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-> 109 -- von den Preisrichtern zuerkannt; für die reichhaltigste Sammlung blühender Rosen aller Gattungen in guter Kul tur in Töpfen in nicht unter 200 Exemplaren Herrn Strass heim der erste, Herrn Fleisch-Daum der zweite Preis: für die beste und reichhaltigste Sammlung blühender Moos- und panachirten Rosen in Töpfen nicht unter 30 Exem plaren Herrn St rass he im der zweite Preis (erste Preis wurde nicht vergeben); für die beste und reichhaltigste Sammlung Polyantha-Rosen in Töpfen in nicht unter 30 Exemplaren Herrn Strassheim der erste Preis (zweite nicht vergeben); für die beste Gruppe Treibrosen in Töpfen, in mindestens 25—30 Töpfen und nicht unter 100 Exemplaren Herrn Strassheim der erste und Herrn Fleisch-Daum der zweite Preis; für die beste Gruppe hoch- und halb stämmiger Rosen in Töpfen in einer der besten dunklen Sorten in 50 Exemplaren Herrn Strassheim der erste Preis (zweite nicht vergeben); für die beste und reichhal tigste Sammlung von Rosen-Neuheiten der Jahrgänge 1887 bis 1888 in Töpfen Herrn Strassheim der erste Preis (zweite nicht vergeben). Erwähnen wir gleich hierbei eine Gruppe von Topf rosen von Herren Handelsgärtner Ph. Rühl in Frankfurta/M., welche in der Konkurrenz auf die beste und reichhaltigste Sammlung blühender Thee- und Noisette-Rosen in nicht unter 100 Exemplaren einen Extrapreis erwarb; sowie die Topfrosengruppe des Herrn Handelsgärtner Hoss-Frank furt a/M., welcher in der Konkurrenz No. 8 auf die beste Gruppe Treibrosen in Töpfen in mindestens 25—30 Sorten und nicht unter 100 Exemplaren unter drei Bewerbern der zweite Preis zuerkannt wurde, so haben wir vorbe haltlich eines Irrthums, der Ausstellung blühender Topf rosen in ihrem ganzen Umfange Erwähnung gethan. — Es waren, um das Bild nochmals zu vergegenwärtigen für blühende Topfrosen 12 Konkurrenzen im Programm vorgesehen und von genannten vier Ausstellern nur auf No. 1, 3, 4, 5, 8, 11 und 12 Anmeldungen und beachtens- werthe Leistungen vorhanden. Dem für die Ausstellung aufge stellt gewesenen Programm folgend schliessen wir hieran gleich die Mittheilung über abgeschnittene Rosen, für welche 19 verschiedene Konkurrenzen ausgeschrieben waren. — Beachtenswerthe Anmeldungen waren nur für Konkurrenz No. 13, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 29, 30 und 31 vorhanden, während Leistungen für die übrigen 9 Nummern vermisst wurden. — Für die reichhaltigste Sammlung abgeschnittener Rosen in mindestens je 2 Exemplaren erwarben die HH. Lam bert & Reiter-Trier den ersten, Strassheim den zweiten und Obergärtner W. Schumann (bei Hrn. Banquier Metz- ler)-Frankfurt den dritten Preis. — Für die reichhaltigste Sammlung abgeschnittener Thee- und Noisette-Rosen in mindestens 2 Exemplaren, sowie auf die schönsten 25 ab geschnittenen Marechal Niel erhielt Herr Ph. Rühl-Frank furt je einen Extrapreis und Herr Strassheim für die reichhaltigste Sammlung abgeschnittener Moos- und pana- chirter Rosen, sowie für die 25 schönsten Theerosen einer bewährten Sorte je einen ersten Preis (zweiter nicht ver geben). — Für die 25 schönsten Souv. de la Malmaison wurde Herr Strassheim der erste und Herr Obergärtner Schu mann (Banquier Metzler) der zweite Preis und für die 25 schönsten La France Herrn Rü hl-Frankfurt der erste und Herrn Strassheim der zweite Preis zuerkannt. — Den Blüthen neuerer Sämlinge von Herrn Er. Dröge müller-Neuhaus, ausgestellt durch dieHH. Gebr. Schult heis-Steinfurth wurde ein Extrapreis zuerkannt, — Im Allgemeinen waren sich selbst die bekanntesten Rosenkenner über den Werth dieser Neuheiten noch nicht einig. — Unzweifelhaft steht fest, dass unter diesen Kreuzungspro dukten Formen und Farben vorhanden waren, welche bei jedem Rosenkenner Anklang finden müssen, nur liegt der Schwerpunkt bei Neuzüchtungen immer darin, ob das Neue nicht schon in derselben Vollkommenheit oder gar noch ausgeprägter schon längst vorhanden ist. — So zart in Farbe, schön in Bau und zuweilen auch Vollkommenheit der Füllung einzelne der vorhandenen Neuzüchtungen waren, so kann doch nicht geleugnet werden, dass wir schon ältere und bewährte Sorten mit gleichen Eigenschaften besitzen und es ungeheuer schwer ist, schon heut sagen zu sollen, ob man sich bei einer strengen und gewissen haften Beurtheilung zu Gunsten der Neuzucht entscheiden würde. — Eine diesbezügliche Beurtheilung und feste Stellung nahme, d. h. die Abgabe der Erklärung, ob diese Neu züchtungen etwas in der Rosenkultur bis jetzt noch Seltenes oder ganz besonders Werthvolles darstellen, ist auch bei der Ausstellung dieser kleinen Neuheitensammlung wohl nicht beabsichtigt worden, hingegen hat man aber die Leistungen vorführen und den Weg zeigen wollen, auf welchem man durch fortgesetztes ernstes Streben und Be mühen auch in Deutschland zu einem gewissen Ziele ge langen kann, welches auf die deutsche Rosenkultur von nicht unbedeutenden Einfluss sein wird. — Erst die Veröffentlichung der letzten Rangliste, welche wir in No. 12 ebenfalls zum Abdruck brachten, sprach in seiner ganzen zahlreichen Zusammenstellung (230 Sorten) nur von einer deutschen Sorte (Grossherzogin Mathilde), welche noch dazu nur als Sport aufgetreten ist, und in Frankfurt sahen wir schon eine Sammlung, welche zweifel los als deutsche Kreuzungsprodukte die Aufmerksamkeit verdienen, zumal, wie man erzählte, diese, gewissermassen noch Erstlingsblumen noch lange nicht die Vollkommen heit erreicht haben, welche man ihnen in Wirklichkeit zu traut. — Besonders auffielen in dieser kleinen Sammlung: als Kreuzungsprodukt von Gloire de, Dijon und Comtesse d’Oxfort eine zartrosafarbige Fürstin Bismarck; Fürst Bismarck hin gegen, von hellgelber Farbe war als ein Sport von Gloire de Dijon bezeichnet; aus einer Kreuzung von Madame Eugenie Verdier mit Malmaison war eine zartfleischfarbige Rose, mit schön gebauter länglicher Knospe, Namens „See rose“ hervorgegangen; eine Kreuzung von Gloire de Dijon mit Perle des jardins hatte eine . Rose gezeugt von schön gelber Grundfarbe und leicht rosa angehaucht; aus einer Kreuzung von Mdme. Berard mit Van Houtte war eine intensiv rothe Rose hervorgegangen; eine fernere, in dieser Sammlung besonders mit auffallende Sorte war Kaiser Wilhelm, Farbe gelb mit zarten kupferfarbigen Hauch und schöner Füllung, es war das Produkt einer Kreuzung von Mdme. Berard mit Perle des jardins. — Äusser diesen Drögenmüller’schen Züchtungen enthielt diese Sammlung Blumen von der Benett’schen Züchtung „Princess Beatrice“, eine flach gebaute, dicht gefüllte gelbe Theerose mit fast unmerklich röthlich gerandeten Blumenblättern. — Die Angabe der Farben, für die vorgenannten Neu züchtungen kann selbstverständlich nur andeutungsweise gegeben werden, da sich bekanntlich die Farbe, insbeson dere der helleren Rosen, je nach dem Stadium des mehr oder weniger Aufgeblühtseins und der Beleuchtung und selbst der Bodenverhältnisse sehr variirt. — Von abgeschnittenen Blumen machten sich noch be sonders bemerkbar ein Pensee-Sortiment von Hrn. Fr. Römer- Quedlinburg, welches den ersten Preis erhielt; der zweite Preis für abgeschnittene Pense wurde Herrn Wrede-Lüne burg und der dritte Preis Herrn Heinemann-Ballenstedt zuerkannt; von Römer-Quedlinburg waren gleichzeitig als Neuheiten Mimulus hybr. grandifl. duplex mit schönen grossen, calceolorienartig gezeichneten Blüthen und Mimu lus moschatus grandifl. mit gelber. Röhre und braunem Schlund, ausgestellt. — Herr Schmidt in Aalen erhielt auf ' Nelken eine grosse silberne Medaille. —