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Nr. 15. Neukölln-Berlin, den 14. April 1917. XXXII. Jahrgang. Eigentum und Zeitschrift des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Zeitschrift des Ausschusses für Gartenbau beim Landeskulturrat für das Königreich Sachsen, des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, der Vereinigung deutscher Nelkenzüchter, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Auslandes. Verkündungsblatt der Gärtnerei-Berufsgenossenschaft, Sitz CasseL Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau“ usw. erscheint am Sonnabend jeder Woche. Bezugspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn für den Jahrgang 10 Mk., für das übrige Ausland 12 Mk., für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlich: Generalsekretär F. Johs. Beckmann, Neukölln-Berlin. Schrifteitung: Johannes Flechtner, Neukölln-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV des Genossenschaftsregisters des KönigL Amtsgerichts zu Leipzig. Postscheckkonto Berlin 2986. — Fernsprecher Aast Neukölln 1123. Die zwölfte Stunde! Mitglieder, noch ist es Zeit! Die heutige Nummer des Handelsblattes ist wegen des Osterfestes einen Tag später versandt worden, sie wird bei den meisten Mitgliedern am Sonntag früh eintreffen. Am Sonntag den 15. April sind alle Zeichnungsstellen der Kriegsanleihe geöffnet! Aber auch derjenige, der das Handelsblatt erst am Montag früh erhält, hat noch bis mittags 1—2 Uhr desselben Tages Gelegenheit, Kriegsanleihe zu zeichnen. Ist sich schon jedes unserer Mitglieder seiner Pflicht gegenüber dem Vaterlande bewußt geworden? Wenn nicht, noch ist es Zeit! Auf allen lastet der lange Krieg schwer, und dennoch, ist nicht das Geschäft bei vielen trotzdem ein recht gutes gewesen, viel besser als es jemals zu erwarten war? Wie viel günstiger stehen sie da, wie die Tausende von Kollegen, die Kraft, Blut und Leben dem Vaterlande in seinem Existenzkämpfe weihen müssen. Wer jetzt seine Mittel versagt, wer nicht mithilft, daß der Sieg errungen wird, versündigt sich nicht nur am Vaterlande, sondern auch an unserem Beruf und an den braven, ausharrenden Kollegen! Sei das, was gezeichnet wird, groß oder klein, viel oder wenig, die Hauptsache ist, daß jeder zeichnet, daß niemand fehlt! Wir erwarten viel vom Frieden. Er soll auch unserem Beruf einen großen Aufschwung bringen, er soll. Wünsche erfüllen, denen bisher die Erfüllung versagt blieb. Aber ohne Sieg kein günstiger Frieden, und ohne Anspannung aller Kräfte, ohne ernstes Pflichtbewußtsein kein Sieg! Zu diesem Siege muß jeder von uns beitragen! Wenn nicht alles täuscht, stehen wir in den Tagen und Wochen, die die Entscheidung bringen. Nicht mit Zagen, sondern voll Vertrauen sehen wir ihr entgegen. Aber das richtige, wahre Vertrauen wird nur der empfinden, der das Bewußtsein hat, auch zu seinem Teil an dem Endsieg nach seinen Kräften mitgeholfen zu haben! * Es ist die zwölfte Stunde, aber noch ist es Zeit! 2*