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Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutsohlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Donnerstag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland u. Oesterreich-Ungarn pr, Jahrgang 8 M. 50 Pf., für das übrige Ausland IO M., für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Beckmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig Wir bitten unsere Mitglieder um möglichst schnelle Mittheilung jeder für unsere Zeitung wichtigen Notiz über Tagesereignisse, Personalien, Vereinswesen u. s. w. Die für die Veröffentlichung im Handelsblatte geeigneten Artikel werden honorirt. Protokoll der Rechnungsprüfer. Die mit der Prüfung der Jahresrechnung beauftragten Revisoren haben dieselbe heute und am gestrigen Tage vorgenommen. Es wurden zuerst die Abschlüsse der einzelnen Conten nachgesehen und auf ihre Richtigkeit geprüft und der sich hierbei ergebende Schreibfehler von Mk. 2 richtig gestellt, ferner nach den Kassenbüchern die Uebertragungen auf die einzelnen Conten durch Stichprobe beim Buchstaben H. sowie die Ausgaben an der Hand der vorhandenen Beläge. Hierbei wurde nichts zu erinnern gefunden. Der Jahresabschluss, die Vermögensübersicht, der Unterstützungsfond wurden an der Hand der Geschäfts bücher einer genauen Prüfung unterzogen und für richtig befunden. Es wurde ferner geprüft die Buchführung vom 1. Januar 1900 bis auf den heutigen Tag und der sich nach den Geschäftsbüchern ergebende Kassenbestand; auch hierin konnte die Richtigkeit festgestellt werden. Steglitz, den 10. April 1900. C.F. Krause. Gustav Herz. Otto Olberg. > DER SCHUTZZOLL Aus der schlesischen Landwirthschafts- kammer. Die VI. Plenar-Versammlung der Landwirthschafts- kammer für die Provinz Schlesien, welche am 15. und 16. März d. J. in Breslau stattfand, befasste sich zu Punkt 19 der Tagesordnung mit einem Antrag des Vereins Schlesischer Handelsgärtner zu Breslau, dahingehend, die Landwirthschaftskammer wolle die Bestrebungen des Ver- i eins auf Erreichung eines Zolles auf ausländische Obst- und Gartenprodukte nach Möglichkeit unterstützen. Die Referate hierzu waren dem zweiten Kammervorsitzenden Herrn Hirt-Kamerau und dem Vorsitzenden genannten Handelsgärtnervereins, Hübner-Gr. Tschansch übertragen. Nach voraufgegangener Verständigung zwischen den Referenten übernahm Herr Hirt es, die hohe Versammlung mit den hierfür in Frage kommenden statistischen Zahlen bekannt zu machen, das Sonstige dem Referenten Hübner überlassend. Nachdem Herr Hirt diese Zahlen bekannt gegeben, wies er auf die staunenerregenden Quantitäten von Garten produkten hin, welche zollfrei eingeführt werden und empfahl der hohen Versammlung die Annahme des Antrages. Hierauf nahm Referent Hübner das Wort und führte folgendes aus: Meine Herren! Mein Herr Vorredner hat sich der Mühe unterzogen, die hohe Versammlung mit den für den Import von Gartenprodukten in Frage kommenden Zahlen bekannt zu machen und daran treffend die Be merkung geknüpft, dass diese Zahlen so hohe sind, dass es wirklich an der Zeit ist, den deutschen Obst- und Gartenbau gegen die Einfuhr zu schützen. Hieran muss ich die Bemerkung knüpfen, dass die angeführten Zahlen thatsächlich eine für den deutschen Gartenbau unerträgliche Höhe erreicht haben, noch be denklicher an diesen Zahlen ist aber der Umstand, dass sie sich von Jahr zu Jahr in beängstigender Weise vergrössern und dass garnicht zu übersehen ist, welche Dimensionen unter den obwaltenden Verhältnissen der Import dieser Artikel mit der Zeit noch annehmen wird. Meine Herren! Gleich wie die deutsche Landwirth- schaft durch kolossale Einfuhr landwirthschaftlicher Produkte aus unter günstigeren Verhältnissen produzirenden Ländern in eine hart bedrängte Lage gekommen, so ist I dieses bei dem deutschen Gartenbau ebenfalls zutreffend.