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377 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. Nr. von Gemüsesamen werden hier und da wohl Beachtung finden, doch sind gerade unsere Gruppenmitglieder vielfach in ihren Raumverhält- nissen beschränkt und höchstens in der Lage, eine oder die andere Ge müseart zu ziehen. Man solle dies mehr den günstig gelegenen Gemüse gärtnern überlassen, vorzugsweise in leichteren Böden. Die Frage würde energisch durch den Vorstand unseres Verbandes zu vertreten sein, der eine Organisation schaffen müßte, an günstig gelegenen Orten sofort umfangreiche Maßnahmen so zeitig zu treffen, daß die Züchter in der Lage sind, von der diesjährigen Ernte geeignetes Samenzuchtmaterial aufzubewahren. Als Muster mag dienen die Schlesische Gesellschaft für Gras- und Kleeanbau an der Landwirtschaftskammer. Schließlich kamen zur Kenntnis die in Neiße bestehenden Mißverhältnisse in der Stadt gärtnerei, die u. a. Pflanzendekorationen für 6 Mark ausführt, dafür auch Gespanne, Arbeiter und Gehilfen stellt. Ein Handelsgärtner kann dabei allerdings nicht bestehen. Janorschke, Obmann. Gruppe Schwerin. Versammlungsbericht vom 13. September im Hamburger Hof zu Schwerin (eing. 23. 9.). Die recht gut besuchte Ver sammlung wurde um 3 Uhr vom Obmann, Herrn O. Grabs, mit einigen begrüßenden Worten an die Erschienenen eröffnet. Auf der Tagesordnung stand: 1. Besprechung über die Festsetzung der Gemüsepreise und deren Ungleichheiten und Fehler seitens der Landesbehörde für Preisfestsetzung. 2. Verschiedenes. Zu Punkt 1 teilte der Obmann mit, daß ursprünglich versucht worden sei, eine Versammlung des Landesverbandes hierfür ein zuberufen. Nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden desselben ist aber beschlossen, vorerst diese Gruppenversammlung abzuhalten. Es entspinnt sich nunmehr eine überaus rege Aussprache über die von der Landesbehörde festgesetzten Höchstpreise; es wird sehr bemängelt, daß verschiedene Ge müsesorten, nachdem dieselben anfangen knapp zu werden, im Preise herab gesetzt sind, während es doch umgekehrt der Fall sein müßte. Einige an wesende Kollegen, die als Sachverständige zu den Sitzungen der Preis prüfungsstelle herangezogen waren, teilen mit, daß sie zwar an einigen Sitzungen teilgenommen haben, aber nicht zu jeder Sitzung geladen sind. Da nach einstimmiger Ansicht der Anwesenden die Hinzuziehung dann überhaupt zwecklos ist, wurde vorgeschlagen, daß aus der Versammlung heraus mehrere Herren gewählt werden sollten, die der Landesbehörde als Sachverständige vorzuschlagen seien und daß darauf hingewirkt werden müsse, daß diese auch zu allen Sitzungen herangezogen werden. Nach den Ausführungen des Herrn Frese- Parchim, daß die Gruppe nicht berechtigt sei, für ganz Mecklenburg Vertreter zu wählen, wird beschlossen, nachdem von der Gruppe die Herren B a h 1 k e aus Grabow, Frese aus Parchim, Kort aus Schwerin und H. Bahlmann aus Wismar in Vorschlag gebracht worden sind, den Vorsitzenden des Landesverbandes aufzufordern, nunmehr seinerseits eine Versammlung einzuberufen, hierzu Stellung zu nehmen und einige weitere Herren mit den vorstehend genannten der Landesbehörde in Vorschlag zu bringen. Bemängelt wird ferner, daß die Preisveränderung nicht genügend zeitig bekannt gegeben wird und muß darauf hingewirkt werden, daß die neuen Preise möglichst acht Tage vor dem Inkrafttreten bekanntgemacht werden. Es wurden dann für im Herbst zur Ernte kommende Gemüse Preise festgesetzt, die von den ge wählten Herren möglichst in der Preiskommission zur Annahme gebracht werden sollen. Zu Punkt 2 teilt der Obmann auf Anfrage mit, daß es in diesem Jahre wohl zwecklos sei, die Maiblumenbörse abzuhalten, da die Ware knapp ist und die Nachfrage das Angebot übersteigen dürfte, jedoch wird in allernächster Zeit eine Versammlung des Maiblumenzüchter vereins in Ludwigslust stattfinden. Schluß der Versammlung 6% Uhr. T h. A b r i e , Schriftführer. Gruppe Königsberg i. Pr. Versammlungsbericht vom 20. September in Königsberg (eing. 23. 9.). Der Obmann eröffnet die Sitzung um 8 Uhr und teilt mit, daß durch die Ortskohlenstelle die Nachricht eingetroffen sei, daß die Zuteilung von Koks für das Kleingewerbe, wozu auch die Gärtnereien gehören, sich in Bearbeitung befinde und eine nähere Nach richt über die Zuweisungen in kurzer Zeit erfolgen werde. Wir wollen hoffen, daß die Zuteilung so erfolgt, daß es möglich ist, die Pflanzen bestände ohne Schaden durch den Winter zu bringen. Es ist aber dringend geboten, daß jeder mit dem zugewiesenen Brennmaterial in sparsamster Weise umgeht und dasselbe nicht zum Frühtreiben von Maiblumen und Blumenzwiebeln verwendet, denn es ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß der Kohlenmangel im Laufe des Winters noch größer und empfindlicher wird, als er zurzeit ist und deshalb eine Belieferung über die zugeteilte Menge nicht zu erwarten ist. Von allen Seiten wird der Wunsch und die Hoffnung ausgesprochen, daß recht bald die bange Sorge um die weitere Existenzmöglichkeit gelöst werden möchte und die lähmende Un gewißheit einer froheren und belebenderen Tätigkeit Platz machen kann. Der gemeinschaftliche Bezug von Strohdecken wird noch vertagt, da die eingesandte Probematte und der Preis nicht dem Wunsch entsprechen. Mit großer Sorge wird der Beschaffung der nötigen Töpfe entgegengesehen, da der bisherige Lieferant außerstande ist, die Aufträge zu erledigen, weil demselben die nötigen Arbeitskräfte fehlen und auch die Stellung von Eisenbahnwagen nicht erfolgt. Von zwei anwesenden Gästen meldet sich Herr Striemer, Abbau Seligenfeld, als Mitglied an. Von einigen Seiten wird bemängelt, daß es nicht möglich ist, einige Artikel, wie Hydrangeen und Polyantha-Rosen, aus Holland zu beziehen. Mit dem Wunsche, in nächster Versammlung im Oktober recht günstige Nach richten über die Zuteilung von Koks zu erfahren, schließt der Obmann die Sitzung. Ottmar Model. 1 hältn Die Frage der E Es empfehle si müs: Bt lang' Che sehn finanzielle Unabhängigkeit geschaffen werden müsse, tragserhebung sei zwar schwierig, aber nicht unlösbar. teilten am Schluss der Verhandlungen mit, daß die gesamte Kassenfühn in bester Ordnung befunden sei und beantragten die Entlastung des Sehe meisters, die von der Versammlung erteilt wird. Bec kann ist fü hältn tun unc näh wel Au len bei Suc Fr ist Beru in di heute wirts rechnung für 1916 vor. Danach betragen die Einnahmen 8 21 7,42 die Ausgaben 3 770,66 M„ so daß ein Bestand von 4 446,76 verbleibt. Der Kassenbestand für den 29. Juni weist 4718,91 M. auf. Herren Buch und Jung waren zu Kassenführern ernannt worden. gerec reger werd endli ater, um sind für < Gärt: durch eine gut geschriebene Denkschrift eine lebhafte Werbung ül Zwecke und Ziele des Reichsverbandes als einer fürsorgenden Mutter : i alle zu entfalten und dabei besonders zu betonen, daß der Reichsverba nur etwas erreichen könne, wenn er finanziell stark und unabhängig sei. Von dem Versuch, seitens des Reiches einen Zuschuß zu erhalt! soll abgesehen werden, da ja jede Regierung die Bedeutung eines Beru immer danach einschätzt, wie weit er sich selbst zu helfen imstande Darüber, ob eine Kopfsteuer in gleicher Höhe bei allen angeschlosser I Vereinen durchführbar sei oder nicht, gehen die Meinungen auseinand doch besteht die Hoffnung, daß unter den herrschenden Zeitverhältniss sich auch in Gärtnerkreisen die Einsicht durchgerungen hat, daß nur dui Zusammenschluß aller und finanzielle Opferbereitschaft im Gärtnerbe ähnliche große Erfolge erreicht werden können, wie sie bereits andere I rufsstände in vorbildlicher Hingabe der einzelnen erreicht haben. Hierauf wird die Abfassung und Versendung einer Denkschrift der gedachten Art beschlossen. Grundlegende Änderungen in der Or nisation sollen erst nach Friedensschluß vorgenommen werden. 4. Über den gegenwärtigen Stand des gärtnerischen Leh lingswesens berichtet eingehend Gartenbaudirektor Jung (Költ Er geht die Leitsätze durch, welche zur Regelung des Lehrlingswesens 1 die gärtnerischen Berufsvertreter in den Gärtnereiausschüssen der Landwi Schaftskammer für die Rheinprovinz entworfen und von der Kamm' angenommen sind. Sie beziehen sich auf die Berufswahl, Grundsätze I die Haltung und Prüfung der Lehrlinge, auf die Prüfungsfächer, den Lei vertrag und das Prüfungszeugnis. Es wird beschlossen, einen Aussen I zur Prüfung der vorgetragenen Leitsätze einzusetzen und den Bericht die: Kommission in einer späteren Sitzung entgegenzunehmen. In den Ai schuß werden Busch (Berlin), Jung (Köln) und Ökonomierat Juni c 1 a u ß e n (Frankfurt a. d. O.) gewählt. 5. Generalsekretär Beckmann berichtet hierauf eingehend üb die weitere Tätigkeit des Wirtschaftlichen Ausschusses des Reichsverband über den vaterländischen Hilfsdienst und über die Übergangswirtsch: und die Gärtnerei nach dem Kriege. Der Wirtschaftliche Ausschuß hat folgende Gebiete in den Kn seiner Tätigkeit gezogen, sie bearbeitet und teilweise zum Abschluß g bracht: 1. Die Saatkartoffelfrage und Gemüseanzucht; 2. die Vertretu I im Kaiserlichen Statistischen Amt für Ein- und Ausfuhr; 3. Milderung c Gütersperre für gärtnerisch notwendige Artikel und Pflanzen; 4. Verhan lungen mit der Reichsstelle für Obst und Gemüse, betreffend die Ve sorgung und Preisbildung; 5. Verhandlungen mit der Oberpost- und Eise bahndirektion, betreffend Versendungen von Pflanzen und Wertsendung« 6. Verhandlungen mit dem Reichskommissar für die Aus- und Einfu: über Einfuhr aus Belgien und Holland; 7. Regelung der Lohn- ut Arbeitsfragen von Kriegsgefangenen in der Gärtnerei; 8. Regelung d usg< Vee bund lin r reih Iler ege lutr bwi ’dil lan Ents amt ebb ind ind beru ind auf den Beschluß vom 15. Dezember 1916 hin, wonach bei den an schlossenen Vereinen und in der Fachpresse Äußerungen über die künftige Organisation und Tätigkeit des Reichsverbandes hervorgeru werden sollten. Er selbst habe zu Beginn des Jahres 191 7 in der „Gart flora". einen Artikel über die beste Ausgestaltung des Reichsverbandes scheinen lassen und betont, daß nur bei wirklich zureichenden Geldmitt eine ersprießliche Tätigkeit erwartet werden könne. Ohne einen Genei ■ Sekretär, der nur den Aufgaben des Verbandes sich widme, ohne nötigen Mittel für eine ausgiebige Werbung und ohne ein eigenes deutendes Blatt könne der Verband nie zu einer achtunggebietenc Repräsentation der ganzen deutschen Gärtnerei werden. Die wichtig Frage sei die nach der Beschaffung der erforderlichen Geldmittel; könnten am ehesten dadurch aufgebracht werden, daß die Vereine in Mitgliedern als Sonderbeitrag eine Kopfsteuer auferlegten. Die Frage ab ob das überall durchführbar sei, wäre näher zu prüfen. Der „Arbeitsausschuß“ ist einstimmig der Ansicht, daß für c Reichsverband, wenn er seine Aufgaben erfüllen solle, unbedingt e Zeit kam Abr feine liehe Den ist. scha eine eine ten '.viel rege sind gan gew ich; säm ang stre geb Au Wi lins 3. Satzungsänderungen. Exzellenz Thiel weist zunäd her Mitteilungen aus der Sitzung des Arbeits-Ausschusses des Reichsverbandes für den deutschen Gartenbau. Freitag, den 29. Juni 1917, vormittags 11 Uhr, im Klub der Landwirte, Berlin, Dessauer Straße 14. Vorsitzender; Exzellenz Dr. Hugo Thiel. I. Der Gartenbauverband für das Königreich Sachsen (E. C Dresden, hat den Antrag um Aufnahme in den Reichsverband gesta Gärtnereibesitzer Ziegenbalg gibt nähere Auskunft über Zwe Ziele und Tätigkeit des Verbandes. Seine Aufnahme wird einstimi beschlossen. 2. Jahresrechnung 1916. Der Schatzmeister legt die Jah MIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Reichsverband für den Deutschen Gartenbai Ostet