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Verschliessen des Korbes aufnehmen. Der auf dem Boden aufstehende Rand des Korbes ist mit senkrechten Draht spitzen versehen, welche in dem Erdboden eingedrückt werden und somit den Korb befestigen. Bei, für grössere Bäume bestimmten Körben gehen diese, für die Befestigung dienenden starken Drahtspitzen erst wag- recht und dann senkrecht; dieser wagrechte Theil dient zur Befestigung eines hackenförmigen Drahtes, welcher mit einer wie oben beschriebenen Scheibe in Verbindung steht und in den Erdboden zur Verankerung des Korbes eingelassen wird, wodurch dem Korbe eine grössere Standhaftigkeit ver liehen werden kann. — Dicht unter dem unteren Rande des Schutzkorbes kann, und wird sich dies in den meisten Fällen als vortheilhaft erweisen, ein Verbindungs- oder Spannring, wie Figur 3, eingelegt werden, welcher für alle Fälle eine Reibung des Stammes am Schutzkorbe verhindert und, was hauptsächlich ist, eine weitere Befestigung des Baumes an einem Pfahl entbehrlich macht, da dadurch diese Befestigung an den Pfahl vollständig ersetzt wird. Ist der Baum jedoch an einem Pfahl befestigt, so wird der Spann- oder Verbindungs ring unnöthig. Diese Körbe werden ebenfalls in den verschiedensten Grössen hergestellt um als Schutz für Rosenbäumchen, sowie für den stärksten und grössten Allee- oder Solitairbaum dienen zu können, und dürften insbesondere bei städtischen Anlagen und Promonadenpflanzungen vortrefflich zu ver- werthen sein. Handelt es sich, jüngere Anpflanzungen im freien Felde nur gegen Wildfrass zu schützen, wobei die Unkosten möglichst gering sein möchten, so wird in den meisten Fällen eine, dem zu befürchtenden W ild entsprechende Grösse genügen, während für weiteren Schutz (insbesondere Promenadenbäume) Körbe zu wählen sein würden, deren Höhe den Baumstamm mindestens manneshoch deckt. — Die Unverwüstlichkeit dieses, aus starkem verzinkten Draht gefertigten Baumschoners dürfte sehr bald — durch die Mög lichkeit der wiederholten Verwendung — den etwas höheren Ankaufspreis voll und ganz rechtfertigen. c%- ——— Concurrenzdörren bei der allgemeinen deutschen Obstausstellung in Meissen, Freitag den I. und Sonnabend den 2. Oetober 1886. An demselben hatten sich betheiligt: Andresen aus Hamburg, Hayner-Meissen, Keidel-Berlin, Krummbiegel- Braunsdorf, Pauly-Berlin, Vaas-Geisenheim, Schmidt-Apolda und Zimmermann-Bautzen. Das Obst und Feuerungsmaterial wurde von dem Ausstellungscomite kostenfrei besorgt und jedem Concurrenten früh zugewogen, während jeder Con current für Hilfsmaschinen (Schäl- und Schneidemaschinen) selbst zu sorgen hatte. Am ersten Tage wurden folgende Bestimmungen durch die Preisjury festgestellt: Das Heizen der Apparate konnte am 1. und 2. October beliebig beginnen, während das Ein schieben des zu dörrenden Obstes früh 8 Uhr stattfinden musste. — Am 2. October konnte von 1/28 Uhr an mit dem Abnehmen des im Apparat über Nacht verbliebenen Obstes begonnen werden. Der Schluss des Einschiebens und Heizens fand am 1. October um 6 Uhr, am 2. October der Schluss des Einschiebens von Obst in die Dörre um 1 Uhr statt. Die Producte, welche am 1. October Abend 5 Uhr noch nicht gut waren, hatten über Nacht im Apparat zu ver bleiben. — Abends 6 Uhr fand das Zurückwiegen des nicht verbrauchten Feuerungsmaterials (Kohle und Grudecoaks) statt. Der Beginn des Schälens der zu dörrenden Producte stand den Concurrenten frei, durfte jedoch nicht vor 1/,7 Uhr Morgens beginnen, da von 6 Uhr an erst Kohlen und Obst verausgabt wurden, und wurde mit der Ausgabe von Kohlen begonnen, um das frühere Beginnen mit dem Obstscbälen zu verhindern, Zur Beurtheilung war ein Preisgericht, aus den Herren Rittergutsbesitzer Degenkolb-Rottwerndorf, Inspector Zart mann-Rötha und Ingenieur Hayner-Meissen bestehend, ein gesetzt. Die Leistungen der Obstdörren wurden laut Programm darnach beurtheilt, dass sie bei Aufwendung von möglichst niedrigen Betriebskosten ein an Farbe und Geschmack gutes und haltbares Dörrproduct liefern. Die Dörrapparate mussten bis 28. September Abend aufgestellt sein. Zur Verarbeitung resp. Dörren wurden nur Aepfel und zwar ausschliesslich in Scheibenform verwendet. Die Concurrenz war in 3 Gruppen, a) für den Grossbetrieb, b) für den Kleinbetrieb und c) für den Haushalt eingetheilt. Die Resultate waren folgende (siehe Tabelle Seite 6). Hierüber entschied die Jury folgendermassen: Den ersten Preis, 250 im Concurrenzdörren für den Grossbetrieb Andresen-Hamburg. Der zweite Preis konnte nicht vergeben werden. Den ersten Preis für den Kleinbetrieb Zimmermann- Bautzen: die grosse silberne Staatsmedaille und 75.; den zweiten Preis Hayner-Meissen: 100 JI. Einen ferneren Preis Vaas-Geisenheim für die ent sprechende Wanderdörre: 75 JI. Rhyder’scher Dörrapparat. Den ersten Preis für Dörren für den Hausbetrieb Vaas- Geisenheim: die silberne Vereinsmedaille von Leobschütz; den zweiten Preis, Keidel Berlin 75 Jb für die beiden Dör ren, da die Feuerungsanlage und weitere Verwendbarkeit des einen grösseren Apparats nicht für Klein-, sondern auch nur für Hausbetrieb geeignet ist. Den Herren Schmidt-Apolda wurden 25 JI, Krumm biegel - Bräunsdorf und Pauly-Berlin je ein Diplom für Er munterung zur weiteren Verfolgung des Dörrverfahrens zu erkannt. Als Schäl- und Schneidemaschinen bewährten sich am besten die Rhice’sche, die Victoria und die neue verbesserte Herzog’sehe. Wenn dieses Concurrenzdörren auch noch keine bestimm ten Resultate über die Leistungsfähigkeiten der einzelnen Apparate liefert, so dürften bei diesem Concurrenzdörren für Fachleute Erfahrungen gesammelt worden sein, welche von entschiedenem Werthe sind. — Das mehr oder weniger gewandte Arbeiten der Hilfs kräfte, die grössere oder geringere Störung durch die Aus stellungsbesucher, welchen selbstverständlich das Inaugen- scheinnehmen der arbeitenden Apparate nicht verwehrt werden konnte, wirkten zum Theil störend auf die ungehin derte Thätigkeit und beabsichtigte Leistungsfähigkeit. — Nicht minder sprach die Ungleichheit des Rohmaterials mit, obgleich, diesen Uebelstand merkend, man sehr bald dadurch Abhilfe zu schaffen versuchte, dass die zu kleinen und nach Form ungeeigneten Früchte von der Jury durch grössere, geeignetere Früchte umgetauscht wurden. — Der in