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291 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc. No. 35 die verschiedenartigste Entwicklung zeigten. Die besten Resultate waren bei E. hyalina mit salpetersaurem Ammoniak, die geringsten mit phosphorsaurem Calcium erzielt worden, der Abstand in Wuchs und Form zwischen beiden war ein ganz bedeutender. Dies war gleichfalls der Fall bei E. baccans. Die besten kräftigsten Pflanzen waren mit selpetersaurem Natron gedüngt worden, während die scliwächstenPflanzenmitsalpetersauremCalciumXphosphoi- saurem Kali behandelt worden waren. Die Eriken beider Sorten, welche die geringsten Resultate aufwiesen, standen in Wuchs u. s. w. den überhaupt nicht gedüngten Pflanzen gleich, zum Theil waren sie noch etwas geringer als diese. Der festliche Theil der Hauptversammlung. Stettin. [Schluss.] Auch der dritte Tag begann in seinem festlichen Theile mit einer Dampferfahrt Oderabwärts in den Damm- scheu See und über diesen, an seinen Ufern eine Anzahl hübsch gelegener Punkte bietenden See bis zu einem saftigen Wiesengrund, der als improvisirte Haltestelle das Ende der Wasserfahrt bildete. Der von der Oder ge bildete See behielt als Andenken viele in den nächsten Stunden an ihn gerichtete sehnsuchtsvolle Wünsche und einen Strohhut vom Rhein. Von der unweit der Landungs stelle gelegenen Zementfabrik ,,Stern“, die manches Inter essante bei einer kurzen Besichtigung bot, begann eine Fusswanderung bis zu dem Halteplatze der Wagen, welche uns durch die Buchheide führen sollten. Es war heiss, recht heiss und dann begann die Fahrt. Buchheide! So mancher Augenblick, so manche frohen Stunden aus den Tagen der Jahresversammlungen gerathen im Laufe der Zeit nach und nach in Vergessenheit, die dort verlebten Stunden haben dies nicht zu befürchten. Eine grössere Würdigung wird kaum ein freundlich gebotener flüssiger Willkommengruss gefunden haben, als demjenigen zu Theil wurde, welchen nach dreistündiger Fahrt der Gastgeber dieses Nachmittags, Herr Dr. D ohrn, den Theilnehmern auf einer Zwischenstation widmete. Bedurfte es eines Beweises, dass die Fahrt doch nicht so ganz ohne Anstrengung war, hier wurde er glänzend geliefert. Nach kurzem Aufenthalte und nur noch kurzer Wagenfahrt wurde Höckendorf, die Besitzung Dr. Dohrn’s, erreicht. Der freundlichste Empfang wurde allen zu Theil und der Gastgeber übernahm alsbald die Führung durch den herrlichen, ausgedehnten Park mit seinen schönen Baumbeständen und abwechslungsreichen Parthieen. Die prachtvollen Exemplare von Laubhölzern und Koniferen, welche den besonderen Stolz des Besitzers bilden, fanden allgemeine Bewunderung. Ein kurzer Besuch wurde auch den Baumschulen abgestattet, alsdann luden im Freien am Wohnhause gedeckte Tafeln zu einem Imbiss ein. Aus fröh lichster Stimmung heraus wurde der Begrüssung seitens des Herrn Dr. Dohrn als Antwort der herzlichste Dank aller Theilnehmer für die gastfreie Aufnahme. Von dem eine halbe Stunde entfernten Finkenwalde aus wurde zu noch früher Stunde die Rückfahrt nach Stettin angetreten und der Abend in dem festlich ge schmückten Stettiner Rathskeller beschlossen. Wie im vorigen Jahre von Erfurt aus der Ausflug nach der Wartburg, so bildete in diesem Jahre von Stettin aus die Fahrt nach Heringsdorf den Glanzpunkt der Veranstaltungen. Die Hitze der vergangenen Tage hatte nachgelassen und als sich am frühen Morgen vor 6 Uhr die Theilnehmer an der Fahrt, unter denen sich auch eine grössere Anzahl der Stettiner Kollegen befanden, an und auf dem „Wolliner Greif“, dem für die Tour ge charterten Dampfer zusammenfanden, wehte bei bedecktem Himmel ein frischer Nordwest. Von den Besuchern der Jahresversammlung waren es nur wenige, die durch frühere Abreise verhindert waren, mitzufahren, und so bot auch dieser letzte Tag das Bild der fröhlichen, durch keinen Misston getrübten Zusammengehörigkeit wie die Tage vorher. Auf dem geräumigen Schiffe entwickelte sich bald ein lustiges Leben voller freudiger Erwartung, war es doch für Viele das erste Mal, dass sie „in See“ gehen sollten. Nach einigen Stunden Fahrt entfernten sich die Ufer mehr und mehr und die weite Wasserfläche, das Haff, dehnte sich vor den Blicken aus. Auch dieses soll schon recht unruhig sein und ein beredtes Vorgefühl der stürmischen See erwecken können, wir sahen es nur als glatten Spiegel, dessen Oberfläche kaum durch leichtes Kräuseln bewegt wurde. Da zogen dunkle Wolken am Himmel herauf und nicht lange dauerte es, da hatten wir das Schauspiel eines Ge witters auf offenem Wasser. Wenn auch nicht stark, so brachte es doch einen ergiebigen Platzregen mit sich, der aber, namentlich da er nicht lange anhielt, der frohen Laune keinen Eintrag thun konnte. In das Donnerrollen des abziehenden Gewitters mischte sich bald ein anderer Donner, der uns zu einem unfreiwilligen, einstündigen Aufenthalt in Swinemünde zwang, die Festungs-Artillerie dort übte sich im Scharfschiessen in See nach festen und schwimmenden Zielen. Eines Verbots, während dieser Stunden nicht in See zu fahren, bedarf es da eigentlich gar nicht erst. Der Aufenthalt in Swinemünde war eine ganz angenehme Unterbrechung und die dortigen Blumen anlagen vor dem Kurhaus wohl eines flüchtigen Blickes werth. Dann ging es wieder aufs Schiff und am Leucht thurm vorbei in die See. Sofort erkennbar war der Unter schied zwischen dem ruhigen Wasser des Haffs und den wenn auch nur ganz gelinden Wogen der offenen See. Langsam auf und nieder schaukelnd, glitt der Dampfer vorbei an dem Seebad Swinemünde, an Ahlbeck bis zum nicht sehr weit entfernten Heringsdorf. Auch die schwimmenden Ziele für die Festungsartillerie wurden an dem Dampfer vorbei in den schützenden Hafen geschleppt, für heute hatten die Kanonen ihnen nichts anzuhaben ver mocht, kein Schuss hatte „gesessen“. Ein freundlicher Willkomm erwartete uns in Heringsdorf. Die Landungs brücke war mit Fahnen und Guirlanden hübsch verziert, ein eichenbekränztes Transparent begrüsste den Verband. Auch die Lokale, in denen die gemeinschaftlichen Mahl zeiten eingenommen wurden, wiesen einen gleichen, sinnigen Schmuck auf. Dem Veranstalter dieser Aufmerksamkeiten, unserem Mitgliede Herrn H. Plötz, sei auch hier noch mals der Dank aller Theilnehmer ausgesprochen. Mit Verweilen an dem herrlichen weissen Strande angesichts der rauschenden Wellen der Ostsee, mit dem Durchwandern des Badeortes mit seinen freundlichen Villen und Gärten waren die leider nur wenigen Stunden des Aufenthalts schnell ausgefüllt. Während die Stettiner Freunde und einige Theilnehmer an der Verbandsversammlung den Dampfer auch zur Rückfahrt benutzten, fuhr die grössere Zahl der Letzteren mit der Bahn direkt von Heringsdorf nach Berlin, sich von dort aus nach allen Richtungen hin zerstreuend. Ein freundliches Gedenken an den letzten, so schön gemeinschaftlich verlebten Tag, hat ein Jeder mitgenommen. * a Neu angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) 3982. Boehm, T., Baumschule und Gärtnerei, Obercassel bei Bonn. I 3983. Kuratkowski, Adalbert, Landschaftsgärtner, Posen, Wasserstr.2. | 3984. Burmeister, H., Handelsg., Brüel (Mecklenburg), Mühlenstrasse.