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Berlin, 15. November 1894. für den deutschen Gartenbau und . die mit ihm verwandten Zweige. n-‘ Otko.‘ 5 IX. Jahrgang. ""ArENWe7X/ESinger* No. 22. Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am i. und 15. jeden Monats. Abonnementspreis für Nicht- Verbandsmitglieder pro Jahrgang 7 Mk. 50 Pf.; für Verbandsmitglieder kostenlos. Redaktion: C. Junge, Steglitz-Berlin, Geschäftsführer des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band VI, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. Die Berufs- und Gewerbezählung in Deutsch- land 1895. Es ist schon durch die politischen Zeitungen bekannt geworden, dass im nächsten Jahre wieder eine Berufs- und Gewerbezählung in Deutschland veranstaltet werden soll. Dass dieselbe ein Bedürfniss ist, wird von Niemandem mehr anerkannt werden als von unseren Verbandsmitgliedern und von der gartenbautreibenden Bevölkerung überhaupt. Die letzte Berufs- und Gewerbezählung hat im Jahre 1882 stattgefunden. Aber weder diese noch die früheren haben für die Ausdehnung des Gartenbaues An gaben gebracht. Der Gartenbau in allen seinen Zweigen ging einfach in der Land- und Forstwirthschaft auf. Nur die im Gartenbau beschäftigten Personen wurden besonders gezählt. Für die Beurtheilung der verschiedensten unser Fach berührenden Fragen ist aber ein genauer Ueberblick über den Umfang der Gärtnerei in Deutschland nothwendig. Wir sind deshalb schon seit Jahr und Tag bemüht ge wesen, auf die Beschaffung amtlichen Materials hinzu wirken. Zu diesem Zwecke hatte sich der Geschäftsführer an den Vorsteher des städtischen Bureaus eines deutschen Bundes staates schon vor etwa 2 Jahren gewandt. Sobald die amtliche Ankündigung der beabsichtigten Berufs- und Gewerbezählung veröffentlicht war, wurden unsere Be mühungen fortgesetzt, damit schon in dem Entwurf der Formulare für die Zählkarten die nöthigen Bestimmungen getroffen wurden. Dass unsere Ueberzeugung richtig ist, dass durch vorbeugende Massregeln viel mehr erreicht wird, als durch noch so viele Bemühungen, einmal gefasste Beschlüsse umzuändern, hat uns dieser Fall wieder gezeigt. Zur Berathung der Verarbeitungen für diese Zählung war eine Konferenz von Sachverständigen, besonders von den Vorstehern der statistischen Aemter der deutschen Bundesstaaten, nach Berlin einberufen worden, welcher unter anderem vom kaiserlichen statistischen Amte ent worfene Zählkarten zur Begutachtung vorgelegt wurden. Auch in diesen Zählkarten war zwischen gärtnerisch und landwirthschaftlich benutzten Flächen keine Trennung vorgesehen, sondern ist erst in Folge unserer Bemühungen auf der sogenannten Landwirthschaftskarte neu hinzu gefügt worden, so dass also im nächsten Jahre die land wirthschaftlich und gärtnerisch (Gemüse- und Obstbau-, Blumen-, Pflanzen-, Baumzucht und Samenbau) benutzten Flächen getrennt gezählt werden können. Leider gelang es nicht, einen weiteren Wunsch durchzusetzen, nämlich den, festzustellen, wie gross die mit Glas bedeckten Flächen der gärtnerisch benutzten Grundstücke sind. Ob es uns noch gelingen wird, zu erreichen, dass diese Be stimmung vor endgültiger Feststellung der Formulare in die Zählkarten eingefügt wird, bleibt dahingestellt. Aber schon die Feststellung des Umfanges des deutschen Gartenbaues nach der Grösse der dazu benutzten Flächen wird uns werthvolles Material geben und in Verbindung mit der Berufsstatistik die Lösung so mancher Frage er möglichen, z. B. wie viel Gärtnereien im Nebenbetriebe der Landwirthschaft vorhanden sind und wie gross diese sind, wie viel Blumengeschäfte bestehen, welche das ver arbeitete Material nicht selbst ziehen, sondern kaufen, wie viel selbstständige Gärtner oder Gärtnereibesitzer überhaupt im deutschen Reiche vorhanden sind und vieles Andere mehr. Zur Würdigung der Bedeutung des Garten baues wird das hierdurch gewonnene Material unzweifelhaft viel beitragen. Es wird deshalb in gärtnerischen Kreisen sicher allgemeine Freude erregen, dass wir dies erreicht haben. # Ein Versuch mit Botrytis tenella behufs Vernichtung der Engerlinge. Von Paul Sorauer. (Aus der „Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten“ IV. Band. 5. Heft.) (Schluss.) II. Ein zweiter, im Freien ausgeführter Versuch weist ebenfalls darauf hin, dass die grössere Bodenfeuchtigkeit