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Stärke 17,80 Eiweiss, davon 0,69 Procent Stickstof 4,31 Fett- 0,55 Holz und Cellulose . . . 1,34 Mineralische Bestandtheile . 1,81 Wasser 74,19 100,00 Ein Anbauversuch in Deutschland wäre immerhin in teressant. Die Knollen sind unter dem Namen „Crosnes“, so benannt nach dem Orte, von dem sie nach Paris auf den Markt kommen, von M. E. Watelier in Argenteuil zu beziehen. Frühjahrsnachtfröste. Da sich die letzten sonnigen Tage der Bestellung von Cultur- und Blumenbeeten günstig erwiesen und es nicht lange währen wird, bis die zarten Pflänzlinge die Decke des schützenden Erdreichs durchbrechen und den Un bilden der Witterung ausgesetzt sind, verfehlen wir nicht, schreibt die „Leipz. Ztg.", auf die im Vorjahre zum ersten Male zur Discussion gebrachten Nachtfrostprognosen er neut und eindringlich aufmerksam zu machen. Wir halten diese Wiederholung um so berechtigter, als einmal das Vorjahr mit seinem nassen und kalten Frühjahre äusserst selten Gelegenheit zur Uebung und Prüfung gab und zum Anderen die an sich noch kurze Erfahrung auf diesem Gebiete durch Hinzunahme eines neuen Beobachtungs jahres eine bedeutende Bereicherung erfahren hat. Der Stand der Angelegenheit ist gegenwärtig etwa der fol gende : Theorie und Praxis lehren übereinstimmend, dass die Abkühlung in heiteren, trockenen und ruhigen Nächten viel rascher erfolgt als in trüben, feuchten und stürmi schen und deshalb die Gefahr eines Nachtfrostes für jene näher liegt, als für diese. Darum kann es keinesfalls für ausreichend und zweckdienlich erachtet werden, wenn ein Prognosensteller sich damit begnügen wollte, Tag für Tag vom Nachmittagsstande des feuchten Thermometers die Kammermann’sche Differenz (nächtliches Minimum weniger feuchtes Thermometer) des betreffenden Monats abzuziehen. So constant die letztere in ihren Monatsmitteln auch er scheinen vermag, in den Einzelfällen weichen ihre Beträge ganz erheblich — zuweilen um das Zwei- und Dreifache der eigenen Grösse — von einander ab und machen den Werth einer so oberflächlich gestellten Prognose völlig illusorisch. Kein Wunder, wenn ein gewiegter Meteoro loge wie Professor Hann in Wien sich solchen Prophe- zeihungen gegenüber' skeptisch und ab wartend verhält. Nur denjenigen Prognosen kann ein praktischer Werth zugesprochen werden, bei deren Abfassung neben der Kammermann’schen Differenz der Feuchtigkeitsgehalt der Luft und die Bewölkung genügend berücksichtigt worden sind. Nach den Darlegungen des Directors der bayrischen meteorologischen Centralanstalt — Dr. Lang — wird die praktische Verwendbarkeit der Frostprognose zwar schon durch die alleinige Berücksichtigung des Feuchtigkeits gehaltes der Luft gesichert; allein wie und woran soll der Laie die hygrometrische Messung ausführen? Wer soll ihm die rechte Benutzung des Lang’schen Diagramms lehren? Das sind Methoden für geschulte Beobachter und gebildete Interessenten. Für das Laienpublikum müssen die Regeln über die] Aufstellung einer Prognose so ein fach und durchsichtig gehalten werden, dass sie ein 14 jäh riger Knabe, welcher gesunde Sinne besitzt und das Ther mometer kennt, befolgen kann. Gelingt das nicht, so wird die Sache überhaupt im Volke nie heimisch werden. Die hygrometrische Messung muss durch Beobachtungen der Himmelsbedeckung und der Windrichtung ersetzt werden. Drei Jahre hindurch haben wir Tag für Tag über solche Beobachtungen Buch geführt und die Resultate alljährlich in der massgebenden Fachzeitschrift veröffentlicht. Es hat sich gezeigt, wie jeder Bewölkungsgrad, jede Wind richtung modificirend auf die Kammermann‘sche Differenz einwirkt. Auch darf nicht äusser Acht gelassen werden, dass das Minimum unmittelbar über] der Erdoberfläche tiefer liegt, als dasjenige, welches unsere 2 bis 5 Meter Meter über dem Erdboden aufgehängten Thermographen angeben. üeber diesen Punkt steht uns eine 2 jährige ; Erfahrung zu' Gebote. Dem Zweck dieser Zeitung ent spricht es nun, aus allen den angedeuteten Beobachtungen das Schlussfacit zu ziehen, und dasselbe zu Nutz und Frommen aller Interessenten kurz und bündig auszu drücken. Um das Erdboden minim um der folgenden Nacht zu finden, führe zu den beistehenden Zeiten folgende Mani pulationen aus: 1) Umwickle die Kugel eines gewöhnlichen Thermometers mit einfachem Musselin und hänge dasselbe 1 bis 2 Meter über dem Erdboden an einer ruhigen, schattigen Stelle im Freien auf. 2) Benetze dasselbe zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags mit reinem, kaltem Wasser, doch so, dass keine Tropfen daran hängen bleiben. 3) Notire 15 Minuten nach der Benetzung den Stand des feuchten Thermometers. 4) Ziehe hiervon . Gels. R. x Grad a) an heiteren Tagen bei Nord- od. Ostwind 8.5 6.8 b) „ , „ Süd- od. Westwind 5.5 4.4 c) „ trüben „ , Nord- od. Ostwind 5.0 4.0 und d) „ „ „ „ Süd- od. Westwind 3.2 2.4 ab. 5) Der hierdurch erhaltene Rest giebt die Temperatur an, bis zu welcher sich während der folgenden Nacht der Erdboden abkühlen wird. Bleibt er über 0, so ist kein Nachtfrost zu befürchten, sinkt er bis zu oder unter 0, so müssen zarte Pflanzen gedeckt werden. 6) a) Es ist wünschenswerth, dass die Mittagsbeobach tung bezüglich der sehr veränderlichen Wind- und Bewölkungsverhältnisse Abends zwischen 7 und 8 nochmals controlirt wird. b) Für stürmische und ausgeprägt regnerische Nächte erscheint eine Prognose überflüssig. In ersteren ist in Folge des steten Luftwechsels die Gefahr eines Nachtfrostes so gut wie ausgeschlossen und in letzteren schadet erfahrungsgemäss selbst eine grössere Abkühlung (Schneefall) der Pflanzenwelt weniger, weil durch Condensation und Erstarrung beständig Wärme producirt wird und die Nässe eine schützende Hülle um die Pflanze bildet. Setzt man doch auch die Wiesen, um sie vor Frost zu schützen, Nachts unter Wasser. J. Berthold. lieber R. Detseh jr., Hietzing bei Wien schreibt man uns unterm 13. Mai 1888: Geehrter Herr Redacteur! Die in der „Berliner Gärtn.-Börse" z. Z. befindliche Annonce „Vortheilhafte Pflanzen-Offerte“ von der Handels gärtnerei „Am Park“ Hietzing-Wien, ist von dem berühmten Detseh jun.