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Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Donnerstag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland u. Oesterreich-Ungarn pr. Jahrgang 8 IVI. 50 Pf., für das übrige Ausland IO M., für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Jolis. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig Wir bitten unsere Mitglieder um möglichst schnelle Mittheilung jeder für unsere Zeitung wichtigen Notiz über Tagesereignisse, Personalien, Vereinswesen u. s. w. Die für die Veröffentlichung im Handelsblatte geeigneten Artikel werden honorirt. w ©ER SCHUTZZOLL. < Werthe der gärtnerischen Ein- und Ausluhr in den Jahren 1898 und 1899. Die vorläufigen Feststellungen über die Werthe der gärtnerischen Ein- und Ausfuhr haben die nachstehenden Zahlen ergeben. Die Berechnung ist jedoch noch nach den für 1898 festgestellten Einheits- werthen erfolgt, somit sind die durch Vermittelung unseres Verbandes dem Kaiserl. Statistischen Amte im vorigen Jahre übergebenen, an fünf verschiedenen Stellen gemachten ausführlichen Werthb er echnungen noch nicht zur An ¬ wendung gelangt. Einfuhr 1898: 1899: Blumen u. s. w 4 682 000 M. 5 874 000 M. Pflanzen u. s. w. ... 8 639 000 „ 9471 000 „ Gemüse u. s. w 16 214 000 „ 18 348 000 „ Obst u. s. w 26 970 000 „ 69 169 000 „ Sämereien u. s. w. . . 9 385 000 „ 10 256 000 „ 65 890000 M. 113 118 000 M. A u s fuh r 1898: 1899: Blumen u. s. w 950000 M. 959 000 M. Pflanzen u. s. w. ... 3 539 C00 „ 3 875 000 „ Gemüse u. s. w 6 611000 „ 5 992 000 „ Obst u. s. w 8 675000 „ 4 574 000 „ Sämereien u. s. w. . . . 16 833 000 „ 20 683 000 „ 36 608 000 M. 36 083 000 M. _______ * Ein französisches Urtheil über die Lage der deutschen Gärtnerei. Wie wir schon früher einmal erwähnten, giebt das französische Ackerbauministerium auf Grund von Berichten der französischen Konsulate im Auslande Informationen über die Lage der verschiedenen Berufszweige des Auslandes heraus, die den französischen Berufsangehörigen Gelegenheit geben sollen, die Markt lage des Auslandes kennen und eventl. geschäftlich aus nutzen zu lernen. Ueber den Bericht, der von der Lage der deutschen Gärtnerei handelt, schreibt die „Rev. hort.“: Nach dem was wir dort lesen, würde die Lage der Gärtnerei in Deutschland keine sehr brillante sein. Die Niedrigkeit der Preise, veranlasst durch die fremden Einfuhren, verursacht den Produzenten genügend ernste Schwierigkeiten. Die Züchter erklären u. a., dass sie aus dem Verkauf ihrer Produkte nicht mehr den Erlös erzielen können, welcher den zu tragenden Unkosten entspricht. Die Krisis wird noch verschärft durch den Mangel an Arbeitskräften, welche wegen der mangelhaften Löhne, die durch den schlechten Absatz veranlasst werden, in grosser Zahl die Gärtnerei verlassen, um sich besser bezahlte Beschäftigungen zu erwählen. Wir haben dem nichts hinzuzufügen. * Einfuhrerschwerungen in Brasilien. Mit dem 1. Juli ds. Js. soll ein Verbot in Kraft treten, nach welchem Waaren aus dem Auslande, die mit Etiquetten ganz oder theil weise in portugiesischer Sprache versehen sind, in Brasilien nicht mehr eingeführt werden dürfen. Ausserdem sind in Zukunft mit den Sendungen nach Brasilien bei der Verzollung der Waare im brasilianischen Hafen zweiFakturen vorzulegen, welche vom brasilianischen Konsul am Herkunftsort der Waaren beglaubigt sein müssen und zwar kostet diese Beglaubigung nur — 11,50 M. Nicht so ganz unbedeutend ist die deutsche Ausfuhr von Sämereien nach Brasilien, die durch eine solche Massregel wohlunmöglich gemacht würde. DieAeltesten der Kaufmann- schäft in Berlin haben eine Eingabe an den Reichskanzler gerichtet, er möge die brasilianische Regierung zur Zurück nahme dieser Bestimmungen zu bewegen suchen. *