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468 Handelsblatt für den deutschen Gartenbau usw. Nr. 39 Rande in einen helleren Ton auslaufend mit großen, silberglänzenden, leuchtend rosagetupften Feldern und dunklen Blattadern, die Rand färbung ist von einem schönen leuchtenden Rosa; Luise Closon, eine alte Sorte, die aber noch immer eine der schönsten und besten auch für den Schnitt ist, die schwarze, in Karmesin auslaufende Mitte ist von einem dunklen Rand umgeben; Marquis de Peralta bildet hellgrüne, kleine weiß punktierte Blätter; auch Mercedes, eine neuere Züchtung, deren Belaubung dunkelbraun und silberweiß ist, empfiehlt sich durch ihren kräftigen Wuchs; Obergärtner Smetana, hellgrüne Blätter mit silberweißen Flecken; Silberkönigin, hat kleine, weiße Blätter, die sich für den Schnitt ganz ausgezeichnet eignen. |~£p T amarix- Arten. Wir besitzen so manche eigene Schönheit unter den Gehölzen, die man trotz ihrer Vorzüge wenig oder gar nicht zu sehen bekommt, teils weil sie nicht überall hinpaßt und, am unrechten Ort hingepflanzt, nicht zur richtigen Wirkung gelangt, teils, weil so manche Landschaftsgärtner überhaupt nicht wissen, an welcher Stelle dieses und jenes Gehölz am besten zur Geltung gelangt. So sind z. B. die Tamarix-Arten Pflanzen, die sich nicht überall anbringen lassen, deren Anpflanzung daher nicht überall am Platze ist. Die außerordentlich zierliche Tracht dieser Sträucher, die in der feinen, rutenartigen Bezweigung und in der schuppenartigen, an Heide kraut oder Zypresse erinnernden Belaubung sich geltend macht, läßt sie fast nur zur Einzelstellung oder in Trupps geeignet erscheinen. Aus nehmend gut machen sich diese bei zusagendem Standort zu ziemlicher Höhe heranwachsenden Sträucher am Wasser. Um starke Gegensätze hervorzubringen, sind die Tamarix-Arten wie keine andere Gehölzgattung geeignet, obgleich man über die ästhetische Wirkung, die sie z. B. nahe großlaubigen Pflanzen machen, geteilter Meinung sein kann. Jedenfalls darf der Stand sich nicht unmittelbar an durch besonders ansehnliches Laub auffallende Sträucher oder Bäume anlehnen, sondern er muß in einer gewissen Entfernung gehalten sein oder es muß durch Zwischen stellung anderer Arten ein vermittelnder Ausgleich geschaffen werden. Aber mit der äußeren Erscheinung der Tamarix-Arten ist die Schön heit noch nicht erschöpft, denn auch die vom Mai bis in den Sommer auftretenden zarten, federartigen Blütenstände, die so ganz dem Charakter der Belaubung entsprechen, sind von eigenartiger Anmut. Da die verschiedenen Arten in ihrem Habitus mehr oder weniger ähnlich sind, kommt man mit einer oder zwei Arten im Park und Garten gut aus, namentlich dann, wenn man mehrere Sträucher der gleichen Art in lockerer Stellung zusammenpflanzt oder längs eines Wasserlaufes einen kleinen Bestand bilden läßt. Zwei der härtesten Arten sind T. tetrandra. ausgezeichnet durch dunkelfarbige Äste, lebhaft grüne Belaubung und rosa Blüten, und T. pentandra, die äußerst dankbar und schön als junge Pflanze ihre dunkel rosafarbigen Blütensträuße entwickelt- Die wirkungs vollste ist aber unstreitig T. odessana aus Süd-Rußland, blaugrün belaubt mit zart rosafarbigen Blüten im Juli und August. Alle Tamarix-Arten sind Strand- oder Steppenpflanzen, sie lieben daher einen sandigen, kiesigen Boden und eine warme, geschützte Lage. Leider haben sie den Fehler, in strengen Wintern oder bei ungünstigem Standort unter Frost zu leiden; sie treiben aber gewöhnlich aus dem Boden wieder aus, so daß der Schaden bald geheilt ist. Die Ver mehrung erfolgt durch Stecklinge, Steckholz und Samen. Plumbago rosea. Diese kaum noch in einer Handelsgärtnerei anzutreffende Pflanze ist ein äußerst dankbarer Winter- und Frühjahrsblüher, der sich auch noch durch sehr einfache Behandlung auszeichnet. Alten Pflanzen ent nommene Stecklinge wachsen bei mäßiger Bodenwärme leicht an, worauf man sie in nahrhafte, mit Lehm vermischte Lauberde pflanzt und öfter entspitzt, um recht buschige Pflanzen zu bekommen, was aber nicht zu spät erfolgen sollte, um nicht den Flor zu beeinträchtigen. So müssen die für die Weihnachtszeit zur Blüte bestimmten Exemplare spätestens Ende August bis Anfang - September zum letzten Male verpflanzt und entspitzt werden. Die Pflanze fühlt sich am wohlsten in einem mäßig warmen Hause, im Sommer aber auch in einem lauwarmen Kasten, der möglichst viel zu lüften ist, damit man eine abgehärtete Ware bekommt. Ein sonniger Standort, reichliche Luftfeuchtigkeit und flüssige Düngung mit verdünnter Jauche oder auch schwache Nährsalzgaben wirken auf den Knospenansatz fördernd ein. Zur Zeit der Blüte darf vor allem nicht mit dem Wasser gespart, sondern während dieser Zeit muß tüchtig gegossen werden. Blattläuse und Rote Spinne stellen sich ein, wenn die Pflanzen zu warm stehen; es ist daher besser, sie lieber etwas kühler zu halten, wenn auch dadurch die Blumen etwas später erscheinen. Voll blühende Topfpflanzen mit den in endständigen Blütenständen beisammen- stehenden karmin-rosafarbigen Blumen, die recht haltbar sind, machen einen ganz vorzüglichen Eindruck. Versuche man es daher einmal mit der Kultur dieser Pflanze. Die Gattung Tiarella. Diese kleine, zu den Steinbrechgewächsen gehörende Stauden gattung enthält einige recht zierliche Vertreter, die auf Staudenrabatten und Steinpartien sich sehr nett ausnehmen. Sie gedeihen so ziemlich in jedem Boden, bevorzugen aber eine sandig-moorige Erde, auch muß die selbe einen gewissen natürlichen Feuchtigkeitsgrad besitzen. Die be kannteste Art ist- Tiarella cordifolia, der man die deutsche Bezeichnung Schaumblüte gegeben hat, weil die zierlichen, kleinen, cremeweißen, mitunter rosa angehauchten Blüten, die im Mai und Juni erscheinen, schaumflockenähnlich auf der Pflanze liegen. Sie wird nur 15—20 cm hoch und entwickelt aus kriechendem Rhizom herzförmige, fünflappige, behaarte Grundblätter, die im Laufe ihres Wachstums verschiedene Färbung annehmen und aus deren Mitte dann die in traubigen Rispen stehenden Blütenstände hervorkommen. Eine recht hübsche Pflanze ist T. superba rosea, die vor. der nordasiatischen T. trifoliata abstammt und sich durch schöne, rösagefärbte Blüten auszeichnet. Ähnlich blüht auch T. unifoliata, deren mattgrüne, rötlich überlaufene Blätter bei geschütztem Standort auch im Winter nicht absterben. Die Vermehrung der Tiarella- Arten geschieht am einfachsten durch Teilung. Hat der Ringelschnitt der Obstbäume Einfluß auf die Ertrags fähigkeit? Über den Wert des Ringelschnittes, d. h. die Entfernung eines voll ständigen Rindenringes der Obstbäume auf ihre Ertragsfähigkeit hat G. H. H o w e in den Vereinigten Staaten von Nordamerika in den Jahren 1910 bis 1913 Versuche an Apfel-, Birn-, Kirsch- und Pflaumenbäumen angestellt. Die Ergebnisse haben dargetan, daß unter gewissen Bedingungen der Ringelschnitt imstande ist, nicht nur den Fruchtansatz bei Apfel bäumen hervorzurufen, sondern ihn vielleicht sogar noch zu steigern. Da gegen ist bei anderen Obstbäumen der Einfluß dieses Mittels kein so günstiger. Die Entfernung schmaler Rindenstreifen schädigt die Pflanzen weniger stark als die Entfernung breiter Streifen. Niemals sollte man den Ringelschnitt an Kirsch- und Pflaumenbäumen ausführen, sondern ihn nur bei jungen und sehr kräftig gewachsenen Apfelbäumen in Anwen dung bringen. Die Behandlung hatte übrigens keine Wirkung auf die Größe, die Farbe und den Reifegrad der Äpfel, dagegen machte sich eine ungünstige Einwirkung auf die Wurzeln bemerkbar, da dieselben an Umfang und Kraft einbüßten. Prunus Fenzliana. Diese zur Gruppe der echten Mandeln gehörige Art steht in der Tracht der gewöhnlichen Mandel sehr nahe, von der sie aber durch nied rigeren, buschigeren und mehr sparrigen Wuchs abweicht. Auch besitzen ihre überhängenden Zweige mehr Neigung zur Verdornung. Was diesen Strauch, eine Späth sehe Einführung, wertvoll macht, ist seine frühe Blütezeit, denn die weißlichen, in der Knospe rosafarbigen Blüten öffnen sich schon Ende März, Anfang April, also noch früher als beim echten Mandelstrauch. Außerdem hat er diesem gegenüber den Vorzug größerer Widerstandsfähigkeit. Die Höhe von Prunus Fenzliana, der in den Baum schulverzeichnissen als Amygdalus angeboten wird, beträgt 3—5 m. Die Belaubung setzt sich aus bläulich-graugrünen Blättern zusammen, die etwa 6—8 cm lang und bis 2 cm breit sind und sich gegen die Spitze hin gleichmäßig verschmälern. Die Frucht ist pfirsichartig, hat aber wohl kaum wirtschaftlichen Wert.. Überall, wo man Sinn für die Anpflanzung schöner Gehölze besitzt, sollte man diesen hübschen Frühjahrsblüher, dessen Heimat das Kaukasusgebiet ist, nicht vergessen. r^P Neu angemeldete Mitglieder. Nach § 1 1 des Statuts sind die Namen der neuangemeldeten Mitglieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Die Aufnahme erfolgt 1 4 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Einsprüche von Verbands mitgliedern dagegen nicht erhoben werden. 15 858. Grosser, Gustav, Hg., Plauen i. V., Brüderstr. 6. 15 859. Männel, August, Hg., Plauen i. V., Lessingstr. 39. (Gruppe Vogtland, Vogtl. Gärtnerverein.) Versammlungskalender. Die verehr 1. Gruppenvorstände werden höf lich s.t und dringend gebeten, die Schriftleitung möglichst frühzeitig von dem Stattfinden der Grup pen- usw. Versammlungen benachrichtigen zu wollen, damit die Aufnahme derselben in den Ver sammlungs-Kalender erfolgen kann. Oktober 1. Gruppe Aue und Umgegend. Versammlung itach- mittags 5 Uhr in Aue, Gasthaus Eiche. Oktober 1. Gruppe Grimma und Umgegend. Versammlung %5 Uhr nachmittags in Grimma, Ratskeller. Oktober 1. Gruppe Niederschlesien. Sitzung am Sonntag nachm. 4 Uhr im Hotel Forsthaus zu Liegnitz. Oktober 1. Gruppe Braunschweig. Versammlung nachm. 4 Uhr im Wilhelmsgarten, gelber Saal. Oktober 1. Gruppe Niederrhein. V ersammlung nachmittags 4% Uhr in Crefeld, Restaurant Stadt München, Wilmeroth (Gartensaal), Hochstr. 41-45. Oktober 5. Gruppe Herzogtum Oldenburg, Sitz Oldenburg. Ver sammlung nachmittags 3 Uhr in der Union. Oktober 8. Gruppe Nordharz. Versammlung nachmittags 4 Uhr in Goslar, Gasthof Der Achtermann. Oktober8. Gruppe Oberbarnim-Uckermark. Versammlung nachm. 3 Uhr in Eberswalde. Oktober 8. Gruppe Rhein-Mosel. Versammlung nachmittags 3 Uhr in Koblenz, Hotel Höhmann.