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No. 17. Berlin, 1. September 1893. VIII. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbauverbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am i. und 15. jeden Monats. Abonnementspreis für Nichtverbands mitglieder pro Jahrgang 7 Mk. 50 Pf.; für Verbandsmitglieder kostenlos. Redaktion: C. Junge, Steglitz-Berlin, Geschäftsführer des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band VI, des Genossenschaftsregisters des Kgl. Amtsgerichts zu Leipzig. Neu angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mitglieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Eire Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Einsprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) 3061. Mewes, Emil, Handelsgärtner, Berlin C., Gubenerstr. 8. 3062. Binz, F. C., Export u. Import von Obstpflanzenneuheiten, Dur- lach, Kelterstr. 7. 3063. Simonsen, J., Handelsgärtner, Adelbylund bei Flensburg. 3064. Nieland, Gustav, Handelsgärtner, Sprockhoevel. Wieder eingetreten. 443. Böning, Max, Handelsgärtner, Wandsbek, I Antonstr. 23. # Bericht über die Hauptversammlung der Verbandes der Handels- gärtner Deutschlands zu Frankfurt a. Main am 4. und 5. August 1893. Tage eifriger, fleissiger Arbeit waren es, an welchen die Mitglieder des Verbandes, und speciell die Vertreter der verschiedenen Landestheile sich zur Hauptversammlung in der schönen gastfreundlichen alten Reichsstadt Frankfurt a. Main versammelt hatten. Wohl hatten vor her Viele das Wachsthum der Tagesordnung, welche zu erledigen war, mit gelindem Grauen beobachtet, aber die grosse Wichtigkeit vieler Punkte liess Alle mit frohem Muthe an die Arbeit gehen und mit Ausnahme von 2 Ver tretern, welche durch Krankheit an der Reise verhindert waren, waren sämmtliche erschienen. Die Meisten trafen schon am Abend des 3. August ein, wo sie, begrüsst durch den Vorstand des gastgebenden Vereins, der Frankfurter Handelsgärtner-Verbindung, im Palais-Restaurant sich nach den Anstrengungen der z. Th. sehr weiten Reisen erholten, alte Bekanntschaften er neuerten, neue machten, und in regem Gespräche mit ein ander über die Leiden und Freuden des Handelsgärtners sich unterhielten. Mit Rücksicht auf die bevorstehenden anstrengenden Versammlungstage suchte jedoch Jeder schon bald sein Lager, um desto frischer am nächsten Tage die Arbeit beginnen zu können. Der Vorstand und Ausschuss des Verbandes hatte schon am Nachmittage eine 5 stündige Sitzung abgehalten, in welcher die einzelnen Punkte der Tagesordnung be- rathen worden waren. Ueber den Verlauf der Verhandlungen und über die gefassten Beschlüsse sind unsere Leser schon in der vorigen Nummer des Handelsblattes durch das Protokoll im Allgemeinen unterrichtet worden. Der Meinungsaus tausch, welcher den Beschlüssen über die einzelnen Punkte voranging, bot jedoch so viel interessantes und wichtiges, dass es nothwendig ist, darauf noch etwas näher ein zugehen, als dies in dem knappen Rahmen eines Protokolles möglich ist, damit auch alle diejenigen Verbandsmitglieder davon Kenntniss bekommen, welche nicht im Stande waren, die Reise nach Frankfurt zu machen. Wenngleich sich auch äusser den Vertretern eine ganze Anzahl anderer Mitglieder an den Versammlungen betheiligte, so waren dies naturgemäss meistentheils solche, welche aus nicht zu grosser Entfernung dahin gekommen waren. Leider ver hinderte die Meisten die Kosten für eine grössere Reise, sich an den Versammlungen und an den Verhandlungen zu betheiligen, obgleich sie ein grosses Interesse daran haben. In gleich herzlicher Weise, wie der Vorstand der Handelsgärtner-Verbindung begrüsste Namens der Stadt Frankfurt bei Eröffnung der Verhandlung Herr Bürger meister Dr. Heusenstamm die aus allen deutschen Gauen erschienenen Handelsgärtner. Er wies darauf hin, dass kaum ein anderer Stand sich einer so allgemeinen Liebhaberei erfreute, wie der Gartenbau. Sowohl die ärmeren, wie die wohlhabenden Klassen der Bevölkerung