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1) Deutschland: Preussen Bayern Sachsen Württemberg Baden Elsass-Lothringen Uebrige deutsche Staaten . . . 2) Oesterreich-Ungarn 3) Grossbritannien und Irland . . . 4) Frankreich 5) Russland (einschl. Finnland) . . , 6) Italien 7) Belgien 8) Niederlande (einschl. Luxemburg) . 9) Schweiz 10) Spanien 111 Portugal 12) Dänemark 13) Norwegen 14) Schweden . 15) Serbien 16) Rumänien 17) Griechenland 18) Europäische Türkei, Bulgarien, Ru- melien, Bosnien d. i. auf 100 Quadratkilom. 10,000 E. Kilom. hilom. Kilom. 21.680 6.2 7.9 5,068 6.7 9.6 2,216 14.7 7.5 1,560 8.0 7.9 1,329 8.8 8.5 1.300 9.0 8.3 3,567 6.8 7.8 36,720 6.8 8.1 21,850 3.5 5.9 30,370 9.6 8.6 31,216 5.9 8.3 25,767 0.5 3.1 10,138 3.4 3.5 4,310 14.7 7.8 2,654 7.5 6.3 2,797 6.8 9.8 8,281 1.6 5.0 1,527 1.7 3.7 1,900 4.9 9.6 1,562 0.5 8.2 6,600 1.5 14.5 244 — — 1.602 1.3 3.0 175 — — 1,765 — — 189,487 Kilom. Die stärkste Entwickelung im Verhältniss zur Flächen grösse zeigt hiernach das Eisenbahnnetz im Königreich Sachsen und in Belgien, wo auf je 100 Quadratkilometer 14.8 und 14.7 Kilometer Bahnlänge entfallen. In Bezug auf die Dichtigkeit des Eisenbahnnetzes folgen dann England mit 9.6, Elsass-Lothringen mit 9.0, Baden mit 8.8, Württemberg mit 8.0,. die Niederlande mit 7.5, die Schweiz mit 6.8, Bayern mit 6.7, Preussen mit 6.2 Kilo meter etc. Bei der Vergleichung der Eisenbahnlängen mit der Volkszahl erscheinen natürlich die dünnbevöl kerten Länder besser ausgestattet, als die volksreicheren. In dieser Beziehung nimmt daher Schweden mit 14.5 Kilometer Eisenbahn für je 10,000 Einwohner die erste Stelle ein. Es folgen dann die Schweiz mit 9.8, Bayern und Dänemark mit je 9.6, England mit 8.6, Baden mit 8.5, Elsass-Lothringen und Frankreich mit je 8.3, Nor wegen mit 8.2, Preussen und Württemberg mit je 7.9, Belgien mit 7.8 Kilometer etc. In Amerika entfielen von der oben angegebenen Gesammtlänge des Eisenbahnnetzes von 239,468 Kilome ter allein 201,735 Kilometer auf die Vereinigten Staaten' (2.2 Kilometer auf 100 Quadratkilometer Flächeninhalt, 38.8 Kilometer auf 10,000 Einwohner). Der Rest ver theilte sich wie folgt: Britisch-Nordamerika 15,000, Mexiko 5200, Centralamerika, Antillen, Columbien und Venezuela 2210, Brasilien 6115, Argentinische Republik 4100, Pa raguay 72, Uruguay 470, Chili 1850, Peru 2600, Bolivia 56, Ecuador 60. In Asien mit insgresammt 20,539 Kilometer Eisen bahnen steht natürlich Britisch-Indien mit 18,100 Kilo meter in erster Reihe. Es folgen dann Niederländisch indien mit 1150, Japan mit 426, Kleinasien mit 372, Ceylon mit 260, das Russische Transkaspische Gebiet mit 231 Kilometer. In Afrika mit insgesammt 6561 Kilometer entfielen auf Egypten 1500, Algier 1900, Tunis 246, die Capcolonie 2487, Natal 158, Mauritius und sonstige afrikanische Län der 270 Kilometer. In Australien vertheilte sich die gesammte Bahn länge von 12,053 Kilometer in folgender Weise: Neusee land 2527, Victoria 2676, Neu-Süd-Wales 2666, Süd- Australien 1704, Queensland 1942, Tasmania 348, West- Australien 190 Kilometer. Die Anlagekosten für die Ende 1884 in Europa vorhanden gewesenen Eisenbahnen sindauf 56,520,750,821.4 berechnet. Davon entfielen auf Deutschland und zwar für die Staatsbahnen 8,106,094,000, für die Privatbahnen 1,064,142,000 , auf Oesterreich-Ungarn 5,371,995,000, auf England 16,029,287,000, auf Frankreich 9,152,574,000, auf Russland (ausschl. Finnland) 4,972,405,000, Finnland (Staatsbahnen) 64,218,000, Italien 2,300,051,000, Belgien (Staatsbahnen) 973,770,000, Schweiz 760,842,000 . etc. In den Vereinigten Staaten bezifferte sich das Anlage- Capital auf 32,717,382,300 JI, in Britisch-Indien auf 2,843,862,588 J/l, in Canada auf 1,619,593,000 Jil. Das Gesammtanlagecapital endlich für alle am Schlüsse des Jahres 1884 in Betrieb gewesenen Eisenbahnen der Erde wird auf eine Summe von mehr als 100 Milliarden Mark veranschlagt. cg- Vorschläge zur Organisation eines einträglichen Geschäftsbetriebes unter Zugrundelegung der Baumschulbranche. Von N. Gaucher in Stuttgart. Wie in verschiedenen anderen Branchen, so hört man jetzt von verschiedenen Seiten Stimmen, welche, wenn auch nicht von einer Ueberproduction im Baumschulbetriebe, so doch von einem Rückgänge der Preise zu erzählen wissen, welche behaupten, dass die guten Zeiten der Baumschulen vorüber seien, dass sie in ihren Erträgen mehr und mehr zurück gehen würden, und diese Stimmen haben, zum Theil wenig stens, nicht ganz unrecht. Seit 1870, aber namentlich seit 1880 hat sich die An zahl der Baumschulen Deutschlands in ziemlich ungesundem Massstabe, weit über das Bedürfniss hinaus vermehrt, und mancher „Baumschulbesitzer", mag in der grössten Sorge darüber sein, ob es ihm wohl möglich werden wird, all seine verkaufsfähige Waare zu genügenden Preisen abzusetzen. Es kann und soll durchaus nicht geleugnet werden, dass es mindestens eine Unklugheit ist, Geschäfte zu gründen, welche voraussichtlich ungenügenden Absatz gewähren, dass, wenn die Preise wirklich etwas gedrückt sind, Niemand als die Baumschulbesitzer selbst Schuld daran tragen, dass sie sich selbst dafür verantwortlich machen müssen. Ich habe schon an anderer Stelle erwähnt, dass es ein grosser Fehler sei, wenn man ein Geschäft übernimmt, ohne die nöthigen Kenntnisse dazu zu besitzen, ein noch grösserer aber ist es, wenn man trotz der Ueberzeugung, dass die vor handenen Geschäfte einer Branche das Bedürfniss vollständig decken, ein weiteres derartiges Geschäft gründet, um, auf die Gefahr hin selbst zu Grunde zu gehen, den bestehenden Ge schäften eine ungesunde nachtheilige Konkurrenz zu machen. Ist ein derartig moderner Mensch in irgend welchem Geschäft eine Zeit lang thätig gewesen, hatte er in dem selben die Gelegenheit etwas zu lernen, zugleich aber auch in Erfahrung zu bringen, dass mit Jahresschluss einige Pro cent als Verdienst übrig bleiben, dann wird er schon auf diesen Verdienst eifersüchtig; er sieht nur die Vortheile des Geschäfts, hat keine Ahnung von den Schwierigkeiten, mit welchen es zu kämpfen hat, und von den Nachtheilen, welche es bedrohen, er berücksichtigt nicht die Schäden durch Enger linge, Hagelschlag, Frost, nicht die Verluste durch säumige Zahler, nicht die grossen Betriebsunkosten etc., er kündigt seine Stellung, um ein eigenes Geschäft zu gründen, ganz gleichgültig dagegen ob er die Kenntnisse, die Geschick lichkeit, die Arbeitskraft, die geschäftliche Routine besitzt, welche dazu erforderlich sind, ein derartiges junges Geschäft in die Höhe zu bringen, und die Mittel, um auf die ersten nennenswerthen Erträge der neuen Baumschule, welche erst nach verschiedenen Jahren eintreten, warten zu können, aber um auch trotz etwaiger Schädigungen etc. zu bestehen, die nöthigen Arbeitslöhne zu bezahlen und den anderen an ihn herantretenden Verpflichtungen nachzukommen. Man musste sich beinahe nothgedrungen bei Gründung des eigenen Geschäftes verheirathen, die Baumschule bleibt in der Regel klein, die Familie dagegen vergrössert sich ge wöhnlich in ganz erfreulicher Weise und das Ende beim