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No. 19. Berlin, 1. Oktober 1894. IX. Jahrgang’. Eigenthum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am i. und 15. jeden Monats. Abonnementspreis für Nicht- Verbandsmitglieder pro Jahrgang 7 Mk. 50 Pf.; für Verbandsmitglieder kostenlos. Redaktion: C. Junge, Steglitz-Berlin, Geschäftsführer des Verbandes der Handels gärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band VI, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. An unsere Uliffflieder! Die Jahresversammlung in Magdeburg hat beschlossen, dass das Handelsblatt wöchentlich erscheinen und eine besondere Redactionskraft angestellt werden soll. Der Vorstand beabsichtigt, diesen Beschluss möglichst am 1. Januar 1895 in Kraft treten zu lassen und richtet an alle Mitglieder hierdurch die Bitte, für die neu einzurichtende Stellung als Redactionskraft geeignet erscheinende Personen zur Bewerbung aufzufordern. Die Bewerbungsgesuche sind bis zum 15. October er. an den unterzeichneten Vorsitzenden (schriftlich, unter Angabe der Gehaltsansprüche) einzureichen. Der Verband der Handelsgärtner Deutschlands. C. van der Smissen, Steglitz-Berlin, Vorsitzender. Jahres-Bericht über die Thätigkeit des Vorstandes und der Geschäftsstelle des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands 1893/94. (Schluss). Das Fachschulwesen hatte bekanntlich im Berichts jahre einen schweren Kampf mit den kirchlichen Behörden auszufechten, weil durch die Bestimmungen über die Sonntagsruhe der Fortbildungs-Unterricht an Sonntagen gefährdet wurde. Wenigstens für den Zeichenunterricht kann aber der Sonntag nicht entbehrt werden. Denn, wenn ein Lehrling tagsüber in der Gärtnerei gearbeitet hat, so ist er abends nicht mehr im Stande zu zeichnen. Wir betheiligten uns deshalb mit anderen Vereinen an den Bemühungen, diese Gefahr abzuwenden, weil dadurch der ganze Fachunterricht in der Entwickelung gehemmt und in seinem Bestände gefährdet würde. Diese Be mühungen versprechen Erfolg. Auf Antrag der Verbandsgruppe Hamburg und unter Zustimmung einer grösseren Anzahl anderer Gruppen wandten wir uns behufs Unterdrückung der Einfuhr ab- geschnittener Hyazinthen und anderer Blumen aus Holland nach Deutschland an einige angesehene Züchter und Blumenzwiebelzüchter-Vereine in Holland und hatten den Erfolg, dass sich eine Vereinigung holländischer Züchter zur Unterdrückung dieses Handels gebildet hat. Wir berichteten darüber in No. 8 und 12 des Handels blattes. In letzterer Nummer brachten wir eine Liste solcher Firmen, welche Blumen nach Deutschland schicken, damit beim Zwiebeleinkauf die deutschen Gärtner nicht diese Firmen berücksichtigen. Wenn hiermit die Einfuhr abgeschnittener Blumen und getriebener Zwiebeln auch nicht gänzlich unterdrückt werden wird, so wird sie doch zunächst etwas eingeschränkt werden. Äusser den statutenmässig von der Geschäftsstelle zu erledigenden Arbeiten, über welche wir weiter unten berichten werden, holten sich viele Mitglieder Rath in Rechtsangelegenheiten, sowohl geschäftlicher Art als in Krankenkassen, berufsgenossenschaftlichen und dergl. An gelegenheiten, welche meistentheils von der Geschäfts stelle aus direkt erledigt wurden. In einigen Fällen wurde ein Berliner Rechtsanwalt zu Hülfe gezogen. Die Auskunftsstelle über die Kreditfähigkeit der Ge schäftskunden erfreut sich steigender Beliebtheit. Während im Jahre 1892 621 Auskünfte eingeholt wurden, betrug im Jahre 1893 die Zahl der ertheilten Auskünfte 823. Diese Zahl wird in diesem Jahre voraussichtlich wieder wesentlich überschritten werden. Das Mahnverfahren war im Jahre 1893 nicht so stark benutzt worden, als im Jahre 1892, nämlich im Ganzen in 251 gegenüber 350 Fällen in 1892. In diesem laufen den Jahre jedoch scheint das Jahr 1892 auch hierin über troffen zu werden, denn es sind bis jetzt schon ca. 185 Fälle