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llerkblatt für die Kartoffelvermehrung und Pflanzung I. Dermehrungverfahren a) Von jedem Lafen ausführbar II. ehandlung bei und nac der Pflanzung i. Enollentelung. Gesunde angekeimte Rartoffeln je nac röse nd Alugenzahl in 2—4 Leile schneiden, Schnittfläche abtrocnen lasfen, möglichs am nächsten Sage pflanzen, Augen oben. 2. Dermehrung aus Köpfen. (Oberer Rnollenteil mit kräftigsten Alugen 1-1/2 Zentimeter abschneiden (etwa 10 Gramm). Abschnitte lustig und troen bis zur Pflanzzeit im April aufbewahren. Behandlung wie bei unge teilten Saatkartoffeln, mit der Han zu pflanzen! Keime nac oben! chnitt= fläche nac unten! Abschnitte vor dem Auspflanzen in gleicher Weife wie es mit frühfartoffeln allgemein geschieht, vor- Feimen. Bei defem und dem nchsten Derfahren bleibt der Hauptteil der Kar= toffeln für Ernährungszwecke verfügbar. Da alle übrigen Dermehrungsarten feine genügenden ITtengen zum Auspflanzen er geben, mus Öen Rommunalverwaltungen bringend empfohlen werden, nac dem Bei- spiel öer Stadt Berlin alle städtischen Der- waltungen mit Rüchenbetrieb anzuweisen, vor öem Gebrauc allen Kartoffeln die Köpfe abschneiden zu lassen, bie Abschnitte zu sammeln unö in geeignete Hände weiter« zugeben. Auc militärverwaltungen sind hierauf aufmerksam zu machen. b) Dermehrung, bei denen achkenntnife erforerlc sin 3. Dermehrung durch Keimlinge, llac Ankeimen Keime flac ober feilförmig mit Knollenteil ausschneiden. Schnittflächen etwas antrocnen lassen. Direkt pflanzen oder bis zur Pflanzung in Erde aufbewahren und weiterpflegen. 3 a. Rugenvermehrung. Kartoffeln biet schälen, Augen mit Schalenstücken dicht an dicht in mistbeetfästen auslegen, fpäter pflanzen. 4. <5tetflingst>erme!)rung. Den Gärtnern ift diese Dermehrung fowic bie von 3 unö 5 durc bie Artikel bekannt, es wirb auf die- selben verwiesen, ©ondepabdruef ift durc die Seschäftsstelle des Verbandes zu bezehen. um Auspflanzen bestimmte Stecklinge ncht vor Hnfang bis mitte Fprl vermehren! Pflanzen abhärten lalen! Verfolgte Pflanzen und solche mit verfügten Wurzelballen bringen feine Erträge! 5. Vermehrung aus ©amen. 3m märz (1 Gramm auf den Qua- dratmeter) im mistbeet aussäen, fpäter verstopfen, Ende mai auf 40 bis 50 Zentimeter Abstand ins freie pflanzen. Samen in (Erfurter unö Quedlinburger Samenhandlungen erhältlic. Güte her Knollen ver- schieden, da Kartoffel nicht samenbeständig. 1. Bodenbeschaffenheit und Dngung. Guter Rulturzustand erfor- derlich, Tief durcharbeiten und lockern. Wenn möglic Bodenwechsel. Vorjähriges Gemüscland mit vorjähriger Stallmistdüngung brauchbar. 5—4 Wochen vor Pflanzung 3—5 Kilogramm Kali auf 100 Quadratmeter. Wenn erhältlic, ift and; Soubrette, Guano, Rnochenmehl zu benutzen. 2. Zeit der Pflanzung. Je nac her Vermehrung. Bei 1, 2 unö 3 im April zur gewöhnlichen Pflangzeit. Bei 4, ba fertige Pflanzen unö frostempfindlic, nicht zu früh, Stecklinge aus frühfartoffeln frühestens ab Anfang bis mitte Wai, aus Spätkartoffeln entsprechend fpäter. Gegend und Flimatische Derhältnisse sind zu be- rücksichtigen. 3. Frt der Pflanzung. Bei Keim lingen unö Stecklingen vorsichtg ver- fahren, damit feine (Eriche abbrechen. Bei frühk artoffel n auf ber Reihe 30—35 Henti- meter, bei Spätkartoffeln 40—45 denti- meter Abstand. 2bstände ber Reihen ven- einander 45—50 Zentimeter, damit für fpäteres Behäufeln genügend Platzbleibt. Cief pflanzen, das nur die Spitzen ber oberen (Erlebe über ber (Erbe stehen. (Siebe Abbildung.) Wo nasser unö schwerer Untergrund tiefes Pflanzen verhindert, ift dementsprechend anzuhäufeln. Liefes Pflanzen fördert bie Knollenbildung unö verhindert Grünmerden der Knollen, ©teef= lngspflanzen find zu entsptzen. (Siehe Abbildung.) Bei genügender Bodene feuchtigfeit ift ein Angiesjen n i d? t er- forderlich. 4. chutzmaßregeln. Junge Rartoffel Pflanzungen sind unbedingt vor Ilachtfros zu schützen. Von der (Ernte hängt zu viel ab. Blumentöpfe, Stroi}, Decken und fonstiges Schutzmaterial bereit halten, um bei drohender frostgefahr decken zu Fönnen. 5. Weitere Behandlung, lac dem Anwachsen Pflanzen wieder holt behacken unö anhäufeln. Hackarbeit schützt öen Boöen gegen Alus- trocknung, beföröert Durchlüftung und hält Unkraut fern. Alusläufer- bildung wird begünstigt und damit der Rnollenansats. Vermindert Er- Erankungsgefahr durch gewöhnliche Blattfäule. Outes unö sorgfältiges Behäufeln verhindert Grünwerden der Knollen. 6. (Ernte. Bei Stecklingsvermehrung (Eintreten ber (Ernte min- heftens 14 Zage früher als bei anderer Pflanzung. Vic Kartoffeln sind reif, wenn bas Caub abftirbt, bic Ausläufer eintrocnen. Ausnehmen ber Kartoffeln mit öer Hacke, ber Grabgabel ober bem Spaten. Keine nicht voll ausgereiften Knollen ernten, dies geschieht auf Rosten ber (Ernte, । ber Süte und ber Haltbarkeit. ür die teclingsvermehrung So muf gepflanzt werden! Zur Seactung für die Anbauer! Tac einer mitteilung der Keidjsfart offelst eil e wirft fefe darauf hin, daß jedem Kleinanbauer ber (Ertrag feiner Kartoffel- ernte von Slächen bis zur vße von 200 Quadratmetern gut vollstndg freien Verfügung beiaffen wird. Pie (Ernte foll nidjt beschlagnahmt werden und Eenerle Befchränfung bei der Verbringung in den Wohnort des Anbauers unterliegen dürfen.