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der Pflege mehr Bescheid wissen als irgendein Laie, ihnen auch der Korbversand Umstände macht, die sie bei Schnitt blumen sparen, so hat gerade deshalb der gärtnerisch gebildete Geschäftsinhaber doppelten Grund, sich des Verkaufes guter bewährter Dauerzimmerpflanzen besonders anzunehmen. Dies auch deshalb, weil aus vielen Erscheinungen zu schließen ist, daß nach dem Kriege das leichtlebige Festefeiern erheblich eingeschränkt werden wird. Arbeit und Sorgen werden nicht fehlen, und der Bürger hat daheim und draußen im Feld den Wert edler Häuslichkeit höher schätzen gelernt als die schnittblumengeschmückte Tangokultur von ehedem. Schlafrock und lange Pfeife werden wieder nach des Tages Mühe und Arbeit ebenso geschätzt werden, wie das blühende oder nichtblühende blumengeschmückte Fenster und der üppige Blumentisch mit Plectogyne, Gummibaum, Philodendron und Kaktus. Für Blumen, die nach ein paar Wochen hinüber sind, wird weniger Nachfrage sein als nach immergrünen und dankbaren Zimmerblühern. Da fängt mancher mit einigen Töpfen zum Geburtstag an und ruht nicht eher, bis jeder mögliche Platz am Fenster grünt. Mit blühenden Pflanzen in Töpfen ist es also allein nicht getan. Sorgt für dauerhafte Zimmerpflanzen in reicherer Ab wechslung. □ □ □ Hat Pirus ussuriensis als Unterlage für uns Wert? Von H. Gold in Karlstadt a. Main. V or fünf Jahren wurde diese japanische Birnsorte von ver schiedenen namhaften Fachleuten zu Versuchszwecken als Unterlage empfohlen, da besonders australische Obstzüchter dieselbe in größeren Mengen benutzten. Auch hier wurden damit Versuche angestellt, indem ein kleiner Posten garantierter Samen zur Anzucht ausgesät wurde. Das Ergebnis der Aussaat war gut, die Pflanzen wuchsen schnell und gesund heran, so daß sie schon nach dem ersten Jahre zum Aufpflanzen benutzt werden konnten. Auf dem Saatbeet zeigte sich, daß die Pflanzen im Charakter vielfach etwas ab wichen, was sich besonders in der Belaubung bemerkbar machte; ob diese Abweichungen durch Fremdbefruchtung oder Spiel arten herbeigeführt wurden, bleibt dahingestellt, der Samen stammte jedenfalls aus guter Quelle. Das Aufpflanzen dieser japanischen Wildlinge in einer Anzahl von etwa 1000 Stück geschah in der Weise, daß auf zwei größere Birnquartiere je die 1 0 ersten Pflanzen von obigen, die folgenden 90 Stück von heimischen Wildlingen genommen wurden, womit erreicht wurde, zu den Versuchen möglichst viel Sorten nebeneinander zu haben, denn es wurden auf diese Weise 40 Sorten damit veredelt. Der Boden ist ziemlich leichter Sand, im Sommer oft trocken, doch gedeihen die Birnen sonst sehr gut auf demselben. Die Wildlinge nahmen die Ver edlung im Sommer gut an und wuchsen in den folgenden zwei Jahren gesund und stark heran, genau wie die auf die heimi schen Wildlinge veredelten, doch jetzt im dritten Jahre machen sich sehr auffällige Störungen bemerkbar. Viele Pflanzen wurden nach dem ersten Antrieb gelb und ließen bald die Blätter fallen, andere setzten schnell im Wachs tum aus, nur wenige zeigen heute noch gesundes Leben, und dieses auch nur bei gewissen Sorten, so bei Colomas Herbst butterbirne, Pastorenbirne, Mouillebouche, Salzburgerbirne; hin gegen waren JVilliams’ Christbirne, Magdalenenbirne, Clapps Liebling, Präsident Drouard, Napoleons Butterbirne schon zum Teil ganz abgestorben. Frostschäden sind ausgeschlossen, da keine einzige Birnsorte beschädigt wurde. Das ungleiche Ab sterben scheint mit dem verschiedenen Charakter der Pflanzen zusammenzuhängen, es wird sich nun zeigen, wie lange diese noch ihr Dasein fristen. Teilweise sind die Pflanzen stark mit Blütenknospen besetzt, interessant wird es sein, wie die Frucht erträge ausfallen und wie deren Wert beschaffen ist. t Auch bei den heimischen Birnenaussaaten findet sich immer ein großer Prozentsatz schlechter Arten, ganz besonders auf fallend zeigt sich dieses jedoch bei einjährigen Wildlingen, die aus Frankreich bezogen wurden, unter diesen konnten oft solche mit sehr starkem Wachstum und filzigen Blättern festgestellt werden, vermutlich von einer starkwachsenden Mostbirne, die in Frankreich viel vorkommt, herrührend. Die Ver edlungen wuchsen auch gut an, zeigten auch im ersten Jahre noch guten Trieb, doch nicht im Verhältnis zur Unterlage, im zweiten Jahre war jedoch alle Herrlichkeit vorbei, ähnlich wie dieses auch bei Pirus ussuriensis jetzt eintrat. Wenn nun australische Obstzüchter mit dieser Wildbirne gute Erfolge als Unterlage haben, so kommen hier gewiß eigene Birnsorten in Betracht, die der Unterlage im Verwandtschafts verhältnis näher stehen, als die unsrigen. Der ideale Gedanke vieler, einen Ersatz für die in manchen Böden so empfindliche Quittenunterlage zu finden, hat sich noch immer nicht verwirklicht. Eine Hauptbedingung bei allen Aussaaten von Obstwildlingen ist die Verwendung eines reinen Saatgutes, es darf nicht jedes Gemisch verwendet werden, wo von nur die Hälfte später brauchbare Wildlinge liefert. Bei Äpfeln sind in den letzten Jahren von verschiedenen Seiten Versuche mit Aussaaten von Samen des Trierer Wein apfels gemacht worden, der bekanntlich sehr wüchsig, gesund und lebensfähig ist. Der Wildling treibt sehr gut, die Ver edlungen gedeihen auch sehr gut auf dem Wildling, es müssen nur noch die Fruchterträge abgewartet werden, um ein end gültiges Urteil fällen zu können. Jedenfalls wäre es ratsam für Wildlingszüchter, diesem Punkt mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihr Saatgut aus der Moselgegend aus großen Keltereien zu decken, wo sie größere Gewähr für einheit liches Saatgut haben, denn das Gemisch von allen möglichen Sorten bedingt immer großen Ausfall. Da anzunehmen ist, daß auch noch von anderen Baumschulbesitzern Versuche mit Pirus ussuriensis angestellt wurden, wäre es doch von Interesse, weitere Urteile zu hören, jedenfalls möchte ich zunächst abraten, Birnen, auf obiger Unterlage veredelt, anzupflanzen, bis sich günstigere Ergebnisse für Lebensfähigkeit und Fruchtertrag gezeigt haben. Iuummmmmmml III Fragekasten ■ IllllIlllllllIliillll Frage 2295. Wie hat sich Thu^a Ellwangeriana zum Schnitt bewährt, und ist sie als Hecke gepflanzt gewinn bringend? Ich beabsichtige große Mengen davon zu pflanzen. F. K. Thaya Ellwangeriana eignet sich vorzüglich zur Heckenpflanzung und verträgt den Schnitt sehr gut, liefert mehr und besseres, dichteres Grün als Th. occidentalis. Ich besitze seit langen Jahren große Hecken und habe keinerlei Nachteile an diesen entdeckt. Kopfstecklinge nehmen gern lockern Charakter an, hingegen wachsen die Zweige der unteren Äste sehr leicht, bilden dicht geschlossene Pflanzen und liefern prächtiges Bindematerial. Karlstadt. H. Gold. Thuya Ellwangeriana hat losen, aber sehr kräftigen Wuchs, ist für Hecken gut geeignet und als solche gewinnbringend. Gnoien. G. Gierke. •IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIE 5IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITE. ^Illlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^ | Pilanzenschädlinge | ^iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiw Schädliche Raupen aus der Gruppe der Holzbohrer. Unter den Großschmetterlingen besitzen wir die Gruppen der Holz bohrer und der Glasflügler, deren nackte oder spärlich behaarte und mit einem kräftigen Gebiß versehene Raupen sich unter der Rinde und im Innern des Holzkörpers von Obst- und Zierbäumen aufhalten und dadurch gefährlich werden. Schon so mancher junge Baum ist zugrunde gegangen, ohne daß man sich der Ursache so recht klar geworden wäre. Man hat dann vielfach irgendwelche parasitäre Pilze für das Absterben verantwort lich gemacht. Das Vorhandensein dieser im Holze lebenden Raupen ist aber bei genauerer Beobachtung durch das ausgeworfene Holzmehl und den Unrat leicht festzustellen. Hat man das Bohrloch gefunden, dann