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-- 156 bandsblatt zu annonciren. Wirken Sie, fährt Redner fort, in ihrem Kreise durch persönliche und wiederholte Auf- Forderungen dahin, dass jeder unserer Collegen sich nur des Handelsblattes für die Zukunft bedient, und es wird ein Leichtes sein, all die Uebelstände zu beseitigen, welche uns diese heillose Zersplitterung des gärtnerischen Annon cenwesens gebracht hat; betrachten wir es recht, so fehlt nichts als der gute Wille, um uns zu einem lang ersehnten Ziele gelangen zu lassen. Dieses Anzeigenblatt ist ge eignet , bei einigermassen Unterstützung uns auch von anderen Beiträgen zu befreien und ist nicht ausgeschlossen, dass durch dieses Unternehmen mit der Zeit ein Fonds gegründet werden könne, welcher zu weiteren nützlichen Unternehmen Verwendung finden kann. Es ist zu be dauern, dass z. Zt. noch solche Unsummen durch die In serate in anderen Blättern der deutschen Gärtnerei ver loren gehen. Nicht an ein Aufgeben dieses Anzeigeblattes solle man denken, vielmehr daran, wie man dasselbe immer weiter und weiter in redlichen Kreisen verbreiten könne. Kein anderes gärtnerisches Offertenblatt ginge bei der Auf nahme der Inserate so uneigennützig zu Werke, wie es das Verbands-Anzeigenblatt verpflichtet sei und die Bei spiele letzterer Zeit hätten gelehrt, welcher Nachtheil durch schwindelhafte Angebote wieder erwachsen sei. Dem Ver bands-Anzeigenblatt sei zur Pflicht gemacht, der unreellen Concurrenz entgegen zu arbeiten, und dass die Nichtauf nahme derartiger Inserate vielfach auf Kosten einer höheren Einnahme geschehe, sei selbstverständlich. — Redner stimmte noch vollständig mit seinen beiden Vorrednern darin überein, dass sich die Verbandsmitglieder zum Princip machen müssten, ausschliesslich nur im Handelsblatt zu inseriren und wird, nachdem Beckmann-Altona dem Vor stand ebenfalls noch eine energischere Agitation in Bezug auf die Benutzung des Verbands-Anzeigenblattes empfohlen hat, auf Wunsch von M oncorps-Hohenschönhausen, welcher erklärt nach Kräften für die Unterstützung des Verbands- Anzeigenblattes in seinem Kreise einzutreten, wieder zur Tagesordnung übergegangen. Es wird somit, 1t. Punkt 5 der Tagesordnung, zur Wahl der Rechnungsrevisoren für das laufende Verbandsjahr ge schritten und fällt dieselbe auf H. Schmidt-Möckern bei Leipzig und M. Jacob in Firma R. Jacob & Sohn in Gohlis bei Leipzig, welche sich zur Uebernahme dieses Amtes be reit erklären. Punkt 6 der Tagesordnung betrifft die Wahl des Ver sammlungsortes für die VI. Hauptversammlung des Ver bandes. — Hierzu ergreift A. Wagener-Hannover das Wort und erklärt, dass er vonSeiten der Gärtner Hannovers beauftragt sei, dem Verband eine Einladung zu unter breiten die nächste Versammlung in Hannover abzuhalten. Obgleich er versichern könne, dass die Gärtner Hannovers einen derartigen Beschluss mit Freuden begrüssen würden, wolle er doch nicht, da ihm zu Ohren gekommen sei, dass Frankfurt bereits bei voriger Versammlung einen diesbe züglichen Antrag gestellt habe, vorgreifen, und überlasse der Versammlung die unbeeinflusste Entscheidung. — Der Vorsitzende Mossdorf constatirt, dass von Seiten Frank furts kein diesbezüglicher Antrag vorliege, sondern nur ein von Hannover gestellter Antrag, welcher auch bereits schrift lich eingegangen sei. Im Laufe der Debatte über den nächsten Versamm lungsort spricht man sich von Seiten einzelner Mitglieder noch dahin aus, dass es vielleicht praktisch sei, für die Versammlung einmal eine süddeutsche Stadt, wie— Frank- j furt a. M. oder Stuttgart — zu wählen, um dadurch in diesen Städten das Interesse für den Verband noch mehr ; zu fördern. Diese Ansicht findet ebenfalls Anhänger, da I jedoch keine directo Einladung von Seiten dieser Städte ! vorliegt, so wird die Abstimmung über Hannover vorge- 1 nommen und erklärt sich die Versammlung für die Ab haltung der nächsten Versammlung in dieser Stadt. Hierauf schreitet man zu Punkt 7 der Tagesordnung, die Beschlussfassung über den Statuten-Entwurf behufs Erlangung der Rechte einer juristischen Person für den Verband. — Hier ist, um die voraussichtlich langen Debatten im Interesse der Versammlung und deren Theilnehmer zu vermeiden, ein schriftlich gestellter Antrag dem Vorsitzen den übergeben, welcher denselben wie folgt zu Verlesung bringt: „Unterzeichnete beantragen: Der Statuten-Entwurf wird einer Commission von 15 Mitgliedern überwiesen. Der Vorstand des Verbandes gehört vollständig zu dieser Commission. Diese Commission hat bis morgen, Sonntag Mittag, die Statuten durchzuberathen und ist von Seiten der Verbandsmitglieder darüber abzu stimmen — ob dann die Statuten verworfen oder angenommen werden sollen.“ Gezeichnet: Joh.-Beckmann-Altona, Fr. Jank-Wandsbek, P. Fett- weis-Uerdingen a. R., A. Drawiel-Lichtenberg bei Berlin, R. Moncorps - Hohenschönhausen bei Berlin, R. Sauerbrey-Gotha, W. Hoeningshaus-Neviges, H. Jungclaussen-Frankfurt a. 0., 0. Mehlhorn-Schweins burg bei Crimmitzschau, A. Reuter in Firma Dahs, Reuter & Co.-Jüngsfeld-Oberpleis, F. W. Hess-Barmen, H. Wrede-Lüneburg, F. Huch-Einsbüttel-Hamburg, Ph. Paulig-Lübeck, H. Tölle-Hamburg, A. Kreth-Linden bei Hannover, Lochmann-Cöthen, M. Jacob-Gohlis bei Leipzig, W. Wetzel-Gera, F. Schmalfuss-Gera und G. Jacobi-Marburg. Peter Fettweis-Uerdingen bemerkt hierzu, dass dieser Antrag auf seine Veranlassung von Beckmann-Altona schriftlich eingereicht sei, und die zahlreichen Unterschriften die Unterstützung dieses Antrags empfehlen dürften, um endlosen Debatten aus dem Wege zu gehen. — Diesem stimmt A.Reuter- Jüngsfeld und Brehm i. Fa. Brehm & Rett meier-Kirrweiler zu und wünscht letzterer, dass die zu wählende Commission auch ermächtigt werde, entgiltig beschliessen zu können, die Berathung und Beschlussfassung von Seiten der Commission aber wohl nach der V ersammlung schriftl. geschehen könne. — Beckmann-Altona warnt davor, diese Angelegenheit durch spätere Berathungen in’s Weite zu ziehen, da sich in solch einem Falle die Erledigung dieses Auftrags, infolge der Schwierigkeit schriftl. Ab stimmungen, verschleppen würde. — Müller-Langsur ist für sofortige Erledigung, hält jedoch 7 oder 9 Commissions mitglieder für genügend. — Warneck e-Altona wünscht, dass, wenn das Statut durch die Commission sofort berathen und morgen zur entgiltigen Beschlussfassung der Versammlung wieder vorgelegt würde, man dann nur noch darüber ent scheiden solle, ob das Statut in der von der zu ernennenden Commission bearbeiteten Fassung angenommen oder nicht angenommen werden solle, da man andernfalls nicht gebessert und die Commissionsarbeit nutzlos sei: man müsse der Commission soviel Vertrauen entgegen bringen, dass sie bei den Berathungen das Beste des Verbandes im Auge behalte und nur beschliesse, was für den Verband von Nutzen sei; zudem sei das Statut von dem Vorstand bereits eingehend berathen worden, infolgedessen man wohl annehmen könne, dass es für die gedeihliche Weiterentwickelung des Verbandes, an welcher ja der Vorstand gerade das grösste Interesse mit haben müsse, zugeschnitten sei. —P. Fett weis-Uerdingen wünscht nicht, dass durch die Commissionsberathung die Dis- cussion für morgen gänzlich abgeschnitten werde. Müller- Langsur stellt hierauf, in Uebereinstimmung mit der Mehrzahl der Anwesenden, den Antrag: „die Versammlung möge bestim men, dass alle diejenigen Punkte, über welche, nach Vorlage des von der Commission berathenen Statuts, die morgen stattfindende Versammlung innerhalb einer Stunde nicht