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Eigen.th.um des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Donnerstag jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland u. Oesterreich-Ungarn pr. Jahrgang 8 M. 50 Pf., für das übrige Ausland IO M., für Verbandsmitglieder kostenlos. Verantwortlich: F. Nevermann, Steglitz-Berlin, Geschäftsführer des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Redaktion: F. Johs. Beckmann, Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Wir bitten unsere Mitglieder um möglichst schnelle Mittheilung jeder für unsere Zeitung wichtigen Notiz über 1 agesereignisse Personalien, Vereinswesen u. s. w. Die für die Verößentlichung im Handelsblatte geeigneten Artikel werden honorirt. Die Hauptversammlung in Braunschweig. (Ausführlicher Bericht.) Der geräumige, mit einer schönen Pflanzengruppe geschmückte Saal in Dannes Hotel war bei Eröffnung der Versammlung dicht gefüllt. Äusser den Vertretern die bis auf wenige Ausnahmen erschienen waren, sah man eine recht ansehnliche Anzahl weiterer Mitglieder nicht nur aus Braunschweig und Umgegend, sondern auch aus entfernteren Theilen Deutschlands. Die Präsenzliste des ersten Tages weist ca. 200 Personen auf. Wie üblich, wurde die Versammlung durch den Vor sitzenden C. van der Smissen mit einem begeistert aufgenommenen Kaiserhoch eröffnet. Das Wort nahm sodann der Präsident des landwirthschaftlichen Central vereins für das Herzogthum Braunschweig, Geheimer Finanzrath Lüdersen Landwirthschaft und Gärtnerei, so führte der Redner aus, nachdem er die Versamm lung im Namen seines Vereins begrüsst hatte, gehören von je her eng zusammen. Jeder einsichtige Mensch soll sich dem nicht verschliessen, dass Landwirthschaft und Gartenbau noch immer der vornehmste Stand unseres deutschen Vaterlandes ist und wenn, wie in heutiger Zeit dieser Stand an einem wirthschaftlichen Uebel erkrankt ist, so muss die Gesetzgebung heilend eingreifen. Unser Stand ist und bleibt das unverwüstliche Lebensprinzip innerhalb unserer gesammten Volkswirthschaft. Land wirthschaft und Gartenbau stimmen ja auch darin über ein, dass beide zur Zeit der Schuh drückt. Bei der Abhülfe unserer Beschwerden hat nun die Regierung die richtige Mittellinie zu finden um berechtigte Wünsche zu erfüllen und andererseits wieder auf die heute nun ein mal entstandene Weltwirthschaft, auf den Verkehr mit anderen Nationen Rücksicht zu nehmen. Aus diesem Grunde ist die Aufgabe der Regierung auch keine leichte, dennoch haben wir das Vertrauen zu ihr, dass sie sich der berechtigten Wünsche annehmen wird. (Lebhafter Beifall.) Der stellvertretende Vorsitzende unseres Verbandes, F. Bluth-Steglitz ergreift sodann das Wort. Wenn man eine Reihe von Jahren das Glück gehabt habe, an den Hauptversammlungen theilnehmen zu können, so sei es ein erhebendes Gefühl, wenn man sehe, wie einig sich die Vertreter aus den verschiedenen Ländern jedesmal zu gemeinsamer Arbeit zusammenfänden. Noch erhebender für ein älteres Mitglied sei es, wenn man bemerken könne, dass immer neue und jüngere Kräfte sich bemühten, uns überall festlich zu empfangen und uns nach den oft schweren Arbeitsstunden die Anwesenheit am jeweiligen Orte freudig zu gestalten. Auch Braunschweig hat uns festlich empfangen. Wir haben bereits Gelegenheit ge habt, zu sehen, dass Braunschweig eine schöne Stadt ist, geschmückt mit herrlichen Anlagen, von denen in der Zukunft viel noch zu erwarten ist. Mit einem Dank für die gastfreundschaftliche Aufnahme und einem Hoch auf die Stadt Braunschweig schloss der Redner. Es folgte sodann die Verlesung der Namen der 23 seit der letzten Hauptversammlung verstorbenen Mit glieder, zu deren Andenken sich die Anwesenden von ihren Plätzen erheben. Diesem schliesst sich die Ver lesung des Jahresberichts durch den Geschäftsführer F. Nevermann an. C. van der Smissen fordert auch die Nichtvertreter auf, an den Debatten regen Antheil zu nehmen, es gäbe hier keine bevorrechtigten Mitglieder. Das Wort zum Jahresbericht wird nicht verlangt, die dann festgestellte Präsenzliste der Vertreter ergiebt 85 Anwesende. C. F. Krause-Neuhaldensleben erstattet Namens der Rechnungsprüfer seinen Bericht und giebt namentlich die Gründe für das diesjährige spätere Erscheinen des Kassen abschlusses an, welche in zu Anfang des Jahres ein-