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->-324 thun zu haben, die die hohe Schule gründlich studirt und durchgemacht hat. W. Schmidt. Bemerkung. Es beweisst dieser Fall wieder einmal, welcher Werth in einem Auskunftsbureau liegt; der Ver band war dem Treiben vorgenannter Firma längst auf der Spur, doch fehlte es bei der Gewandtheit der Besitzer noch an den genügenden Unterlagen, um seitens des Verbandes eine öffentliche Warnung ergehen zu lassen; diejenigen Kollegen, welche sich über betreffende Firma rechtzeitig erkundigt haben, sind aber von Verlusten verschont ge blieben und werden den Werth des Auskunftsbureaus, dessen Inanspruchnahme sich immer mehr und mehr in Handels- gärtnerkreisen einbürgert, zu schätzen wissen. Eine Kontrole muss auch mit der Zeit für die Ein rückung der Offerten geschaffen und eine Beseitigung aller unsoliden Angebote in Nachfragen erstrebt werden. — Ma terial hierzu zu sammeln ist durch die Herausgabe des Verbandsanzeigenblattes hinreichend geboten. So ist der Vorstand z. B. von verschiedenen Seiten aufmerksam gemacht worden, dass sich Gesuche und Offer ten gänzlich leistungs- und zahlungsunfähiger Personen, ja selbst Personen, über deren Vermögen seit Wochen schon der Konkurs eröffnet worden ist, in den Offertenblättern noch immer breit machen und manches Vertrauen dadurch schwer geschädigt wird. Dass der Verband nach genauer Untersuchung dieser Thatsachen auf Kosten seiner eventuellen Einnahmen die Aufnahme derartiger Inserate verweigern muss, ist selbst- ständlich und kann nicht genug betont werden, dass es hohe Zeit ist, dass sich die Handelsgärtner zur Ehre ihres Be rufs und Kettung des Vertrauens in ihren Handelsbezieh ungen zu einem einigen Vorgehen gegen diese Uebelstände zusammenschaaren und unser Verbandsorgan für Angebot und Nachfrage sowohl, als. auch die zum Zwecke der Be seitigung unlauterer Konkurrenz geschaffene Verbandsaus kunftsstelle allseitig thatkräftig unterstützen und bei Ein- und Verkäufen zu Bathe ziehen möchten. Nur aus uns selbst heraus können diese Missstände eine Besserung erfahren, dem Verbände das nöthige Ma terial geliefert und Remedur geschaffen werden. Gebe sich jeder Einzelne Mühe vorurtheilsfrei an die Verbandsbestrebungen heranzutreten und er wird leicht zu der Einsicht gelangen, dass wir viel aufmerksamer den fast täglich auftretenden Missständen durch Einigkeit und geschlossenes Vorgehen entgegen arbeiten müssen, da wir nur durch unsere Selbsthülfe andere Verhältnisse mit der Zeit herbeizuschaffen im Stande sind. Mit einem Schlage fällt kein Baum, aber — Tröpfen um Tropfen höhlt den Stein! Aufruf! Seit einigen Jahren schon hausst, laut eingeholter Er kundigungen, in der Umgegend von Hannover ein Schwind ler, dem äusser mir viele Kollegen, Fensterfabrikanten etc. zum Opfer gefallen sind. Derselbe unterzeichnet seine Vertrauen erweckenden Briefe: Wilh. Eggers (Novbr. 1887) Gailhof bei Mellendorf, Hannover. Da es im Interesse jedes reellen Geschäftsmannes liegt, dass solche Subjecte unschädlich gemacht werden, so for dere ich hiermit alle Geschädigten auf, sich mit mir ver einen zu wollen um gemeinsam Schritte zu thun, denselben der Staatsanwaltschaft zu denunciren. Cuxhaven. A. F. Schmidt. Baumschulenbesitzer. N. S Es ist wiederholt vor Genanntem in der Ver bandsliste gewarnt worden und bemerken wir, dass der selbe sein Unwesen aus verschiedenen Ortschaften be treibt, wie auch in der am 15. Januar a. c. erschienenen Liste laut Schlussbemerkung zu ersehen ist. Die Redaction. Ausstellungen. Brüssel. Grosse Internationale Blumenausstellung vom 15. bis 22. April 1888. Dieselbe wird von der Kgl. Gar tenbaugesellschaft daselbst veranstaltet und es werden zu diesem Zwecke schon jetzt die umfangreichen Gärten der Gesellschaft hergerichtet. Für die aus Deutschland, Hol land etc. angemeldeten Sammlungen von Orchideen werden eigene Baulichkeiten ausgeführt. Es kommen an Preisen 60 000 Fres, zur Vertheilung; der belgische Huf, das Mini sterium und Stadt haben ebenfalls Preise bewilligt. Einen besonderen Reiz soll die Ausstellung durch eine Darstel lung der ersten, im Jahre 1809 in Gent stattgefundenen Blumenausstellung erhalten, welche durch die im Stadt archive enthaltenen ausführlichen Angaben ermöglicht ist. Internationale Preisbewerbung für Obstdarren. Auf Veranstaltung der kgl. italienischen Regierung wird von’ Mitte September bis Mitte October 1888 eine Inter nationale Preisbewerbung für Obstdarren in Portici bei der kgl. Ober-Ackerbauschule stattfinden. An der Kon kurrenz können Erfinder, Fabrikanten und Agenten, so wohl einheimische als ausländische, theilnehmen, Die für diese Konkurrenz ausgesetzten Preise bestehen in einer goldenen Medaille nebst 500 Lire, in zwei silbernen nebst 200 Lire und in vier bronzenen Medaillen. Das italienische Ministerium für Landwirthschaft, Handel und Gewerbe wird ausserdem zwei preisgekrönte Darren ankaufen. Die An meldungen sind spätestens am 31. Juli 1888 bei der Aus stellungs-Kommission einzureichen. Köln. Internationale Gartenbauausstellung zur Feier des 25 jährigen Bestehens der „Flora“ im August 1888. Glasgow (Schottland). Internationale Ausstellung von Erzeugnissen des Gartenbaues und der Baumzucht. Im Jahre 1888. Gent (Belgien). Internationale Gartenbauaus stellung vom 15. bis 22. April 1888. Auskunft erteilt der Sekretär der Gesellschaft für Landwirthschaft u. Garten bau in Gent. Gartenbauausstellung in Düsseldorf. Der Garten bauverein von Düsseldorf hat in seiner letzten Generalver sammlung beschlossen, vom 31. März bis 4. April 1888 in der Tonhalle zu Düsseldorf und in deren Gärten und Nebengebäuden eine Gartenbauausstellung zu veran stalten. Geschäftliche Mittheilungen. Die Kunst urd Handels gärtnerei der Herren Richers & Söhne ist 1t. V. Z. in ein Aktienunternehmen umgewandelt worden. Das Aktien kapital ist auf 500,00 Mark festgesetzt. — Berichtigun . Ein Missverständniss hat sich in. dem Artikel „die Ueberführung der Weinberge in der Lössnitz bei Dresden in eine andere Kulturart“. (Handelsblatt No. 3. v. 1. Eebruar 1888) insofern einge- schlichen, als in der Boden Untersuchung durch Herrn Prof. Dr. Nobbe, Tharand, in den betreffenden Weinbergen nicht ein Lehmlager aufgefunden worden ist, sondern der Boden selbst, als Verwitterungsprodukt eines zum Syenit hinüber spielenden Granits, für einigermassen thonhaltig bezeichnet worden ist, sodass hierdurch die wasserhaltende Kraft des Bodens erhöht und der Austrocknungsgefahr wirksam be gegnet wird. — Druck von Radelli & Hille in Leipzig, Lindeustrasse 10/12.