Platze, weshalb wir diese beachtenswerthen Winke gern noch für weitere Kreise be kannt geben, als sie eigentlich bestimmt sind. Bei dieser Betrachtung darf nicht unerwähnt bleiben, dass dem Vereinswesen seit Jahren auch höheren Orts eine ziemliche Aufmerksamkeit gewidmet wird, dementsprechend aber auch die Vereinsverhältnisse und die durch gemeinsames Streben der Berufsausübenden erzielten Resultate, die mehr oder weniger praktische Organisation und die für die Hebung des Berufs nützliche Thätigkeit der Berufsvereine ein Bild zur Beurtheilung des Standes und dessen ernsten sachlichen Streben höheren Orts bildet und darnach der Ernst mit be messen wird, welcher von Seiten der Berufsausübenden zur Hebung ihres Standes bei allen Bestrebungen selbst eingesetzt wird. — Der ungenannte Verfasser sagt zum Beweise dieses in seinem oben besprochenen Artikel in der Gartenflora: „schon vor Jahren hatten sehr hochstehende Persönlichkeiten ihre Verwunderung darüber ausgedrückt, warum soviel Arbeit und Zersplitterung um ein und dieselbe Sache; ob denn eine Einigung unter den Gärtnern in das Bereich der Unmöglich keit gehöre? In dieser Frage liegt doch ein überaus beherzigens werther Fingerzeig, was wir sollen, wenn wir das erreichen wollen, was wir immer mit Worten anstreben — „die Hebung und Selbstständigksit des Gärtnerberufs." Einen ferneren Beweis, welche Aufmerksamkeit man den praktischen Thätigkeiten der Berufsverbindungen widmet, liefert neuerdings wieder das Interesse, welches von Seiten eines hohen Ministerium des Innern den Bestrebungen des Verbandes der Handelsgärtner zu Theil geworden ist. Das Königliche Ministerium des Innern hat die Bibliothek-Ver waltung angewiesen auf das Handelsblatt einschliesslich des A n z eigentheils zu abonniren. Aus dieser Thatsache geht unverkennbar hervor, dass man höheren Orts auch folgerichtig vermuthet, dass der von einem Verbände der Handelsgärtner Deutschlands herausge gebene für Angebot und Nachfrage dienende Anzeigentheil auch ein Bild von den Vorgängen im gärtnerischen Handel bilden wird. Die Tendenz unseres Handelsblattes entspricht laut seinen Bestimmungen den Anforderungen, die man an eine Offertenzeitung, welche die Vermittlerin für Angebot und Nachfrage im Berufskreise bilden soll, stellt. Zur Erreichung dieses Zweckes muss aber auch die Unterstützung der Be theiligten dem zu Grunde liegenden Zweck entsprechen. Es ist zur Genüge darauf hingewiesen, welchen Werth ein Offertenblatt hat, welches Eigenthum des Berufskreises selbst ist und nicht des Gelderwerbs wegen gegründet wurde, sondern — um ein Einheitsorgan für Angebot und Nachfrage in Berufskreisen zu schaffen und dadurch der Gärtnerei die Unsummen zu ersparen und zu besseren Zwecken verwenden zu lassen, welche bisher durch die Zersplitterung des Offerten wesens unüberlegt vergeudet wurden. Es ist ferner zur Ge nüge darauf hingewiesen, welch deutliches Bild von dem Stand der Produktion und Konsumtion unserer Waaren dein aufmerksamen Beobachter in gewissen Zeiträumen durch ein Einheitsorgan geboten werden kann. Es ist weiter zur Genüge betont worden, wie vortheilhaft ein unter der Leitung des Verbandsvorstands sich befindliches Offertenblatt auch auf Regulirung der Preise einwirken und die unüberlegte, jeglicher Produktionsberechnung entbehrende Herabdrückung unserer Preise nach und nach beseitigen helfen kann. — Auch die für den Berufsgärtner unermesslichen Vortheile, welche daraus entspringen, dass die Engrospreise (welche in jedem Berufe als Geschäftsgeheimnisse für den Berufsaus übenden betrachtet werden) .dem konsumirenden Publikum zum Zwecke eines für den Producenten oder Handelsgärtner unbedingt erforderlichen Geschäftsnutzens durch ein von den Handelsgärtnern selbst herausgegebenes Offertenblatt verborgen bleiben, sind unzähliche Male erwähnt. In Anbetracht alles dessen schliessen wir heute diesen durch vorstehende Zeilen bezweckten Hinweis auf den Kern punkt unserer Bestrebungen nur noch mit dem Wunsche, dass das gemeinsame einheitliche Handeln und die allseitige Unterstützung der Bestrebungen des Verbands der Handels gärtner Deutschlands immer mehr und mehr Princip für jeden einzelnen Coliegen eingedenk der Worte: „Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schliess an ein Ganzes dich an!“ werden möchte. In Heft I dieses Jahrganges der „Gartenflora“ von Dr. L. Wittmack-Berlin bespricht W. Perring, Inspector des botanischen Gartens in Berlin in einem Artikel „Winter- gärten im Anschluss an Wohnungen“ folgende allgemein interessante Punkte: Bezüglich der meist ihren Zweck verfehlenden Bauten, welche als Wintergärten dienen sollen, legt Verfasser die Schuld dem Umstande zu Grunde, dass bei der Erbauung von. Wintergärten meist nur Architekten ohne Hinzuziehung sachverständiger Gärtner mit derartigen Projekten beauftragt werden und erstere nach Lage der Sache den Hauptzweck auf ein geschmackvolles Aeussere, auf Kosten der zweck mässigen Grössenverhältnisse und praktischen Verwendung vorwiegend legen. In gleicher Weise tadelt der Verfasser die Verbindung । der Gewächshäuser- mit den Wintergärten oder derartigen Schauhäusern. — Bei der Höhe der Wintergärten sollte im allgemeinen die Breite oder Tiefe mit massgebend sein und erstere letztem nicht überschreiten, da anderenfalls die ge schmackvolle Dekoration oft schwer beeinträchtigt wird; die j einzunehmende Fläche und Höhe des Wintergartens, sofern er mit dem Wohnhaus in Verbindung steht, muss sich nach I letzterem richten. Die Konstruktion des Daches. soll sieh | thunlichst frei (ohne Säulen) tragen. Ueber Planer» Keaki, ein aus Japan stammender zu den Ulmaceen gehörender, bei seiner freien Entwickelung mehr breit als hoch gehender, sehr dekorativer Baum schreibt L. Gräbner, Hofgärtner in Karlsruhe unter Beifügung einer