Volltext Seite (XML)
Nt. 45 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. 531 Bekanntmachung. Die Zwischenscheine für die 5% Schuldverschreibungen und 41/2°/0 Schätz en Weisungen der IV. Kriegsanleihe können vom 6. November d. Js, ab in die endgültigen Stücke mit Zinsscheinen umgetauscht werden. Der Umtausch findet bei der ,,Umtauschstelle für die Kriegsanleihen“, Berlin W. 8, Behrenstrasse 22, statt. Ausserdem übernehmen sämtliche Reichsbankanstalten mit Kasseneinrichtung bis zum 17. April 1917 die kostenfreie Vermittlung des Um tausches. Nach diesem Zeitpunkt können die Zwischenscheine nur noch unmittelbar bei der „Umtauschstelle für die Kriegs anleihen“ in Berlin umgetauscht werden. Die Zwischenscheine sind mit Verzeichnissen, in die sie nach den Beträgen und innerhalb dieser nach der Nummernfolge geordnet einzutragen sind, während der Vormittagsdienststunden bei den genannten Stellen einzureichen. Für die 5 % Reichsanleihe und für die 41/2°/0 Reichsschatzanweisungen sind besondere Nummernverzeichnisse auszufertigen; Formulare hierzu sind bei allen Reichsbankanstalten erhältlich. Firmen und Kassen haben die von ihnen eingereichten Zwischenscheine rechts oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmenstempel zu versehen. Von den Zwischenscheinen für die I. und III. Kriegsanleihe ist eine grössere Anzahl noch immer nicht in die endgültigen Stücke mit den bereits seit 1. April 1915 und 1. Oktober d. Js. fällig gewesenen Zinsscheinen umgetauscht worden. Die Inhaber werden aufgefordert, diese Zwischenscheine in ihrem eigenen Interesse möglichst bald bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen“, Berlin W. 8, Behrenstrasse 22, zum Umtausch einzureichen. Berlin, im November 1916. Reichsbank-Direktorium. Havenstein. wohl behaupten kann. Ihre Arten besitzen ebensowohl einen verschiedenen und auffallenden Wuchs als auch schöne und an sprechende Färbung der in rispigen Trauben angeordneten Blüten; gewöhnlich sind sie gelb, purpur, orange oder weiß in verschiedenen Abstufungen. Die bemerkenswertesten Arten sind K. flammea, Kirkü und D^eri, von Hybriden K. feltha- mensis und kewensis. K. flammea aus dem tropischen Afrika ist von allen wohl die bekannteste und für den Handels gärtner empfehlenswerteste Art. Ihre Vorzüge bestehen neben dem gedrungenen Wuchs, verbunden mit hübscher, lebhaft grüner Belaubung, vor allem in der sich auf Monate erstreckenden Blütezeit, die im Mai und Juni einsetzt. Wenn man auch diese Monate gerade nicht als blümenarm bezeichnen kann, insofern uns die Natur im Freien schon sehr viel bietet, so dürften trotzdem vollblühende Pflanzen dieser Art, die sich im Schmuck ihrer leuchtend gelb orangeroten Blumen vorzüglich ausnimmt, sicher auf Absatz rechnen, denn es ist eine Pflanze, die die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Als Grundregeln ihrer Kultur haben vor allem trockene, warme Luft und helles Licht zu gelten. Erst in zweiter Linie kommt die Erdmischung in Betracht, die wie bei allen Fett pflanzen eine mehr leichte und nicht zu nahrhafte, aber recht durchlässige sein soll, auch muß für einen guten Wasserabzug Sorge getragen werden. Während des Sommers hält sich K. flammea wie auch die übrigen Arten vortrefflich in Kästen, doch muß man auf reichliche Luftzufuhr ebenso bedacht sein wie auf Schutz gegen Niederschläge. Sobald sich gegen Ende des Sommers die Luftfeuchtigkeit erhöht und die Wärme ab nimmt, bringt man die Pflanzen ins Haus an einen trockenen und reichlich hellen Platz; als Temperatur genügen für K. flam mea und die übrigen Arten 6—8 0 R, für K. ist es aber vorteilhaft, wenn die Temperatur eine um 2—3 Grad höhere ist. Steigert man die Temperatur etwas, so wird die Blüten entwicklung ein wenig schneller vor sich gehen. Während dieser Zeit ist das Gießen der Pflanzen soviel wie möglich zu be schränken. Die Vermehrung geschieht bei K. flammea am besten durch Stecklinge, die in voller Sonne zu halten sind, bei nur geringer Feuchtigkeit. Um eine Verzweigung der Pflanzen zu erzielen, ist es notwendig, daß dieselben rechtzeitig entspitzt werden, da man sonst nur eintriebige Pflanzen erzielt, die keinen besonders guten Eindruck machen. Zu beachten ist namentlich, v. Grimm. daß den Pflanzen im Winter ein trockener und heller Standort geboten werden muß, auch muß dann das Gießen sehr vorsichtig gehandhabt werden, da die Pflanzen leicht abfaulen; ebenso müssen sie vor Tropfenfall bewahrt werden. K. Kirkü aus dem Nyassa-Lande ist ihrer feurig orange roten Blüten wegen zu den kulturwürdigsten zu zählen. Die ganze Pflanze ist mit einem drüsig-wolligen Überzug ver sehen. Die Blätter sind gegenständig, kreuzweise gestellt, kurz gestielt, besitzen deutlich gezähnte Ränder, eine dicke, starre Beschaffenheit und bräunlich-grüne Farbe. Der einfache oder wenig verzweigte, langaufstrebende Blütenstand stellt eine drei teilige Traube mit 3—5 gegenständigen Verzweigungen dar, deren Blüten eine feurig-orangefarbene, nach der Mitte zu in gelb übergehende Färbung aufweisen. Die Blütezeit im ■ Ge wächshause fällt in den Monat April, also in eine Zeit, wo die Natur im Freien erst noch in der Entwicklung begriffen ist, weshalb wohl auf Absatz gerechnet werden kann. Die Kultur und Vermehrung weicht kaum von der der oben beschriebenen K. flammea ab, nur liebt sie etwas mehr Wärme. Die Vermeh rung geschieht durch junge Triebe, die man nach der Blüte den ganzen Sommer schneiden kann, durch Stengelstücke und selbst durch Blätter. Will man Samen ernten, so muß man die dazu bestimmten Pflanzen künstlich befruchten und recht luftig halten. Den geernteten Samen sät man im Frühjahr in mit sehr sandiger Erde gefüllte Schalen aus, die man mehr trocken als feucht hält. Die aufgehenden Pflänzchen setzt man in Stecklingstöpfe, verpflanzt sie nach Bedürfnis und behandelt sie den Sommer über unter Glas in Kästen. Hat man mit der Kultur Glück, so kann man schon im folgenden Jahre blühende Pflanzen haben. Das gilt aber nur für K. flammea und Kirlfii, während andere Arten gewöhnlich zwei Jahre gebrauchen, ehe sie zum erstenmal in Blüte treten. Im übrigen sind aus Samen herangezogene Pflanzen stets wüchsiger als aus Stecklingen erwachsene, wie das ja auch meist bei anderen Pflanzen der Fall ist. K. D^eri, die mit der vorbeschriebenen die gleiche Heimat teilt, zeichnet sich durch große bereifte Blätter und ansehnlichen weißen Blütenflor aus. Hellrot oder nelkenfarbig sind die duftenden Blumen von K. carnea, die zu traubigen oder rispigen Blütenständen vereinigt sind. Die Belaubung besteht aus fleischigen, elliptisch-eiförmigen, bräunlich-grünen Blättern. Die Blütezeit fällt in die Monate Dezember bis Februar und die