Volltext Seite (XML)
Nr. 38. Neukölln-Berlin, den 22. September 1917. XXXII. Jahrgang. Eigentum und Zeitschrift des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Zeitschrift des Ausschusses für Gartenbau beim Landeskulturrat für das Königreich Sachsen, des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, der Vereinigung deutscher Nelkenzüchter, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Verkündungsblatt der Gärtnerei-Beruisgenossenschaft, Sitz Cassel. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw. erscheint am Sonnabend jeder Woche. Bezugspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn für den Jahrgang 10 Mk., für das übrige Ausland 12 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlich: i. V. Johannes Flechtner, Neukölln-Berlin. Schriftleitung: Johannes Flechtner, Neukölln-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des Königl, Amtsgerichts zu Leipzig. Postscheckkonto Berlin 2986. — Fernsprecher Amt Neukölln 1123. 161. Verzeichnis der Beiträge für die Kriegsunterstützung. Emil Strutzke, Gtnbes. in Hamburg 23, Marienthalerstr. 17 (3. Spende) 10,— M. 1. bis 160. Verzeichnis 54 737,1 7 „ Summe: 54 747,17 M. Wir bitten dringend um weitere Beiträge, wirmüssen mit unserer Kriegsunterstützung durchhalten ! Gedenkblatt für Mitglieder und deren Angehörige. Es starb den Heldentod für das Vaterland : Gefr. Fritz Gassmann, Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse, Sohn unseres Mitgliedes Fr. Gassmann, Gtnbes. in Sutschin b. Fordon. DurchVerleihung des EisernenKreuzes wurden ausgezeichnet: Unteroff. August Hartung, Sohn unseres Mitgliedes August Hartung, Gtnbes. in Gr. Bartelsee bei Bromberg. Musketier Fritz Schulze, Sohn unseres Mitgliedes Ad. Schulze, Gtnbes. in Bromberg. Kanonier Leo Leszynski, Sohn unseres Mitgliedes N. Leszynski, Gtnbes. in Jägerhof b. Bromberg. Schütze Konrad Böttcher, Sohn unseres Mitgliedes EmilBöttcher, Bschbes. in Rathenow. Samenbau und Samenversorgung Deutschlands. Von E. H. Meyer in Braunschweig. Z u dem gleichnamigen vor kurzem veröffentlichten Aufsatz sei es mir gestattet, auch einmal das Wort zu nehmen und zwar nur zum Gemüsesamen. Im dritten Absätze heißt es: „Daraus geht hervor, daß nach dem Kriege der heimische Samenbau durch Zoll ge schützt werden muß“ usw. Ich möchte nun diesen Zoll dahin deuten, daß vor allen Dingen die deutschen Gärtner darauf bedacht sein mögen, von einzelnen Gemüsesorten selbst soviel wie möglich anzubauen und Samen zu ziehen, dann hat jeder zuerst Selbstschutz. Hier, an der Zentrale des Konservengemüsebaues, weiß ich ein Lied von den Samen zu singen. Ich erinnere an zwei Sorten: erstens Bohnen, zweitens Karotten. Was ist da wohl für Geld vergeudet! Im Jahre 1911 gab es bekanntlich sehr wenig Bohnen. Eine Konservenfabrik, welche mir sehr nahe steht, kaufte auf mein Geheiß gleich nach der Ernte 300 Ztr. Hinrichs Riesen für 295 M. den Zentner. Im folgenden Frühjahr kaufte sie von derselben Firma weitere 75 Ztr. für 160 M. den Zentner, das war ein Unterschied von 40 500 M. Heute noch bedankt sich der Käufer für den Rat, und der Händler reibt sich heute noch die Hände. Früher war der Samenhandel ein fester Handel, gegen Weihnachten kamen die Preislisten, und was darin stand, das galt. Heute wird ein Teil lange vor der Ernte gehandelt und alles andere steigt und fällt, der Samen handel ist ein Spekulationsgeschäft geworden. Ganz besonders haben die Bohnen darunter gelitten. Pariser Carotten wurden in großen Flächen angebaut und der Same war immer sehr teuer. Echt sollte der Same ja nur aus Frankreich sein. Vor fünf Jahren, als ich auf der inter nationalen Gartenbauausstellung in London war, da hatte Frankreich sehr stark ausgestellt und eine große Sammelaus stellung, nach Provinzen geordnet, zustande gebracht. Da