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Früchten gefunden worden sind, ein Beweis, in welch hohem Ansehen die Pflanze stand, so daß sie sogar religiöse Verehrung genoß. Die Quinoa, wie der einheimische Name für die Pflanze lautet, ist für die Hochgebirgsregion von Peru und Chile die wichtigste Nahrungspflanze, und man muß es eigent lich befremdend finden, daß man in Ländern mit nordischem und alpinem Klima, wo Getreidebau nicht mehr möglich ist, bislang noch nicht darauf gekommen ist, den Anbau dieser Pflanze in die Hand zu nehmen. Die Pflanze erreicht in der Heimat 2 m Höhe und zeichnet sich durch einen sehr starken Samenansatz aus. Der Samen, der etwa die Größe des Rübsamens hat und von gelblich-weißer Farbe ist, schwillt beim Kochen in Wasser nach 3 Stunden wie Reis auf, woraus sich die Bezeichnung Reismelde oder Reis von Peru erklärt. Die kleinen Samen werden in der Heimat der Pflanze, wie in Deutschland der Buchweizen, in Form von Grütze mit Milch oder Wasser gekocht oder auch geröstet verzehrt. Das Mehl kann man entweder zu Backwaren verwenden oder es als Brei zubereitet genießen. Die jungen Blätter der Pflanze liefern wie Spinat zubereitet ein geschätztes Ge müse. Der Nährwert des Samens ist ein höherer als der unserer Getreidearten und auch des Reises und Maises und nähert sich dem der Hülsenfrüchte. Da Samen und Kraut auch Wert als Vieh-, besonders als Geflügelfutter besitzen, so ist der Wert dieser Melde als Kulturpflanze ein doppelter, weshalb ihr Anbau, namentlich in den jetzigen Zeitläuften, recht zu befürworten ist, zumal auch von Kulturschwierigkeiten keine Rede sein kann. In unseren botanischen Gärten ist die Pflanze schon seit Jahren bekannt, und sie gedeiht dort ohne Mühe vortrefflich. Auf Veranlassung des Nahrungsmittel-Chemikers Dr. Iss- leib in Magdeburg, der sich für den Anbau besonders stark ins Zeug legt, wofür er Dank und Anerkennung verdient, sind in diesem Jahre bei uns sowohl als in den mit uns verbündeten Ländern, ebenso auch in den von uns besetzten Gebietsteilen in Feindesland, Anbauversuche unternommen worden, die zu nächst darauf abzielen, eine genügende Menge Saatgut zu erhalten, was ja nicht schwerhalten dürfte, da die Pflanze reichlich Samen ansetzt. Solange wir nicht über hinreichend Samen verfügen, um den Anbau im großen zu betreiben, empfiehlt es sich, kleinere Aussaaten nach dem Vorbild der Firma Haage & Schmidt in Erfurt Ende April oder Anfang Mai ins kalte Mistbeet auszusäen und die Pflanzen einen Monat später mit 40—50 cm Abstand ins Freie zu setzen. Ansprüche an den Boden stellt die Pflanze kaum, sie liebt Licht und Luft und ist ferner wie mehr oder weniger alle Meldearten salzliebend. Wenn erst reichlich Saatgut vorhanden ist, wird man den Samen gleich an Ort und Stelle eindrillen. Nach den „Mitteilungen aus dem Kriegsernährungsamt“ genügen für einen Morgen 30 g; da 600 Samen ein Gramm wiegen, sind das 18 000; mehr als 5—10 000 werden je nach der Pflanzweite für den Morgen nicht gebraucht. Die Samenernte ist sehr einfach. Man schneidet die Rispen einfach ab und reibt die Samen mit der Hand aus. Der Samen hat den Vorteil, nicht so leicht auszufallen. Wenn wir nach dem Vorstehenden den Wert der Pflanzen betrachten, so liegt er unseres Erachtens wohl mehr in dem einer Getreidepflanze als in dem eines Gemüses. Immerhin möchten auch wir allen Gärtnern, die über Platz ver fügen, anraten und empfehlen, sich der Kultur der Reismelde in dem einen oder anderen Sinne anzunehmen. Besonders gilt das für solche, die in Gebirgsgegenden ansässig sind, wo die klimatischen Verhältnisse dem Anbau von Getreide nicht günstige sind, wie z. B. im Erzgebirge, der Rhön, der Eifel, den Sudeten. Im Hinblick auf die gegenwärtigen Zustände und auf die unmittelbare Zukunft nach dem Kriege, wo ja auch nicht gleich alles vorhanden sein wird und kann, ist jede Anregung, die eine Besserung unserer Ernährungsverhältnisse bezweckt, nur dankbar zu begrüßen. Ee- □ □ □ Verzeichnis der auf Reblaus untersuchten Gärtnereien. N achstehend veröffentlichen wir aus Nr. 45 des „Zentral blatt für das Deutsche Reich“ vom 6. Oktober das dies jährige Verzeichnis der auf Reblaus untersuchten Gärtnereien, um den Verbandsmitgliedern ihre in dem Verzeichnis ent haltene Nummer, die bis zum Erscheinen der nächstjährigen Liste Gültigkeit hat, bekannt zu geben. Das Verzeichnis ist, wie schon in früheren Jahren, bei den Namen und Vornamen nach unserer Mitgliederliste nicht ganz einwandfrei. Es scheinen hier mitunter verschiedene Un richtigkeiten in der Schreibweise vorzuliegen. Wir empfehlen daher das Verzeichnis der genauen Durchsicht der darin auf geführten Firmen, um Gelegenheit zu geben, etwaige Fehler berichtigen zu können. Zu diesem Zwecke ist die Liste von uns genau nach der Veröffentlichung im „Zentralblatt“ wieder gegeben, d. h. die Fehler wurden nicht berichtigt. Etwaige Anträge um Abänderung sind am besten direkt an das Reichs amt des Innern, Berlin W„ Wilhelmstraße 74, zu richten, mit dem Kopfvermerk: „Zu dem Verzeichnis der regelmäßigen Untersuchungen unterliegenden Gartenbau- usw. Anlagen, ver öffentlicht in Nr. 45 des „Zentralblatt für das Deutsche Reich“ vom 6. Oktober 1916.“ Das diesjährige Verzeichnis umfaßt 1090 Nummern gegen 1107 im Vorjahre, die Zahl der in demselben ent haltenen Verbandsmitglieder beträgt 576 gegen 567 im Jahre 1915. Die in der Liste verzeichneten Firmen bedürfen bekannt lich zum Verschicken von Pflanzen nach den der Reblauskonvention beigetretenen Ländern, keines be sonderen Reb1ausa11 e s t es, sondern brau chen der Sendung nur eine Erklärung nach folgendem Muster beizufügen: Erklärung. D Unterzeichnet zu erklär hiermit a) daß der ganze Inhalt der .beifolgenden Sendung.... ' bezeichnet mit. enthaltend seiner „ . aus I eigenen Gartenanlage in ihrer stammt; b) daß die Sendung für in bestimmt ist; c) daß die Sendung Reben nicht enthält; d) daß die Sendung Pflanzen mit Erdballen enthält, ohne " Gartenbau-Anlage ist in dem deutschen Verzeichnis der Unsere Gartenbau-Anlagen, deren Pflanzensendungen der Bescheinigung der Behörde des Ursprungslandes nicht bedürfen, unter No. Jahrgang 1916 aufgeführt. , den . (Unterschrift.) DieseFormulare sind g e g e n N a c h n a h m e oder Beifügung des Betrages zum Preise von 30 Pfennig für 10 Stück von der Geschäfts stelle des Verbandes zu beziehen. 1. Aachen, Rheinprovinz. A r n o u t s , Cornelius. 3. ,, ,, Buchmann, Karl. 4. ,, „ Fritzsche, Carl. 5. „ „ Geduldig, Philipp. 6. „ „ J o e r i s s e n . Albert. 7■ „ „ K a r b a c h , J. A. 8. ,, ,, Kohnemann, Michel. 9. ,, „ Nicolaye, Johann. 10. „ ,, Nysten, Martin. 12. „ „ Rudolf, Wilhelm. 20. Ahrensburg, Schleswig-Holstein. Nonne & Hoepker. 21. Alfter, Rheinprovinz. Langen, Heinrich. 34. Altenburg, Sachsen-Altenburg. Düsterhöft, Wilhelm. 37. „ „ Fiedler, Robert. 39. „ „ Fischer, H. Friedrich, 45. „ „ Jäger, Richard,