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=llllllllllllllllllllllllllllllllllllIllllllllllllllllIIE | Pflanzenschädlinge I SIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIf sülllllllllllllllllllllllllllliliIrE Prüfungsversuche verschiedener Bekämpfungsmittel zur Vernichtung tierischer Schädlinge. Sowohl an der Kaiserlichen Biologischen Anstalt für Forst- und Landwirtschaft zu Dahlem als auch an der Abteilung für Pflanzen krankheiten des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Landwirtschaft in Bromberg werden schon seit mehreren Jahren eingehende Versuche mit der Prüfung chemischer Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen angestellt. Die Er gebnisse werden in den von den genannten Anstalten jährlich heraus gegebenen Berichten veröffentlicht, die leider aber nur immer in die Hände eines kleinen Kreises von Fachleuten gelangen, die daraus Nutzen ziehen können. Das ist sehr zu beklagen, denn gerade die auf dem Gebiete der Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen ausgeführten Arbeiten und Versuche sind für die Verwertung im täglichen Berufs leben von großem Nutzen, und ihre rechtzeitige Kenntnis ist imstande, manchen Schaden zu verhüten, nicht nur an den Kulturen selbst, sondern auch bei Aufwendungen an Geld für untaugliche Bekämpfungsmittel, deren es ja unzählige gibt. Zu den chemischen Bekämpfungsmitteln, die in den Jahren 1913 bis 1915 in Dahlem und Bromberg einer Prüfung auf ihre Brauchbar keit unterzogen wurden, gehören Contraphin, Hopfensegen, Katakilla. Nur in Dahlem gelangten noch zur Prüfung Chlor phenolquecksilber, Schwefelkohlenstoffgallerte, Szillipikrin und S z i 11 i t o x i n, ferner Terpipetrol, T h e r a - pogen und Vakuumöl. In Bromberg traten noch hinzu G o 1 a z i n Itötsi, außerdem noch einige ältere Bekämpfungsmittel, wie Quas- s i a s e i f e als fertiges Handelsprodukt und solche selbst zubereitet, dann noch Fuselseife, Petroleumseife und Tabakseife. In Bromberg prüfte man die verschiedenen Mittel auf ihre Verwend barkeit zur Bekämpfung der Blattläuse. Die Ergebnisse seien im folgen den nach dem Bericht der Anstalt im Auszug wiedergegeben: Für die Versuche mit Contraphin, Hopfensegen, Katakilla und Golazin Itötsi wurden 1 % ige Lösungen verwendet, von der fertigen Quassia-, Petroleum-, Tabak- und Fuselseife je 3 % ige. Die selbst gefertigte Quassiaseifenlösung wurde nach folgendem Rezept hergestellt: 1,5 kg Quassiaspäne wurden in 10 1 Wasser einmal aufgekocht, der so erhaltene Aufguß 2 Stunden stehen gelassen und hierauf von den Spänen abgegossen. Ferner wurden 2,5 kg Kernseife (Schmierseife ist weniger geeignet) in 10 1 Wasser aufgelöst. Zum Gebrauche wurden je 1 1 Seifenbrühe und 1 1 Quassiaholzabkochung mit 8 1 Wasser ver mischt. Die Wirkungsweise der angeführten Bekämpfungsmittel wurde zu nächst dadurch zu ermitteln versucht, daß im Zimmer bei mehreren Blattläusen, die mit den Lösungen benetzt wurden, nach der Uhr der Zeitpunkt bis zum Eintritt des Todes festgestellt wurde. In Golazin starben die Läuse in 10 Minuten, in Contraphin und Hopfensegen nach 15 Minuten, in Katakilla, Quassiaspänen, Petroleumseife nach 20 Minu ten, in Fuselseife nach 25 Minuten, in Tabak- und Quassiaseifenlösung nach 30 Minuten ab. Die für die Quassiaseifen erhaltenen Zahlen von 30 Minuten lagen aber nicht an der geringen Wirkung derselben, sondern an einem Fehler in der Zusammensetzung der Seife. Der Versuch wurde daher noch einmal mit einer neu gelieferten Seife wiederholt, wobei Lösungen von 2, 2,5 und 3 % verwendet wurden. Das Verhalten der Läuse in diesen neuen Seifenlösungen war folgendes: In der 2 % igen Lösung starben die Tiere nach 10 Minuten, in der 2,5 % igen nach 8 Minuten und in der 3 % igen nach 6 Minuten. Ein weiterer Versuch wurde in der Weise angestellt, daß abge schnittene, dicht mit Blattläusen besetzte Kirschbaumzweige mit den ein zelnen Bekämpfungsmitteln bespritzt und im Laboratorium beobachtet wurden. Nach Verlauf von 2 Stunden waren die Läuse fast alle ver nichtet bei Anwendung von Contraphin, Hopfensegen, Katakilla, Quassia- seife, Quassiaspänen und Tabakseife. Am besten wirkte Golazin, da nach 2 Stunden sämtliche Läuse tot waren; am schlechtesten Petroleum und Fuselseife. Es war zwar bei beiden letzteren Mitteln auch ein Erfolg zu verspüren, aber trotzdem zeigte sich noch ein größerer Prozentsatz von lebenden Tieren. Ein im Freien angesetzter Spritzversuch am 8. Juni wurde durch plötzlich nach dem Spritzen einsetzenden Regen in seiner Wirkung be einträchtigt und mußte ebenfalls noch einmal wiederholt werden. Die Ergebnisse dieses Versuches gestalteten sich folgendermaßen: Bei Ver wendung von Contraphin, Hopfensegen, Katakilla und Quassiaspänen waren fast alle Läuse getötet, bei Golazin sämtliche. Quassiaseife und Tabakseife standen den erstgenannten Mitteln bezüglich ihrer Wirkung etwas nach. Petroleumseife und Fuselseife hatten nur geringere Erfolge zu verzeichnen, da die Zweige noch mit relativ viel lebenden Läusen behaftet waren. Bei einer Wiederholung der Bespritzung zeigten Contra phin, Hopfensegen, Katakilla und Quassiaspäne ein günstiges Resultat, da sich am nächsten Tage bei der Durchsicht der behaltenen Triebe keine lebenden Tiere mehr beobachten ließen. Obgleich auch bei der Quassia- und Tabakseife das Gros der Läuse vernichtet worden war, waren immer noch vereinzelt lebende Exemplare anzutreffen. Petroleum- und Fuselseife schnitten wiederum auch bei der zweiten Bespritzung am ungünstigsten ab, da das Verhältnis der toten zu den lebenden Läusen etwa 1 :2 betrug. Am 11. Juni wurden die gleichen Mittel an einer neuen Versuchs reihe von Kirschbäumen, deren Triebe ebenfalls außerordentlich stark mit Läusen behaftet waren, wiederholt. Das Ergebnis dieses Versuches war fast dasselbe, wie wir es bei der zweiten Bespritzung vorher er halten hatten. Da, wie schon erwähnt, bei der Herstellung fertiger Seife ein Fabrikationsfehler vorlag und sie nicht den vorgeschriebenen Inhalt an Quassia aufwies, wurden die Versuche mit abgeschnittenen Zweigen bei einem vollkommen neuen Fabrikerzeugnis noch einmal gemacht und zwar unter Anwendung von 2-, 2,5- und 3 % igen Lösungen. Nach Verlauf von 2 Stunden zeigten bei allen drei Mischungen die Läuse noch schwaches Leben; nach 6 Stunden lebten bei der 2 % igen Lösung nur noch einige Tiere, bei der 2,5- und 3 % igen Lösung waren jedoch sämtliche Läuse abgestorben. Die Kosten der einzelnen Bekämpfungsmittel, auf je 100 1 Spritz flüssigkeit berechnet, ergaben für Petroleum- und Fuselölseife 2,40 M., Quassia- und Tabakseife 3,00 M., Quassiaspäne 3,20 M., Golazin 5,80 M. und für Contraphin, Hopfensegen und Katakilla einen Preis von 1,20 M. Trotz dieses für die letzten drei Mittel geringsten Preises und trotz der günstigen Erfolge, die wir bei dieser Verwendung in unseren Versuchen erzielen konnten, muß von ihrer Empfehlung für die Praxis doch Abstand genommen werden, da sie sich in ihrer Zusammen setzung nicht nachprüfen lassen, um dadurch die Garantie für ein brauch bares, zweckentsprechendes und dem Preise angemessenes Bekämpfungs mittel zu besitzen. Wegen der hohen Preise für Golazin wurde dessen Anwendung als Zusatz zur Quassiaseife öfter empfohlen, und sind sehr günstige Ergebnisse hierüber mitgeteilt worden. An der Biologischen Anstalt zu Dahlem verwendete man Con traphin (Katakilla, Hopfensegen) als Spritzmittel in einer wässrigen Verdünnung von 1 : 150 noch gegen die Raupen des Kohl weißlings und die Larven der Weidenblattwespe. Bei schwarzen Blatt läusen war zur Vertilgung die Verwendung einer Verdünnung im Ver hältnis von 1 :200 notwendig. Chlorphenolquecksilber wurde sowohl als trockenes Pulver allein für sich als auch mit weißem Bolus vermengt gegen die Raupen des Goldafters und des Kohlweißlings, sowie gegen die Larven der Weidenblattwespe und schwarze Blattläuse ausgeprobt mit dem Er gebnis, daß dieses Mittel als Insektengift hinter anderen leichter anwend baren und für die Menschen ungefährlicheren weit zurücksteht, also für die Praxis nicht in Betracht kommt. Auch die Wirksamkeit von Terpi petrol und Therapogen ließ teils zu. wünschen übrig, teils erwies es sich als gänzlich unwirksam oder rief Schädigungen an den Pflanzen hervor. Jedenfalls leistet die billig herstellbare einfache Petroleumseifen brühe die gleichen Dienste. Was V a k u u m ö 1 anbetrifft, so wirkte es als Berührungsmittel auf Insekten nicht anders als anderes Öl. Während die bisherigen Mittel nur zur Vertilgung von Insekten Anwendung fanden, wurden Schwefekkohlen Stoffgallerte und die aus der Meerzwiebel gewonnenen Giftstoffe Szillipikrin und Szillitoxin in ihrem Verhalten auf Nagetiere versucht. So wurde Schwefelkohlenstoffgallerte im Vergleich zu Schwefelkohlenstoff zur Abtötung von Feldmäusen verwendet. Dabei wurde festgestellt, daß das Gallertpräparat infolge langsamerer Abgabe des giftigen Gases erst nach erheblich längerer Einwirkungsdauer den Tod der Versuchstiere herbeiführte, als dies bei flüssigem Schwefelkohlenstoff der Fall war. Aus diesem Grunde und bei Berücksichtigung des Umstandes, daß die gallert artige Beschaffenheit des Mittels die Anwendung erschwert, ist von dem Gebrauch desselben abzuraten und der flüssige Schwefelkohlenstoff vor zuziehen. Die beiden aus der Meerzwiebel gewonnenen Giftstoffe Szillipikrin und Szillitoxin wurden in ihrer Wirkung auf Wanderratten geprüft, wobei sich herausstellte, daß diese Mittel sicher tödlich wirken. V ersammlungskalender. Die verehr 1. Gruppenvorstände werden höf lichst und dringend gebeten, die Schrif 11 eitung möglichst frühzeitig von dem Stattfinden der Grup pen- usw. Versammlungen benachrichtigen zu w o 11 e n ,. d a mi t d i e Aufnahme derselben in den Ver sammlungs-Kalender erfolgen kann. November 19. Gruppe Bergische. Versammlung in Barmen. November 19. Gruppe Niederrhein. Versammlung nachm. 4% Uhr in Crefeld, Restaurant Stadt München, Wilmeroth (Garten saal), Hochstr. 41-45. November 19. Gruppe Nordharz. Versammlung nachmittags 4 Uhr in Goslar, Gasthaus Der Achtermann. November 19. Gruppe Posen und Umgegend. Versammlung nach mittags 3 Uhr in Posen, Königsplatz 5. November 19. Gruppe Waldenburger- und Eulengebirge. Hauptversammlung in Schweidnitz, Gasthof zu den drei Hacken. November 19. Gruppe Taunus-Lahntal. Versammlung nachmittags 3 Uhr in Bad Ems, Gasthof Prinz Carl.