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No. 50. Berlin, den 13. Dezember 1900. XV. Jahrgang. Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter 5 Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Donnerstag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland u. Oesterreich-Ungarn pr. Jahrgang SM. 50 Pf., für das übrige Ausland IO M., für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Jobs. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig Protokoll. Die unterzeichneten Geschäftsrevisoren traten heute Vormittag 9 Uhr zu einer ausserordentlichen Revision der Geschäftsstelle des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands in dem Geschäftslokale in Steglitz zu sammen. Der Baarbestand der Kasse wurde mit den Kassen büchern übereinstimmend gefunden. Die Uebertragungen aus dem Einnahmebuch, auch die einzelnen Konten wurden durch Prüfung der Buchstaben N und P vorgenommen und ebenfalls für richtig befunden. Die Ausgaben wurden an der Hand der Belege ge prüft und fand sich auch hierbei nichts zu erinnern. Sämmtliche Bücher, die sich auf die Kassenführung beziehen, sind bis heutigen Tags sauber und ordnungs mässig geführt, und waren keine Monita vorhanden. Selbst Portokasse und Belege fanden die Unterzeichneten in grösster Ordnung. Eine Revision des Schutzzollfonds und der Unter stützungskasse konnten die Revisoren nicht vornehmen, da der Kassenverwalter, Herr Loock bis zum 7. De zember d. J. verreist war. Zuletzt überzeugten sich die Unterzeichneten von der prompten Erledigung der Auskünfte seitens des Ge schäftsführers. Steglitz, den 4. Dezember 1900. G. H e r z. C. F. K r a u s e. 0 11 o 01 b e r g. @ER SCHUTZZOLL.*• Zum Zolltarif. Die offiziösen „Berl. Pol. Nachr." schreiben: „Dem Vernehmen nach sind die Vorarbeiten für den neuen Zolltarif so weit gefördert, dass das Zoll tarifschema vorläufig festgestellt ist und an der Fertig stellung der Begründung der einzelnen vorgeschlagenen Positionen gearbeitet wird. Wie bekannt, zählen die Positionen nach ein paar Tausenden und mehr, und es wird deshalb den Beamten des Reichsschatzamts, die mit der Arbeit betraut sind, die vollste Anerkennung gezollt werden müssen, wenn sie dieselbe so rechtzeitig fertig stellen, dass der für die Voilegung des Zolltarifentwurfs an den Bundesrath vorgesehene Termin innegehalten werden wird. Was die Zollsätze betrifft, so dürften dar über zwischen den einzelnen betheiligten Ressorts noch eingehende Berathungen statt finden, ehe sie die Form erhalten, in welcher sie dem Bundesrathe vorgelegt werden sollen. Alle diese Arbeiten erfordern noch einige Zeit, und so dürfte denn wohl nahezu das Ende des Winters herankommen, ehe der Bundesrath in die Lage gebracht sein wird, sich mit dem neuen Zolltarifgesetze sowie dem neuen Zolltarife zu beschäftigen. Wie lange Zeit aber der Bundesrath selbst auf die Berathung der wichtigen Vorlage verwenden wird, lässt sich natürlich auch nicht annähernd schätzen.“ Zum Handelsvertrag mit Italien. Die „Deutsche Tagesztg.“ schreibt: Die italienische Presse hat in letzter Zeit häufig mit dem Handelsverhältniss zwischen Deutsch land und Italien sich beschäftigt und dabei in ziemlich einseitiger Weise immer nur die Vortheile hervorgehoben, die Deutschland aus dem bestehenden Vertrag gezogen habe. Um so wohlthuender muss es berühren, wenn sich jetzt die römische „Tribuna“ auch einmal des Aufschwunges erinnert, den die Ausfuhr Italiens nach Deutschland in Folge des 1891er Handelsvertrages genommen hat. Das genannte Blatt hebt hervor, dass kein einziger Vertrag für Italien so fruchtbar gewesen sei als derjenige mit Deutschland. Die verschiedenartige wirthschaftliche Pro duktion beider Länder sei der Entwickelung des beider seitigen Güterverkehrs überaus günstig, und deshalb em pfänden beide Länder gleichmässig das Verlangen, die bisherige handelspolitische Vereinbarung zu erneuern. Das Blatt gesteht zu, dass für Deutschland die Vortheile aus dem bisherigen Vertrag nicht so gross gewesen seien als für Italien. Nach der deutschen Statistik hat die