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71 Geschäftsgang, die vorherrschende Produktion und Nachfrage sowie über Preisrückgang und Aufschlag unserer Waaren ein Spiegelbild darbieten und auch in finanzieller Beziehung für den handelsgärtenerischen Betrieb von höchster Wich- I tigkeit ist, da er gewissermassen die inneren Vorkommnisse im gärtnerischen Handel vor den Augen derjenigen verbürgt, welche zum Schaden der Produzenten und Berufshandels- gärtner die bisher unüberlegte Verbreitung interner Angelegenheiten zu unserem grössten Schaden aller Welt preisgegeben haben, sollte auch, wie von verschiedenen Seiten angeregt wurde, geeignet sein, eine Verbindung mit den jüngeren Kräften unseres Berufs, welche einst in die Reihen der selbstständigen Handelsgärtner eintreten werden, unterhalten zu können, um erstere für diejenigen Einrich tungen zu interessiren zu suchen, deren Nutzen auch ihnen früher oder später zugute kommt. Eine derartige Bestrebung, welche die Interessen der Arbeitgeber sowohl als Arbeitnehmer in gleichem Grade fördert, ist., abgesehen von dem Erforderniss, welches durch die waltenden Verhältnisse hervorgerufen wird, von hoher socialer Bedeutung und gipfelt in der . Macht des, einheit lichen, gemeinsamen Wirkens und der gegenseitigen An- theilnahme. Bisher hat im Rahmen der Bestrebung, welche den Inseratentheil des Handelsblattes hervorrief, gelegen, den selben mir an Principale zu senden und ist hieraus erklär lich, dass Gehilfengesuche weniger von Erfolg begleitet sind als Waarenangebote- und Nachfragen. Diesem Umstande wird eine Anregung verdankt, auch diesem Verhältnisse Rechnung zu tragen und dürfte sich dieselbe leichter und ohne jeglichen Nachtheil der bisherigen Bestrebung ver wirklichen lassen als es im ersten Augenblicke erscheint. Um unsere Gehilfen für das Blatt zu interessiren, welches auch ihnen für die Zukunft als „Handelsblatt“ in Wirklichkeit dienen soll und andrerseits Gehilfengesuche wirksam zu verbreiten, dürfte sich vielleicht empfehlen, eine Separatbeilage zum Inseratentheil zu veranstalten, welche speciell Stellenangebote und Nachfragen enthält und den Gehilfen und Gehilfenvereinen regelmässig zugehen kann. Diese Beilage würde vielleicht in folgender Form zu bewerkstelligen sein und separat an die Gehilfen auf Ver langen zum Versandt gelangen können. Principale welche Gehilfen suchen. Stellesuchende Gehilfen. No. Name w , . Für welche Kulturen wird der Wohnort Gehilfe verlangt Alter Antritt Gehalt monatlich Bemerkungen —7 —5-—— — 1 N. N. N. Baumschulen u. Gemüse miliärfrei sofort n. Vereinbar. Stellung dauernd 2 A. F. 101 Expedition Comptoirarbeiten nicht z. jung 15. d. M. 30 M. n. W ohnung u. fr. Stat. 3 N. N. N. Warmhauscultur. u. Vermehr ung verheirathet 1. Juni 100 „ nebst freier Wohnung 4 N. N. N. Obergärtnerf.Topfflanzenculturen militärfrei , 31. Mai J 50 „ fr.W ohnung u. Station No. Name Wohnort Alter Bezeichnung der Bezeichnung der In welchen Lehrstelle Gehilfenstelle Fächern tichtig kann 1 Gehalt erfolgen Bemerkungei) 1 O. O. 2 E. F. 100 3 F. F. O. Expedition F. 19 25 : ver heirat. । bei N. N. in N. Grosse Baumsch. Norddeutschinds. Rittergut Z. Obstbaumschule Obergärtner grösser. Handelsg. bei N. N. in N. Veredeln und formiren in Topfpflanz.- kultur Landschafts gärtnerei sofort .. Nach Übereink. 1. Mai 25 M. sofort .. Nach Übereink. Süddeutschland . vorgezogen. n. Wohnung. und Station. Herrschaftsstelle bevorzugt. Wir halten diesen Vorschlag nicht als etwas Vollendetes, sondern erwarten die Aussprache der Ansichten anderer Verbandsmitglieder hierüber, um diese Angelegenheit nach Möchlichkeit praktisch gestalten zu können. — Unerwähnt darf nicht bleiben, dass eine derartige Einführung aus leicht ersichtlichen Gründen nur von den besseren Elementen benutzt werden würde und dadurch verschiedene, sowohl von den Principalen, als auch den Gehilfen. bisher beklagten Uebelstände Beseitigung finden dürften. L. N. Internationale Versammlung von Handels gärtnern in Gent. Ueber dieselbe veröffentlicht „Möllers deutsche Gärtner- Zeitung“ vom 10. Mai dieses Jahres nachstehenden Be richt : Die von der Gärtner-Handelskammer in Gent berufene internationale Versammlung von Handelsgärtnern verlief ohne nennenswerthen Erfolg. Schade! Es wär eine zahl-, reich besuchte, wahrhaft internationale Vereinigung, die, wenn sie ihrer Bedeutung gemäss etwas günstiger veran lagt worden wäre, vieles hätte nützen können. Die Verhandlungen begannen in später Abendstunde, kurz vor neun! Die einleitenden Redner litten an dem selben Fehler einer vollständigen Verkennung der Sachlage, den wir auch so oft bei uns wahrnehmen können; sic nahmen keine Rücksicht auf die der Versammlung zur Ver fügung stehende Zeit: sie vertieften sich in end- und zweck lose geschichtliche Rückblicke und velkswirthschaftliche Aus einandersetzungen , anstatt in kurzer, klarer Darstellungs weise die Zielpunkte der gemeinsamen Arbeit festzustellen, und das weitere dann den Erörterungen und der Beschluss fassung der Versammelten zu überlassen. Der erste Redner, der die Verhandlungen über die durch die Reblaus-Convention geschaffene Lage einleite sollte, kam zu dem Schlüsse, dass jetzt alles das erzielt sei, was erreicht werden könne, so' lange die Convention überhaupt noch bestände. Das nächste Ziel müsse die voll ständige Aufhebung der Reblaus-Convention sein. Da je doch in einzelnen Ländern das Bestreben nach. Absperrung durch Zollschranken hervorgetreten sei, so habe man jetzt mit zwei vollständig entgegengesetzten Strömungen zu rech nen; einerseits strebe man durch Aufhebung der Reblaus- Convention den freien, unbehinderten Verkehr, andererseits durch Schaffung von Zoll massregeln die grösste Belästigung, ja vollständige Verhinderung desselben an. — Die sich an | den Vortrag schliessende Besprechung war seitens zweier Redner zwar lang, aber für die Lösung der Frage be langlos. Für die Einleitung des zweiten Verhandlungsgegen-