Volltext Seite (XML)
330 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. Nr. 28 Die verehrlichen Gruppenvorstände werden, soweit dies nicht schon geschehen ist, dringend um Rücksendung der ihnen zugegangenen Übersichten über die zum Heeresdienst eingezogenen Mitglieder nach Prüfung derselben gebeten. Bekanntmachung, neue Lehrverträge des Verbandes betreffend. Der Vorstand hat, nachdem der Wortlaut unserer früheren Lehrverträge nicht in allen Punkten den gesetzlichen Vorschriften entsprach, neue Lehrverträge fertigstellen lassen, deren Wortlaut von unserem Verbandsanwalt, Herrn Justizrat W. Hartwich-Berlin, entworfen worden war. Die neuen Lehrverträge sind durch die Geschäftsstelle des Verbandes zu beziehen und kosten dieselben 10 Pfennig für das Stück, ausschliesslich Portounkosten, die bis zu 3 Stück 3 Pfg., bis zu 6 Stück 5 Pfg. und über 6 Stück 10 Pfg. betragen. Die Lehrverträge werden von der Geschäftsstelle des Verbandes nur gegen Voreinsendung des Betrages versandt und bitten wir die Mitglieder bei Bedarf nur die neuen Verträge zu benutzen. Wo Lehrverträge nach den alten Mustern abgeschlossen wurden, dürfte es sich empfehlen, dieselben durch neue Verträge zu ersetzen, um gegen etwaige Einsprüche gesichert zu sein. Der Vorstand des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. Max Ziegenbalg, Vorsitzender. 99, Verzeichnis der Beiträge für die Kriegsunterstützung. Jakob Schmitz, Rentner in Düsseldorf (6. Spende) 20,— M. Aug. Tauchnitz, Blgeschinh. in Halle a. S. (aus Anlaß seiner Silberhochzeit Und seines 25jährigen Geschäftsbestehens) 1 0,— ,, G. Z., Liegnitz (2. Spende) I 0,— „ 1. bis 98. Verzeichnis 45 907,22 ,, Summe 45 947,22 M. In nächster Woche erscheint das 100. Verzeichnis. -■ Wir bitten dringend um Spenden! Gedenkblatt für Mitglieder und deren Angehörige. Es starben den Heldentod für das Vaterland : Mitglied Paul Krüger aus Meldorf i. Holst., ge storben am 28. Juni nach langem Krankenlager in einem Reservelazarett zu Magdeburg. Moritz Lohse, langjähriger treuer Buchhalter unseres Mitgliedes W. Kliem, Bschbes. in Gotha, gefallen am 6. März bei einem Sturmangriff vor Verdun. Durch Verleihung des Eisernen Kreuzes wurden ausgezeichnet: Gefreiter Otto Bertram, Sohn unseres Mitgliedes Heinr. Bertram, Gtnbes. in Kl. Flottbek, Holstein. Oberjäger Hans Wetzel, Sohn unseres Mitgliedes Theod. Wetzel, Gtnbes. in Blankenfelde, Kreis Teltow. Johannes Wurth, Sohn unseres Mitgliedes Julius W u r t h , Gtnbes. in Guben. Erich Weihrauch, Sohn unseres Mitgliedes A. Weihrauch, i. Fa. Prawitz & Weihrauch, Gtnbes. in Dolgelin, Bez. Frankfurt a. O. Höchstpreise für Gemüse, N ach den schlechten Erfahrungen, die im letzten Herbst und Winter mit den Höchstpreisen, namentlich für Gemüse, gemacht worden sind, ist es begreiflich, daß die leitenden Stellen, wie wir mehrfach im Handelsblatt berichten konnten, zu dem Beschluß kommen mußten, von der Einführung von Höchst preisen in Zukunft abzusehen. Hiermit würde auch durchaus einem Wunsche der Erzeuger Rechnung getragen, die der An sicht sind, daß die Preise sich von selbst durch Angebot und Nachfrage regeln müssen, und die durch die letzten Höchstpreise stark enttäuscht wurden. Wir können nur wünschen, daß die Erfahrungen, die sowohl bei den Reichsbehörden als in den Kreisen der Erzeuger gemacht wurden, eine Abänderung des betonten Standpunktes ausschließen. Man darf jedoch nicht verkennen, daß nach den jetzt all gemein gemachten Erfahrungen eine gewisse Gefahr besteht, die möglicherweise eine Abänderung des bisherigen Stand punktes zur Folge haben könnte. Aus allen Berichten, die uns zugehen und auch aus von uns persönlich gemachten Erfahrun gen in verschiedenen Teilen Deutschlands können wir ohne weiteres feststellen, daß die Ernte namentlich in Gemüse eine ganz vorzügliche und durchaus befriedigende ist, ebenfalls sind die Aussichten für die Sommer- und Herbsternte durchaus gute. Man kann, was die Erträge anbelangt, von einer mehr als guten Durchschnittsernte sprechen. Trotzdem sind die Preise für Gemüse im Kleinhandel gegenüber denen im so viel ungün stigeren Vorjahre ganz erheblich gestiegen. Die Klagen darüber sind wohl fast allgemein, und leider, wenigstens teilweise, be rechtigt. Die Schuld werden hier zu einem Teil die Erzeuger und zum anderen, vielleicht größeren Teil, die Händler tragen. Die Hauptschuld an den hohen Preisen trägt unleugbar die Knappheit an Kartoffeln. Sie ist die Ursache gewesen, daß aus Mangel an diesem so notwendigen Nahrungsmittel zu an deren Gemüsen gegriffen werden mußte. Je näher die neue Ernte in Frühkartoffeln, die zum Teil schon begonnen hat, herannaht, desto eher wird sich ein Ausgleich bemerkbar machen, der unzweifelhaft zur Folge hat, daß die Preise für Gemüse fallen werden. Dies alles ändert aber nichts an der Tatsache, daß die verflossenen Wochen und der in ihnen zutage getretene Mangel bei dem Preis für andere Gemüse allzusehr ausgeschlachtet worden ist. Die Verbraucher haben jetzt noch unter Preisen zu leiden, die vielfach selbst unter Berücksich tigung aller erschwerenden Verhältnisse als zu hoch bezeichnet werden müssen. Wir sind gewiß die letzten, die dem Erzeuger nach jahrelangen Fehlschlägen und schlechten Erfahrungen