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gärtnerei Pflieht eines jeden einzelnen Kollegen, der artigen Unternehmen fördernd zur Seite zu stehen? Nur dem kurzen und beschränkten Blick können die Folgen solcher Unternehmungen entgehen, dem denken den Gärtner wird zweifellos einleuchten, dass auch unser Beruf für die jetzt und alle Zukunft an ihn herantreten den Verhältnisse durch eine geeignet- organisirte Ver bindung gewappnet und leistungsfähig gebildet sein muss. Um das Handelsblatt nun als Organ des Verbandes seinem für unsere Handelsgärtnerei hochbedeutungsvollen Zweck in Wirklichkeit entgegenzuführen, sollte jeder Kollege sich verpflichtet halten, dasselbe zu unterstützen, da sein eigener Vortheil damit verbunden ist. Es liessen sich dann z. B. in dem Inseratentheil viele jetzt bei Offerten angewendete, überflüssige und geldkostende Bemerkungen durch geeignetes Arrangement der Inserate beseitigen und dadurch Geld für den Inserenten und Zeit für den Suchenden sparen. Zum Beispiel: Gesuche: Obstbäume la Waare, Aepfel und Birnen von N. N. in N. Angebote: Palmen für Kalt- und Warmhaus zur Weiterkultur oder zu Dekorationszwecken, Sorten und Preise briefl. N. N. in N Stellegesuche: Gehilfe für Vermehrung und Kultur von Erica. Gehalt — Mk. N. N. in N. Die Ausländer sind uns hierin vielfach voraus; z. B. ein Gehilfengesuch aus der englischen Gartenzeitung: Wanted a young man to grow Oritraw, to wait picks, horse and poultries. Salary pr. week shill. 18.—. No. — Street. Mit wenigen Worten sucht man einen Orchideen- kultivateur, oder einen Pferdeknecht, Hunde- und Ge flügelwärter in einer Person, wem’s gefällt, kann sich melden. Indess hat das Handelsblatt noch seine Fehler, die sich bei dem jungen Unternehmen jedoch nicht so schnell beseitigen lassen, nach und nach aber beseitigt werden müssen. Die Versendung des Inseratentheiles müsste an alle bekannten Handelsfirmen geschehen, auch an die jenigen, welche sich nicht verpflichtet halten sollten, dem Verbände beizutreten, indem der Wirkungskreis der In serate dadurch bedeutend erweitert würde; der redak tionelle Theil brauchte nur den Mitgliedern und Abon nenten zuzugehen, da andernfalls Viele, welche auf billigerem Wege zu den Verbandsnachrichten kommen können, den Beitrag, abgesehen von den Insertionsvor theilen welche ihen als Mitglied erwachsen, sparen würden. Bei diesem Verfahren hat jeder Inserent die Garantie der möglichsten Verbreitung seiner Annoncen und die Gewissheit, dass die Inserate, durch die Kon- trole welche der Verband über die Adressen ausüben kann, nur in Handelsgärtnerkreise gelangen. Sollten diese Zeilen dazu beitragen, dem Unternehmen Hilfe zu bieten, so wäre der Zweck derselben erreicht. Rastatt (Baden). AL Klemm. Bemerkung der Redaktion. Diese in vor stehendem Artikel ausgesprochene Idee ist, wie bereits in Nr. 3 des Handelsblattes unter „Was wollen wir?“ angedeutet wurde, schon ergriffen, doch gehören zur Gestaltung eines Verbandsunternehmens von so weit- tragenden Folgen nicht nur die einzelnen Vorstandsmit glieder, sondern der ganze Verband. Es wird sich demnach über eine endgiltige, wenig stens für die nächste Zeit praktischste Form der Her ausgabe des Handelsblattes bei nächster Jahresversamm lung erst entscheiden lassen, zumal bis dahin mehrere Erfahrungen schon zu Grunde liegen. Wir sind dem Verfasser dieses Artikels jedoch sehr dankbar für seine dadurch gegebene Anregung, und legen jedem Mitgliede ans Herz, diese Frage bis zur Zeit der nächsten Ver bandsversammlung reiflich zu erwägen, um dann den für die deutsche Handelsgärtnerei günstigsten Beschluss fassen zu können. Dass es aber bis dahin schon voll und ganz der Unterstützung jedes Einzelnen bedarf, um die gemachten Anfänge immer mehr und mehr kräftigen und die möglichsten Erfahrungen sammeln zu können, braucht wohl keiner weiteren Erwähnung. Nach und nach baut der Vogel sein Nest, und jedes Unternehmen stützt sich auf eine Entwickelungsperiode, ohne welche es nie zur Vollkommenheit gelangt. Das Unternehmen hat begonnen, schaffe Jeder red lich daran weiter! Jeder gutgemeinte Vorschlag, jedes Urtheil wird seitens des Vorstands, welcher infolge der Annahme seiner Wahl für seine Pflicht hält, den berechtigten Wünschen jedes Einzelnen sowohl als der Gesammtheit nach Möglichkeit gerecht zu werden, dankbarst ange nommen und am rechten Platze verwendet werden. Wenn irgend etwas, sei es eine einzelne Person, sei es ein Beruf, sich heben soll, so muss es aus sich selbst geschehen, darum Hand ans Werk in einer Zeit, wo mehr denn je sich das Bedürfniss zum Schaffen noth wendig erwiesen hat und sich täglich aufs neue erweist. Gedenke Jeder der Wahrheit der Worte: „Es ist leichter eine Krankheit zu verhindern als zu heilen.“ Weit ent fernt von der Anmassung, etwas in allen Formen Ge nügendes, Vollkommenes schon geschaffen zu haben, sind wir nach bestem Wissen und Gewissen stets bereit, die Sache nach ihrem wahren Ziel und Zweck steuern zu helfen, und wissen die Unterstützung jedes Einzelnen voll und ganz zu würdigen. -Post- und Telegraphenwesen. Unbrauchbar gewordene Anmeldescheine. Nach neuerer Bestimmung dürfen Stempelmarken, welche aus Anmeldescheinen (zum Waarenverkehr) mit aufgedrucktem Werthstempel ausgeschnitten wor den sind, nicht verwendet und von den Postanstalten auch nicht dem Publikum gegen gütige Werthzeichen umgetauscht werden. Da gegen werden die in den Händen des Publikums unbrauchbar gewor denen gestempelten Anmeldescheine, welche amtlich noch nicht ent- werthet sind, seitens der Haupt-Zoll- und Hauptsteuerämter gegen neue Formulare der bezeichneten Art umgetauscht. Es gilt also hier dasselbe wie bei den Postwerthzeichen (Postanweisungen und ge stempelten Briefumschlägen); der ausgeschnittene Werthstempel ist völlig werthlos, dagegen erfolgt die Umtausehung von unbrauchbaren unbeschädigten Formularen gegen brauchbare Werthzeichen. ®cXrG@eEK —= . — P * Vereins-Nachrichten. * I 8-* b“GIed-°E* Dresden. Ueber die im Mai 1887 in Dresden stattfindende inter nationale Gartenb a u - Au sstellung hat Se. Majestät der König das Protectorat zu übernehmen geruht. Ferner hat die Ausstellung seitens der hohen Staatsregierung dadurch besondere Auszeichnung erhalten, dass der Geh. Rath, v Einsiedel, Director der Ministerialabtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, zum Regierungscommissar bestellt worden ist. Der Oberbürgermeister Dr. jur. Stübel hat das Ehrenpräsidium übernommen. Hamburg. In dem uns soeben zugehenden Programm für die „Grosse Rosen-Ausstellung des Gartenbau-Vereins für Hamburg-Altona u. Umgegend“ wird mitgetheilt: Der Gartenbau-V erein für Ham burg-Altona und Umgegend wird vom 9. bis 12. Juli 1886 eine grosse Sommer - Ausstellung von Pflanzen und Blumen im Zoologischen Garten vor dem Dammthor veranstalten und er wartet zuversichtlich, dass sich sowohl die hiesigen und auswärti gen Gärtner, als auch die Gartenliebhaber mit ebenso umfang reichen Einsendungen des Besten ihrer Erzeugnisse wie bei früheren Ausstellungen betheiligen werden. Das vorliegende Programm ist ein reichhaltiges, es umfasst 167 Concurrenz-Nummern, für welche zahlreiche und bedeutende Preise ausgesetzt sind. Für ausserhalb dieses Programms auszustellende Gegenstände wer den den Preis-Richtern entsprechende Preise zur Verfügung gestellt. Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend, Fr. Worlee, 1. Vorsitzender. XIe