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Nr. 21. Leipzig, 1. November 1888. III. Jahrgang. Organ des Verbands der Handelsgärtner Deutschlands, sowie des Verbands der Gartenbau-Vereine im Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner. Redaction und Verlag: Otto Mohrmann, Lindenau bei Leipzig, derzeitiger Geschäftsführer des Verbands, an welchen alles für den redactioneilen und Anzeigentheil Bestimmte sowie die Mitgliedsanmeldungen zum Verband zu senden sind. Der redaktionelle Theil erscheint am l.u. 15. jeden Monats; der separat zur Versendung gelangende Anzeigentheil jeden Sonnabend. Abonnementspreis für den redaktionellen Theil: Preise für den Anzeigentheil: Für Nichtverbandsmitglieder pro Jahrgang 7 M. 50 Pf. Die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum für Verbandsmitglieder ... 20 Pf. Für Verbandsmitglieder ,, ,, gratis. ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, Nichtverbandsmitglieder . 30 ,, Dieser Nummer liegt für die Verbandsmitglieder die XII. Liste der bis /. November durch Vormular C eiugereichten Firmen bei. Um Anfragen zu begegnen sei bemerlct, dass nur Abon nenten des Handelsblattes tmm JEmpfang dieser Liste nicht berechtigt sind. Der Vorstand. Bericht der V. Hauptversammlung des Ver- bandes der Handelsgärtner Deutschlands am 1 und 2. September 1888 zu Cassel. (Schluss.) Derselbe betrifft den Antrag von Beck mann-Altona:' „Der Verband möge durch die Ausschuss- eventuell andere Mitglieder eine Zusammenstellung sämmtlicher gärtnerisch handeltreibenden staatlichen Institute veranlassen, um ganz besonders Auskunft über folgende Punkte zu erlangen: a) Durch welchen Aufwand von Mitteln werden diese Institute unterhalten ? b) Zu welchen Preisen setzen dieselben ihre handels gärtnerischen Erzeugnisse ab?" Der Antragsteller bemerkt hierzu, dass die Einbrin gung dieses Antrags ein Versuch sein soll, ob auf diesem Wege ein Entgegen treten der die Handelsgärtner schwer schädigenden staatlichen und anderen Concurrenzen zu er langen sein wird, insbesondere aber die Frage beweisfüh rend aufklären soll, ob und wie weit die staatlichen Insti tute uns Handelsgärtner positiv schädigen. — In Hamburg sei man in Handelsgärtnerkreisen im Allgemeinen der An sicht. dass die staatliche oder staatlich unterstützte Concur- renz tiefschädigend in die Verhältnisse der Handelsgärtner existenzen eingreife, und nehme inan an. dass von der Ausbreitung dieser Concurrenz und ihrem schädlichen Ein flüsse den Behörden in den meisten Fällen kaum etwas Positives bekannt sein dürfte. Es sei in erster Linie zu überlegen, ob es nicht ein Mittel gebe, die Behörden auf die wirthschaftlichen Nachtheile sowohl als die Erfolglosig keit der staatlich unterstützten Concurrenzen selbst auf merksam zu machen. zumal es nicht im Willen der Be hörden liegen könne, irgend einem Stand ohne besondere allgemeine wirthschaftliche Vortheile Concurrenz zu berei ten. Eine derartige Concurrenz sei unserem Geschäfts betriebe gegenüber thatsächlich vorhanden, und z. Zt. in einer Ausdehnung, wie wir es in Rücksicht auf unsere Existenzen nicht länger zu ertragen vermögen. Redner betrachte als Zweck des gestellten Antrags in erster Linie die Ansammlung statistischen Materials in Bezug auf die Ausdehnung dieser, einen thätigen und wirthschaftlich werth- vollen Berufszweig schwer schädigenden Concurrenz , und glaubt damit den ersten Anknüpfungspunkt herbei schaffen zu können, um Wandel in den bis jetzt bestehenden un leidlichen Verhältnissen endlich herbeizuführen, da es weder in dem Willen noch in der Zuständigkeit der Behörden