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WMUMWM » «nthallend die amtttch«« Bedannkmachnngo« der Amkshauplmanns-aft und des Dezirksverbands Schwarzenberg, der Slaolräte in Au«, Srünham, Lößnitz, Neustädtel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Amtsgerichte in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt und des Stadlrates zu Schwarzenberg. Verlag L. M. Gärlner, Aue, Sachsen. «auvraeschSstssleNet Aue, ffernrus Sammel-Nr. 2541. Drahtanschrift r Volksfreund Auesachsen. Geschäftsstellen r Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 312 und Schwarzenberg 3124. «r n, a-A-chmM-a-Nch-t»«»« eiumm« dt, oon-Uia^ »Uhr t» d« a^chetdliill««. Dir Pr«I» »>, re mm bnU« WUtd»,I«»«U, tk 4 H.KUdmSV mmdr^UnTvt-MUU»«!«20 amUU> 12^. enl,««tn« S«d>NMiiir« lam T«u r BN Derstgung von Hüter Land »ein« Salvmg a« lausenden Denrdgen. bet Uolerbrechunaea Le» S«- tchdNibetrtebes drin, Ansprüche. «»Mch«a-a»m»r vet»^ Ar. irr«. «mri»s»d,.Mr,.M,»,»I «»,. Sachsm. Ar. «. Nr. 7. Jahrg. 88. Mittwoch, den 9. Januar lS3S. Amtliche Anzeigen. 1. Di« Gemeinde Pöhla plant eine Deschleusung des Orts- tekles Durrhäuschen in Pöhla. Die Tage- und Wirtschafts abwässer aus diesem Baugebiet sollen auf Flurstück Nr. 147o des Flurbuchs für Pöhla dem Betriebsgraben des Eisenwerkes Pfeilhammer zugeführt werden. 2. Paul Tuchscherer in Raschau plant die Einführung der Tage- und Hausabfallwässer aus dem Wohnhause auf dem Flurstück Nr. 368b für Raschau durch eine Schleuse, die auf dem Flurstück Nr. 370 derselben Flur in den Friedrichsbach mündet. (88 23, 33 des Wassergeseßes.) Die Unterlagen liegen hier zur Einsicht aus. Einwendungen können binnen 2 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier angebracht werden. Wer sich innerhalb dieser Frist nicht meldet, verliert das Recht zum Widerspruche. Bürgerlich-rechtliche Ansprüche bleiben hiervon unberührt. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 7. Jan. 193S. Ueber den landwirtschaftlichen Betrieb des Bauern Gustav Hermann Junghans in Aue°Alberoda, Eigentümers des Erb- Hofgrundstücks Blatt 43 des Grundbuchs für Alberoda, wird heute am 5. Januar 1935, vorm. ^9 Uhr, das Entschuldungs- verfahren nach dem Gesetze zur Regelung der landwirtschaft lichen Schuldverhältnisse vom 1. Juni 1933 (RGBl. I S. 331) eröffnet. Der Landwirtschaftliche Kreditvcrein Sachsen in Dresden- A., Prager Str. 43, wird zur Eutschuldungsstelle ernannt. Die Gläubiger werden unter Hinweis auf die Rechtsnach teile des 8 11 Abs. 2 des Entschuldungsgesetzes aufgefordert, ihre Ansprüche möglichst in doppelter Form bi^ zum 9. Fe ¬ bruar 1935 beim unterzeichneten Amtsgericht anzumelden und die in ihren Händen befindlichen Schuldurkunden einzu- reichen. Die Unterlagen für die Eröffnung des Verfahrens kön nen bei der Geschäftsstelle hier, Zimmer Nr. 46, eingesehnr werden. L Entsch 17 > Amtsgericht Aue. ' ' ' Donnerstag, den 10. Januar 1935, 11 Uhr sollen im Der- steigerungsraum des Finanzamts, Zimmer 70, 1 Kraftrad und 1 gebrauchter Sprechapparat öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Treffpunkt der Bieter: Finanzamt Aue. ' Die Vollstreckungsstelle des Finanzamts Aue. Die amtlichen Dekanntmachunften sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzaebtraischen Bolkssreunds' in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «Ingeleben werden Der Inhalt -es Paktes von Rom. Rom, 9. Ian. Ueber die am Montag unterzeichneten ttaNenisch-ftanzöstschen Vereinbarungen ist gestern abend eine ausführliche amtliche Mitteilung ausgegeben worden, in deren Einleitung gesagt wird: „Der italienische Regierungschef und der französische Außenminister haben einen Vertrag zwischen Italien und Frankreich zur Regelung ihrer Interessen in Afrika, ferner einige Protokolle über die Probleme, die die beiden Regierungen interessieren, unterzeichnet, und haben schließlich ihre llebereinstimmung in bestimmten Fragen fest- gestellt". Zur Rüstungsfrage heißt es: „Die Regierungen nehmen Bezug auf die Gleichberechtigungserklärung vom 11. Dezember 1932 und stimmen in der Anerkenntnis überein, daß kein Land durch einseitige Aktionen die Rüstungen betreffende Verpflich tungen abändern kann »nd daß für den Fall, daß eine solche Eventualität eintreten sollte, sie sich konsultieren (unterein ander beraten) werden". Zum Oesterreich, und Donauproblem wird ausgeführt: „Die beiden Regierungen erklären ihre Uebereinstimmung, den meisten interessierten Staaten den Abschluß eines Richtein mischungsvertrages in die gegenseitigen inneren Angelegen heiten und die gegenseitige Verpflichtung zu empfehlen, keine Aktion hervorzurufen, noch zu begünstigen, die zum Zwecke hat, mit Gewalt die territoriale Unversehrtheit «nd das politische oder soziale Regime eines der Teilnehmerstaaten anzutasten." Der Vertrag, um den es sich handelt, sollte zunächst zwischen Italien, Deutschland, Ungarn, der Tschechoslowakei, Südslawien und Oesterreich abgeschlossen werden, d. h. zwischen allen Nachbarstaaten Oesterreichs und Oesterreich selbst, und dem Beitritt Frankreichs, Polens und Rumäniens offen sein, so daß er schließlich sich auf die Nachbarstaaten und Nachfolge- floaten sowie auf Oesterreich und Frankreich ausdehnen würde. Ferner kommen die italienische und französische Negierung in Erwägung der Notwendigkeit, die Unabhängigkeit und Un- Versehrtheit Oesterreichs aufrecht zu erhalten, schon jetzt über- ein, daß im Falle, wo diese Unabhängigkeit und Unversehrtheit bedroht wäre, die beiden Regierungen sich untereinander und mit Oestereirch über die zu treffenden Maßnahmen konsultieren. Diese Konsultation würde später von Italien und Frankreich auf die übrigen Staaten ausgedehnt, um ihre Mitwirkung sicherzustellen. Ueber die Schlußerklärung wird ausgeführt: „Der italie nische und der französische Außenminister haben eine Erklärung allgemeinen Charakters unterzeichnet, mit der aktenmäßig fest gestellt wird, daß die zwischen den beiden Ländern schwebenden Hauptfragen liquidiert sind und der Vorsatz der beiden Re- gierungen ausgesprochen chird, die traditionelle Freundschaft, die die beiden Rationen verbindet, z« entwickeln und in dem Geiste gegenseitigen Vertrauen» an dem Werk des Wiederauf, tzaues zusammenzuarbeiten. Außerdem wird darin festgelegt, !daß die beiden Regierungen untereinander alle Konsultationen vornehmen werden, die die Umstände erfordern sollten." Deutschland soll sich entscheiden. Italienische Pressestimmen. Rom, 8. Ian. „Giornale d'Italia* befaßt sich mit der Frage, wie sich Deutschland zu dem ttalienisch-französischen Plan verhalten werde. Es schreibt: Die italienisch-franzpsische Verständigung versuche Deutschland zu einer ruhigen euro- Kölschen MiamW«mn»«tt -urückzugewümen. Die Derständi- Geheimabkommen oder nicht? London, 8. Jan. Auf Grund von Pariser Presseveröffent lichungen messen einige Blätter der Frage, ob in Nom zwi schen Laval und Mussolini ein Geheimabkommen über die Rüstungsfrage unterzeichnet worden ist, großes Gewicht bei. Die gegenteilige Erklärung Lavals wird als ein „halbes De menti" bezeichnet. Aus allen Agußcrungcn der Presse geht immer deutlicher hervor, daß für England das Ergebnis von Rom hauptsächlich im Lichte seines etwaigen Einflusses auf die Wiederaufnahme der Abrüstungsfrage angesehen wird und daß eine Abrüstungskonvention, um mit dem „Manchester Guar dian" zu reden, „jetzt alles krönen würde", weil sie in der Hauptsache eine Regelung zwischen Deutschland und Frankreich bedeuten würde. Die Befriedigung, die in britischen amtlichen Kreisen über die französisch-italienischen Vereinbarungen un verhohlen zum Ausdruck gebracht wird, gründet sich daher in der Hauptsache auf die Annahme, daß eine sich daraus erge bende Besserung der europäischen Lage den Weg für die Ab rüstung ebnen würde. In London werden laut „Manchester Guardian" folgende Fragen gestellt: Fühlt sich Frankreich jetzt genügend -sicher, um die deutsche Forderung nach Gleichberech tigung zu gewähren? Kann Frankreich nicht Deutschland mit einem größeren Gefühl der Sicherheit gegenübertreten, jetzt, wo es sich mit Italien geeinigt und ein zeitweiliges Aufgeben des italienischen Revisionsgedankens erreicht hat? gung sei in Bezug auf Deutschland mit Loyalität und Klarheit verhandelt und bestimmt worden. Nach einem Hinweis auf Mitteilungen der Botschafter Italiens und Frankreichs in Berlin und auf die Unterhaltung zwischen Mussolini und Laval «nd dem deutschen Botschafter in Rom gelegentlich des großen gesellschaftlichen Empfanges im Palazzo Venezia geht die Zeitung auf das Abrüstungsproblem ein, bei dessen Be handlung die Zusammenarbeit Deutschlands mit Genf in die Brüche gegangen sei, und betont nochmals, daß die italienische Denkschrift vom Januar v. I. auch heute vollkommen aktuell sei. Italien habe damals eine von Deutschland angenommene Verständigungsformel vorgeschlagen, die die deutschen An- sprüche, den Tatsachenbestand «nd die Notwendigkeit einer Abstufung des Abbaues der in den anderen Ländern Vorhände. Iren Rüstungen in Rechnung gestellt habe. Hier stehe man nor einem europäischen Problem, das heute mehr denn je für die aktiv wirksamen Grundsätze der Zusammenarbeit lebens wichtig sei. „Lavoro Fascista" schreibt, Deutschland werde nicht außer, halb der mit der italienisch.französtschen Verständigung ge. schaffenen neuen Lage bleiben können, wenn es sich nicht jeder Möglichkeit zum Frieden und Wiederaufbau verschließen wolle, deren Notwendigkeit von seinem Führern wiederholt verkündet worden sei. Im übrigen erwähnt die italienische Presse besonders die Begrüßung Lavals durch italienische und französische Frontkämpfer, bei der die italienisch-französische Waffen, vrüberfchast gefeiert wurde, und den starken Beifall, mit dem Laval und Mussolini in der Oper empfangen worden seien. Ei»1e franzSstiche Falschmeldung. Paris, 8. Ian. Die Abendpresse bespricht weiterhin die Ergebnisse der römischen Besprechungen. Am Freitag wird Laval selbst in einem Ministerrat über die römischen Ergebnisse sprechen. Die Blätter müssen heute zunächst eine Falschmeldung dementieren, die sich als eine rein französische Erfindung herausgestellt hat und die in der Behauptung bestand, Musso- lini und Laval hätten in einem gemeinsamen Protokoll die deutschen Rüstungen als illegal bezeichnet. Die Aussprache über diese Frage, schreibt der „Temps", müßig, wenn der französischen Regierung an einer Fortsetzung gelegen sei, normalerweise zu Verhandlungen führen, deren Ziel in bestimmten Grenzen unter gewissen Bedingungen und Garantien eine Abänderung der Militärklausel« des Versailler Vertrages zugunsten Deutschlands sein würde. Eine solche Frage könne aber nicht ohne di« enge Mitarbeit Englands ge- löst werden und deshalb sei es Aufgabe der englischen Regie rung, dem französisch-italienischen Gedanken im Genfer Rah men seine ganze Wirksamkeit zu geben. Die französischen Zu geständnisse an Italien dürften nicht unterschätzt werden. Die kolonialen Zuaeftiindnisse Frankreichs. Rom, 8. Jan. Ueber die kolonialen Zugeständnisse Frank reichs verlautet, daß Italien die Verlängerung des Tunis-Ab kommens bis 1945 erreicht habe. Der anschließende Abbau der Vorrechte Italiens aus dem aus dem Jahve 1896 stammenden Abkommen soll in Abschnitten bis zum Jahre 1960 abgeschlos- sen werden. Dieser Abbau betrifft die Staatszugehörigkeit der in Tunis geborenen Italiener, die Schulen, die Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen. In Französisch-GdmaMand wird ein kleiner Küstenstreifen als südliche Verlängerung von Gry- threa an Italien abgetreten. Außerdem ist die Beteiligung Italiens am Mtienkapital der französischen Eisenbahn von Djibuti nach Addis Abeba vorge sehen. Mit dieser Beteiligung wird Italien eine gewisse Mit. kontrolle über die Ein- und Ausfuhr von Abessinien ermög licht. * * Ich - Die T checho'lowakei ist zufrieden. Prag, 8. Ian. Die halbamtliche „Prager Presse" schreibt u. a.: „Die Tschechoslowakei heißt die Einigung von Rom um so eher willkommen, da sie die Vorbedingungen für die Schaf fung eines neuen, besseren Verhältnisses zu Italien herbei führt, dessen Verdienste um die Erfolge der tschechoslowakischen Sache im Weltkrieg in Prag niemals vergessen wurden. In der österreichischen Frage sind alle Befürchtungen beseitigt, daß dort eine Politik einseitiger Beeinflussung betrieben werden sollte. Der Teil des römischen Protokolls, der auf die Schaf fung einer neuen. Atmosphäre in Mtteleuropa abzielt, ent- fpringt der Ueberzeugung beider Großmächte, daß ohne gegen seitige Loyalität und ohne Respektierung der Souveränität der mitteleuropäischen Staaten untereinander, sowie ihrer Grenzen keine dauernde Zusammenarbeit derselben denkbar ist. Die Tschechoslowakei und die Kleine Entente haben niemals etwas anderes angestrebt, als eine loyale Zusammenarbeit -er mittel- europäischen Staaten. Sie nehmen daher die römischen Anre gungen an, da sie darin eine Annäherung an ihre eigenen Ziele erblicken. * Russisches Mißtrauen. Moskau, 8. Ian. „Iswestisa" meint, di« Sowfetunko« sei- mit dem französisch-italienischen Vereinbarungen nicht sehr «in-, verstände«. Man hatte hier ein «indeutiges Abkommen über tatsächliche Maßnahmen zum Schutz« Oesterreichs und damit eine wachsende Isolierung Deutschlands erwartet und muß nun feststellen, daß sich das Abkommen mit der Festlegung längst bekannter Tatbestände begnügt. Die Zeitung zitiert fol- genden Satz von Pertinax im Fettdruck: „Ist di« französisch- italienische Erklärung mit dem französisch-sowjetrusfischen Pro- tokoN vom 5. Dezember vereinbar?" Warschau, 9. Ian. Hier treffen heute der Danziger Senator Batzer und der Direktor des Danziger Berkehrs- verbandes ein, um über die Belebung des Reiseverkehrs Danzig-Polen zu verhandeln. Darmstadt, 9. Jan. Gestern wurde in einem Festakt die hessische Justizverwaltung durch da» Reich übernommen. — Am gleichen Laa« fand die Nebernahm« der badischen Justizverwaltung statt. Berlin, 8. Ian. Stach Meldungen an» Moskau sind selbst dem GPU.-Henke« Iwanow die letzten Massen hinrichtungen in Sowjetrußland derart auf die Nerven ge- -mnoen, daß er auf fünf Monate vom Dienst beurlaubt und in die Krim zur Erholung geschickt werden mußte. Sein Vertreter tst. ein Chinese, der ibn schon länger« Zeit hindurch untzrMW. 4