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Ko. 33. Berlin, den 16. August 1900. XV. Jahrgang. Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Donnerstag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland u. Oesterreich-Ungarn pr. Jahrgang 8 M. 50 Pf., für das übrige Ausland IO M., für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutsehlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig XVII. Hauptversammlung des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands zu Leipzig- am 6. und 7. August 1900. 1. Versammlungstag, 6. August. Eröffnet: 91/2 Uhr Vormittags im Kaufmännischen Vereinshaus. Der Vorsitzende Herr van der Smissen ertheilt nach Er öffnung der Sitzung Herrn Albert Wagner-Leipzig das Wort, welcher die Versammlung und deren Gäste, darunter Herrn Ober bürgermeister Dr. Tröndlin, Namens der Gruppe Kreishauptmann schaft Leipzig begrüsst und ein Hoch auf J. M. den Kaiser Wilhelm und den König Albert von Sachsen ausbringt, in welches freudig eingestimmt wird. Nächstdem begrüsst der Herr Oberbürgermeister die Versammlung im Namen der Stadt Leipzig, zugleich einen Rückblick auf die Entwickelung der Handelsgärtnerei in Leipzig gebend. Herr Bluth als zweiter Vorsitzender spricht den Dank des Verbandes für die gastliche Aufnahme in der Stadt Leipzig aus und bringt ein Hoch auf Blühen und Gedeihen derselben aus. Es folgt die Verlesung der Namen der seit der letzten Jahres versammlung verstorbenen Mitglieder. Es sind diese: Ed. Baginski- Inowrazlaw, H. Bergner-Marburg, Fritz Birkel-Pankow, Rich. Bölcke - Rathenow, A. Buchheim - Naumburg. Gust. Claus- Niederlössnitz, J. D. Dencker-Hamburg, M. G. Fehr-Gr.-Lichter felde, E. Fischer-Königsberg, Jul. Fröhlich-Zeitz, C. Hart mann-Warburg, Heinrich Hen k el-Darmstadt, Otto Kobien- Berlin, Herm. Köbler-Leipzig-Anger, Franz Klein-Friedrichroda, Karl Kremendahl-Remscheid, R. Lüdicke-Schöneberg-Berlin, J. Meyer-Berlin, F. Niepelt-Lankwitz-Berlin, Faul Plümecke Niederschönhausen-Berlin, Jul. Pörschmann-Hagen, M. Rath- Trier, Oskar Reichel-Chemnitz, Hans Ristig-Zehlendorf, Wilh. Röpling-Barmen, Ludw. Schaaro-Soest, Ludw. Schäfer-Barmen, Paul Schroeter-Elbing, A. Schulze-Elberfeld, A. Tcrx- Sonneberg, A. Unger-Zielenzig. Das Andenken der Verstorbenen ehren die Anwesenden durch Erheben von den Plätzen. Es folgt die Verlesung des gedruckt vorliegenden Jahres berichtes. Der Vorsitzende giebt Erläuterungen zu dem Abschnitt, be treffend Haftpflicht-Versicherung. Zum Jahresbericht empfehlen die Herren Clas-Zehlendorf und Mehl-Weissensee nur mit deutschen Versicherungen in Verbindung zu treten. Andere Herren theilen diese Ansicht und empfehlen den Stuttgarter Versicherungsverein. Gegen das Ersuchen um Ermächtigung zum Abschluss mit einer Versicherungsgesellschaft, deren Auswahl dem Vorstand über lassen werden soll, erfolgt ein Widerspruch nicht. Ferner ist die Versammlung einverstanden, dass der Vorstand auch weiter den Standpunkt vertritt, dass die Gärtnerei wie bisher zu der Landwirthschaft in den staatlichen Verwaltungen gezählt werde. Die Verlesung der Liste der stimmberechtigten Mitglieder er- giebt 91 Anwesende. Nach Bericht des Rechnungsprüfers Herrn Krause-Neuhaldens leben, welcher in demselben die Anschaffung eines Schrankes seitens einer Verbandsgruppe als unzulässig rügt und die Ent lastung des Vorstandes und der Geschäftsführung beantragt, wird dieselbe einstimmig ertheilt. Herr van der Smissen erläutert die Vorgänge zu No. 2 der Tagesordnung (Beschwerde der Verbandsgruppe Oberbarnim-Ucker mark), deren Begründung der Vertreter der Gruppe, Herr Ditt mann-Eberswalde giebt. Derselbe ist von seiner Gruppe autorisirt, diesen hier als Beschwerde eingestellten Punkt der Tagesordnung als Antrag aufrecht zu erhalten und stellt der Versammlung an heim, die Angelegenheit nach Befinden zu behandeln. Der Vorsitzende antwortet dem Antragsteller, die Vorgänge in der ganzen Angelegenheit erläuternd, und erklärt, dass Vorstand und Ausschuss dasjenige gethan hätten, was ihre Pflicht war, und glaubt er das Interesse des Verbandes und seiner Mitglieder wahr genommen zu haben. Die Angelegenheit sei in der Ausschuss sitzung im Dezember 1899 eingehend besprochen und dem Geschäfts führer damals eine Rüge in dieser Angelegenheit ertheilt worden. Herr Reuter-Jüngsfeld ersucht den Antrag zurückzuziehen, Herr Ziegenbalg-Laubegast beantragt den Schluss der Debatte. Herr Krause als Geschäftsprüfer hat eingehende Kenntniss von der ganzen Angelegenheit genommen und erklärt, dass nur korrekt verfahren worden sei und es wünschenswerth gewesen sei, wenn der Anfragende selbst in seinem Schreiben’ gemässigter gewesen wäre. Herr Schoenicke-Oderberg tritt Herrn Dittmann bei und gebraucht den Ausdruck: Mitglieder wcggegrault, wofür der Vor sitzende einen Ordnungsruf ertheilt. Nachdem Herr van der Smissen nochmals erklärt, dass nichts versäumt sei, spricht der Geschäftsführer für sich. Die Anwesenden erklären durch Abstimmung, dass die Sache nicht als Antrag zu betrachten und demnach als Beschwerde er ledigt sei. Eine Beschwerde über eine verspätete Antwort auf eine Rechts- 1 frage wird durch Erklärung des Vorfalles erledigt.