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von 1 Mark für Transport d r Sendung von der Mauth stelle bis in die Schule und zurück, jedes Mal 2 Mann — 12 Mark hätte fordern können. 3) Beschweren Sie sich — falls Sie noch glauben von mir überfordert zu sein — bei meiner vorgesetzten Behörde, beim „Kgl. bayr. Staatsministerium des. Innern“, Abtheilung für Landwirthschaft, Handel und Gewerbe, in dessen Auftrage ich die Untersuchung den gesetz lichen Bestimmungen entsprechend ausführte. 4) Meiner vorgesetzten Behörde werde ich Bericht erstatten und Ihren Brief beilegen, den etwaigen An ordnungen des hohen Staatsministeriums werde ich mich alsdann fügen. G. Morkel, Rector der k. Realschule Lindau als Inspector des Weinbaubezirks Lindau. Die Insassen des Neuholländer Hauses im botanischen Garten zu Dresden vor 40 Jahren. Dass der durch seine südlichen Reisen bekannte Hof gärtner Lehmann in Dresden nicht nur ein Freund der Pal men, Orchideen und Cacteen war, sondern auch auf gute Kultur der Kalthauspflanzen hielt, bewiessen seine eigenen Teichen Vorrathe von Camellien, Rhododendron etc. auf und unter der Brühl’schen Terrasse, sowie die prächtig gehaltenen Pflanzen des botanischen Gartens. Anfang des Jahres 1847 reiste der wissenschaftlich hochgebildete Mann in die ewigen Palmengefilde ab, von wannen kein Wiederkommen ist. Der Hofgärtnerposten blieb geraume Zeit unbesetzt, doch sorgten für das Weitergedeihen der Anstalt, ganz nach dem Sinne, des Verblichenen, der dz. Inspekt. Krause und der Obergehilfe Wilhelmi. Ostern des Jahres 1847 trat der Unterzeichnete als Eleve des botanischen Gartens ein und giebt hiermit einen kleinen Ueberblick über den Inhalt des Neuholländer Hauses (Mittelhaus’) den geehrten Lesern zum Besten. Da standen sie, die--netten Kerlchen, reinlich und sauber auf der Vorder- und Rücktablette schön arrangirt in abfallen den Rundbogen mit einer vorzüglich gewachsenen oder gut gezogenen Solitärpflanze in der niederen Mitte. Die Träger des Hauses umschlungen von den Ranken der schlingenden und stark wachsenden Species A&c Kennedy wunderbar reich und schönblühend, so monophylla, longifolia und ovata in blau, in roth die robustn, sowie Mary attae und rübicunda. Das blühte und grünte Herbst, Winter und Frühling. Reich lich vertreten unter den Mimosaceen waren die Species der Acac/a, da blühte albicans, armata und parado:m, die fein- gefiederte dealbata, sowie floribanda, die didtriformis wie der Name sagt, mit messerförmigen, lunariueformis mit mond sichelartigen Blättern, sowie pugeoniformis; die zarte weich haarige pubescens, die elegante lophanta, die niedliche feine pulchella spinosa sowie die graciös aufragende Farnesiana, und andere mehr. Herrliche Sehmetterlingsblüthler befänden sich hier, unter denen ('horyxema cordata. ilicifolimn, rhom- beum sowie die leichtlebige rarium roduntifolium als Halb- ranker ihre Kraft und schönen Blüthen zeigten. Da fühlte sich wohl, weil trips- und spinnefrei der alte gute Clianthus puniceus mit seinen tiefrothen Blüthentrauben, die schöne CrotaIlaria lotifolia (nicht latifolia) und juncea, der reich blühende Cytisus racemosus und der nette kleinblättrige Attkyaaus, die den vorigen nah verwandte Genista cann- riensis u. a. m. Die elegante Mirbelia dilatata, Goodia loti folia mit ihrem schotenkleeartigen Blattwerk, die Species der Indigofera als australis und coccinea; das prächtige aber schwer zu vermehrende Oxylobium eliptinim, Bsoralraylan- d/dosaund yhttinosa, Sontherlandia fructescens und die zier lichen Strainsonia, von welchen dieSpezies Greyana wohl die schönste war. Vor allen war stark vertreten die Gattung Polyyala in wohl sechs Species, wovon die am dankbar blühendsten attenuata. speeiosa und yrandiflora waren. Eine Prachtpflanze, wenn in voller Blüthe, war Pultenaea s^dmm- bellata, weniger schön ihre Schwestern australis und stricta. Unter den niedrig wachsenden Arten excellirte die gute alte Lechenaultia formosa, ihre Schwester biloba grandi/lora blüht wohl grösser aber nicht halb so reich. Reizend schön, wenn blühend, war und bleibt Pinidia decussata, ihre weissblühende Schwester spectabilis sowie ligustrina sind wohl in allen Theilen grösser aber sperrig im Wuchs. Neben der reizen den Biliardiera anguslifoK^^^ sich die schlanken Zweige der feinen Brunia tanuyinosa, der kräftig wachsende und schön blühende Callistachys lanceolata, Coprösma kirtdla und die so netten, Glöckchen tragenden" Species der ('orreu, so alba, rufa, sowie die gelbgrün blühende Grewillii und die leuchtendrothe cnrdinalis, Dnviesia latifolia, elegant und fein stand neben Dillwynia ylaberrima vgid Bpacris imspressa, die klein- aber reichblumige EsatUonia floribunda und rubra. Bescheiden in ihren Ansprüchen, schön pyramidal sich bau end und Unmassen von weissen röhrenartigen Glöckchen bringend präsentirte sich die Fabiana, imbricata. Dwljeuco- poyon ciryatum und Cuninghami, welche nur als grosse Exem plare schön sind. Als Lieblinge der Damenwelt waren vor handen die Species des Göttergeruchs alba und yrandiföra, sowie Agtdhoxuia obtasata und ambigua. Ihres feinen Kleides wegen hochgeschätzt die Arten d&s Leptospermum, die schnur rige Ph.ylicd ericoides, sowie die Sorten Me/aleuca reich an Zahl, auch entfaltete'hier ihre kräftig duftenden Blüthen die Daphne odora. Weniger auffallend aber interessant in Blüthe, jedoch schön in ihrer Tracht waren die Species Banksiar sowie flakea und einige Sorten Eucalyptus. ' Medrositros oder CalUstemon, auch Eisenholz ge nannt, brillirten durch ihre rotheil Flaschenbürsten ähnlichen Blüthenbüschel in den Spseies semperforens robusta und lanceolata. Das wären somit die sich meinem Gedächtniss einge prägten Insassen des Neuholländer Hauses, sollte einigen von ihnen das Vaterland Neuholland abgehen, nun sie standen eben friedlich bei einander am Anfang meiner Lehrzeit, wie ja auch der ganze Aufsatz nur eine Lehrlingsarbeit sein soll. G. Franke, Marschwitz, Post Tanndorf i. Sachsen. Selbsthilfe. Zur Verhütung der vielfach in Berlin durch unreelle I Firmen herbeigeführten Auktionen von Postsendungen süd ländischer Blumen und Blätter hat die Berliner Gärtner- Markthalle nachstehendes Circular, in französischer und deut scher Sprache abgefasst, an die betheiligten Kreise gesandt und dürfte dadurch so manchem unreellen Treiben Einhalt gethan werden. P. P. Nachdem die Importation von abgeschnittenen Blumen und Blättern aus dem Süden Europas nach Berlin einen immer grösseren Umfang angenommen hat, ist es zum Nachtheil der Herren Absender auch vielfach vorgekom men, dass unsolide Firmen Berlins Aufträge auf diese Artikel an die Herren Producenten in Südeuropa ertheilten, und die Annahme der darauf erfolgenden Sendung bei ihrer Ankunft hierselbst der Post gegenüber verweigerten, um dann bei der regelmässig durch die Post bewirkten