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ggeg- Des Pfingsfestes wegen erscheint die nächste Nummer einen Tag später. ““33 Nr. 21, Neukölln-Berlin, den 26. Mai 1917.XXXII. Jahrgang. Eigentum und Zeitschrift des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Zeitschrift des Ausschusses für Gartenbau beim Landeskulturrat für das Königreich Sachsen, des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, der Vereinigung deutscher Nelkenzüchter, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Verkündungsblatt der Gärtnerei-Berufsgenossenschaft, Sitz Cassel. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw. erscheint am Sonnabend jeder Woche. Bezugspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn für den Jahrgang 10 Mk., für das übrige Ausland 12 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlich; Generalsekretär F. Johs. Beckmann, Neukölln-Berlin. Schriftleitung: Johannes Flechtner, Neukölln-Berlin. Vertag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des KönigL Amtsgerichts zu Leipzig. Postscheckkonto Berlin 2986. — Fernsprecher Amt Neukölln 1123. Die verehrlichen Mitglieder des Verbandes werden dringend gebeten, bei Auf gabe von Inseraten ihr eigenes Organ zu berücksichtigen und beim Bezug von im Handelsblatt angebotenen Artikeln sich auf das Handelsblatt zu beziehen. EIIIiIIIIIIIIIE ==eauesana== 144, Verzeichnis der Beiträge für die Kriegsunterstützung. Bernh. Pladeck, Gtnbes. in Markkleeberg (3. Spende) 1 0,— M. C h r. Bertram, Inh. CI. Mohrenweiser, Gtnbes. in Stendal (2. Spende) 50,— „ J. Sieb recht, Gtnbes. in Cassel 20,— ,, G. Schleisener, Hofl., Bschbes. in Roßlau (2. Spende) 20,—- ,, 1. bis 143. Verzeichnis 53 633,32 „ Summe: 53 733,32 M. □ • • Kriegsgefangenen-Arbeit und -Löhne. D ie Beschäftigung von Kriegsgefangenen in der Gärtnerei ist von Anfang an auf große Schwierigkeiten gestoßen, nicht nur wegen der geringen Zahl, die den Gärtnereien zur Ver fügung gestellt wurde, sondern hauptsächlich auch infolge der für diese Gefangenen beanspruchten Lohnzahlungen. Diese erfolgten zunächst nach den landwirtschaftlichen Sätzen. Vom Herbst 1915 ab trat hierin jedoch eine Änderung ein, indem die Löhne für Industrie, Handwerk und Gewerbe verlangt wurden, wobei in vielen Fällen auch noch ganz erhebliche Nachzahlungen geleistet werden mußten. Die für die Land wirtschaft festgesetzten Löhne wurden nur bei solchen gärt nerischen Betrieben in Anwendung gebracht, die sich aus schließlich oder doch vorzugsweise mit der Erzeugung von Nah rungsmitteln, also von Gemüse und Obst, befaßten. Hierin eine Abänderung herbeizuführen, hat unser Ver band als geschäftsführender Verein der Wirtschaftlichen Ver bände des Reichsverbandes für den deutschen Gartenbau be reits mehrfach versucht, ohne daß bisher ein Erfolg bei diesen Bemühungen zu erzielen war. Schon im Januar v. J. haben wir das Preußische Kriegsministerium, welches als ausschlag gebend auch wohl für die übrigen Kriegsministerien zu be trachten ist, darauf aufmerksam gemacht, daß schon damals in manchen Gärtnereien dazu übergegangen wurde, sich mehr dem Gemüse- und Obstbau zu widmen und daß aus diesem Grunde eine andere Lohnberechnung Platz greifen müsse. Durch billigere Löhne würde eine Lohndrückerei für hiesige Arbeitskräfte um so weniger eintreten, als solche überhaupt kaum noch zu haben seien. Durch die unverhältnismäßig hohen Lohnforderungen würden die in Betracht kommenden gärt nerischen Betriebe um so schwerer getroffen, als ihre Existenz bedingungen noch in viel größerem Maße durch den Krieg er schwert worden seien, wie bei der Landwirtschaft. Auch im vorigen Jahre noch bestand das Kriegsministerium auf dem bisherigen Standpunkt, daß nur solchen Betrieben Kriegs gefangene zu den für die Landwirtschaft gültigen Bedingungen gestellt werden könnten, die sich ausschließlich oder doch vor zugsweise mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln befassen, und eine Abänderung dieses Standpunktes nach der von uns empfohlenen Richtung hin, daß eine weitergehende Auffassung des Wortes „vorzugsweise“ platzgreifen müsse, wurde ab gelehnt. Inzwischen hatten sich die Verhältnisse in der Gärtnerei noch weit mehr verschoben und namentlich seit Beginn dieses Jahres ist besonders dem Gemüsebau noch ein viel weiter- 2*