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> 184 - 1099: 949), ihm folgt die chemische Industrie (44:36), dann das Verkehrsgewerbe 739:529), das Baugewerbe (692 : 419), die Industrie der Heiz- und Leuchtstoffe (20 :12), der Steine und Erden (274:149) etc. Es liegt auf der Hand, welche Wichtigkeit gerade dieser Theil der Unfall statistik mit dem ausschreitenden Ausbau der Socialgesetz gebung gewinnen muss und wie wünschenswerth es daher wäre, dass auch die sächsische Statistik, dem Beispiele der preussischen folgend, ihr Augenmerk hierauf richtet. Bemerkung der Redaction. Ob bei der Angabe der Unfälle in Land- und Forstwirthschaft bereits diejenigen mit eingerechnet sind, welche in dem Betriebe der Kunst- und Handelsgärtnerei vorgekommen sind, ist nicht bemerkt, jedenfalls dürften aber die in letzterem Betriebe sich er eignenden Unfälle die Zahl kaum wesentlich ändern und wird, seitdem der Gärtnereibetrieb mit demjenigen der Land- und Forstwirthschaft in eine Unfallberufsgenossen schaft vereinigt ist, die Zukunft lehren, in welchem Ver hältnisse der Gärtnereibetrieb zu den in der Land- und Forstwirthschaft vorkommenden Unfällen mit beisteuern muss. — Einen wesentlichen Vortheil hat das Unfallgesetz für den Betrieb der Gärtnerei bereits gebracht, indem die Aus führung dieses Gesetzes auf einen Schlag die Frage gelöst hat: wo hört die Landwirthschaft auf und wo geht die Gärtnerei an? Bisher hat man stets, wenn es sich um die Bestrebung der Selbstverwaltung und Selbstvertretung der Gärtnerei handelte, obige Frage als hindernd in den Weg gestellt und fast für kaum lösbar gehalten. — Insbesondere trat dieses Bedenken der Abgrenzung in letzteren Jahren auf, wo die Gärtnerei im Königreich Sachsen um die Aufstellung einer Gartenbau-Statistik einkam. Heute hat man bereits, wo es sich um den Modus der Beitragserhebung zu den Unfallkassen handelt, eine Abgrenzung gefunden und rücken wir hoffentlich somit der Zeit näher, wo man eine Grenze zwischen Landwirthschaft und Gärtnerei auch dann finden wird, wenn es sich um berechtigte Wünsche und selbst ständige Vertretung des letzteren Betriebes allein handelt. Gartenbau-Ausstellung in Cöln vem 4. August bis 19. September 1888. (Schluss.) Louis de Smet, Handelsgärtner in Gent, zeigte hübsch kultivirte Anthurium Scherx-erianum var. Mme. Bertrand^ deren Blüthen roth gefleckt auf weissem Grunde auftreten. Ferner Anthurium Scherx. rotundiflorum, Scherx. album und carneum, Rothschildianum und atrosanguineum. Em- pfehlenswerth erscheinen die Neuzüchtungen dieses Welt hauses, der vorerwähnten Pflanzengattung angehörend, näm lich Anthurium Mme. Arthur de Smet mit fleischfarbig rosa Blumen. Anth. Andreanum roseum, Anthurium Leo pold II. Handelsgärtner Wallern & Fils in Ledeberg bei Gent zeigten neue Farne, so: Polypodium aureum alcicorne mit bläulichem Schimmei’ ihrer an den Seiten eichenblattartig geformten Wedel. Ferner Pteris serrulata cristata Esseri, eine neue Einführung des Jahres 1887. Aus der d’Haeno'schon Sammlung zählen wir fol gende schöne Pflanzen auf: Croton musaica, C. Morte- fontaeniensis, die buntgestreifte Palme Rhaphis flahellifor- mis fol. var., welche sich selten in Sammlungen befindet, Geonoma d’Haenei, Pritchardia Vuylstekeana und Sea- forthia gracilis, welch letztere drei als sehr zu empfehlende neue Palmen anzusehen sind. Von Orchideen glänzten Dendrobium Bensoniae majus und Odontoglossum Schlie- perianum, während die Caladien: Marquis de Vigier, Mme. de Vigier, Mme. A. van Geert, Mme. Jules Picot und Ca- ladium candidissimum hübsche Erscheinungen der bunt blättrigen Pflanzenwelt bilden. Im Uebrigen hätte diese Firma würdiger vertreten sein können, wir sahen von ihr auf der vorjährigen Dresdener Ausstellung ganz hervor ragende Leistungen. Handelsgärtner Bouch in Endenich bei Bonn war in rühmenswerther Weise mit gut cultivirten Orchideen ver treten, welche Pflanzengattung zugleich die Specialität sei ner Culturen bildet. Wir notiren folgende schöne Schau pflanzen: Vanda suavis Lindeni, Cypripedium bellatulum, C. Stonei, Oncidium incurvum, One. curtum, Odpnto- glossum Schlieperianum, Epidendrum vitellinum, Miltonia Morellüma, Laelia virens und Chysis aurea. Die neu sein sollende Gloxinia „Rose von Rio“ dürfte als stabile Varietät sich kaum Eingang in die Gärten verschaffen, da eine Unzahl besserer Varietäten bereits eingeführt ist. De Smet Freres in Ledeberg bei Gent ehrten ihre be kannte Firma durch Vorführung grosser musterhafter Pal men von Phoenix canariensis, Rhaphis flabelliformis, Cocos Bonnetti, Areca. Baueri und namentlich durch ihre vorzüg lichen und selten schönen Cycadeen, unter denen sich Za- mia Bathursti, 1886 vom Cap der guten Hoffnung einge führt, als Neuheit befand. Äusser dieser Neuheit lernten wir eine Kalthauspalme: Kentia Tonelliana (Queensland 1886), ein Lilimn auratum multiflorum (Japan 1887), Iman- tophyllum miniatum fol. aur. var. (Sämling 1887), Arau- caria Desmetiana (Queensland 1887) und einige andere werthvolle Pflanzen kennen. Ebenerwähnte Ausstellung verdient die grösste Anerkennung. Handelsgärtner Breinig in Mülheim a. Rh. war einer der Wenigen, der einheimische Cultur in beachtenswerther Weise vertrat. Durch seine Bewerbungen in Kalt- und Warmhauspflanzen, sogenannten Marktpflanzen, in Abutilon und speciellen Zimmerpflanzen, wie auch in Coniferen, unter denen einige prächtige Neuheiten: Juniperus sabina fastigiata und Picea compacta pyramidalis waren, erwarb er sich ein besonderes Verdienst um die Ausstellung. Laurentius & Co. in Crefeld hatten Dracaenen, Citrus mit Früchten und Lorbeerbäume ausgestellt. Handelsgärtner Haage in Erfurt brachte die auch auf der Frankfurter Ausstellung gezeigten schönen und werth- vollen Cacteen, wie auch Saraceniu purpurea und die Venusfliegenfalle Dionaea muscipUla in beifalls würdigen Exemplaren. Lambert & Reiter in Trier, Koelle & Co. in Augsburg, Buntzel in Niederschönweida bei Berlin, Soupert & Notting und Gebr. Ketten in Luxemburg, Schmitz & Sohn in Wesel, Herm. Revermann in Münster i. W. concurrirten mit Er zeugnissen ihrer Rosenschulen, theils in niederen und hoch stämmigen Exemplaren, theils in abgeschnittenen Blumen. Lambert & Reiter in Trier führten noch Neuzüchtungen in Rosen vor, unter denen 2 Sorten: „Moselblümchen“ und „Rheingold“ sich bald besonderer Gunst der Rosenliebhaber erfreuen werden. Ueberdies ist es ein erfreuliches Zeichen gärtnerischen Fleisses auf deutschem Boden, dass auch wir endlich auf diesem Gebiete Errungenschaften zu verzeich nen haben. welche bis vor Kurzem nur der französischen und englischen Intelligenz eigen waren. Obige Firma führte sich ausserdem noch durch eine neue Conifere: Thuja oc- cidentalis ylobularis und gut gezogene Obstbäume iu Hoch stamm und Spalierform vortrefflich ein. Ferner waren mit Obstbäumen vertreten: Wagener Söhne in Echternach, N. Gaucher in Stuttgart, dessen Leistungen hohe Anerkennung herausforderten , Dalis, Reuter & Co. in Jüngsteid - Ober pleis, Josef Esser in Linz a. Rh., Steinmetz in Wasser billig und Kurt in Brühl bei Köln. In Teppich beet-Arrangements waren nur zwei Bewer bungen, und diese so mangelhaft, dass von irgend welcher