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Gruppe Sächsisches Erzgebirge. Albert, Emil (i. Fa. Franz Albert), Hg., Hainichen i. S., Talstrasse 27. Gruppe Oberes Erzgebirge. Schoenemann, Otto, Hg., Meerane (Sachs.), Glauchauerstr. Fröhlich, Fritz, Ldschg., Zwickau i. Sa., Nikolaistr. 19. Gruppe Braunschweig. Kuthe, Walter, Obstplant., Braunschweig, Bertramstr. 26. Meyer, Alb., Ldschg., Braunschweig, Heinrichstr. 10. Schlüter, Wilh., Hg., Lichtenberg (Braunschweig). Adressen-Veränderungen: Es sind verzogen: Facius, Alfred, Mannheim, Waldparkstr. 34, nach Mannheim- Feudenheim. Flores, August, Elberfeld nach Elberfeld-Sonnborn, Am Turm 96. Graetzsch, J., Burg b. Magdeburg nach Potsdam, Bertinistr. 1. Hecht, Paul, Cöthen (Anhalt) nach Falkenberg (Bez. Halle). Krätzschmar, Alfred (Falke Nachf.), Hameln nach Bergeborbek b. Essen (Ruhr). zweifelhafte Ansicht hegte, eine gleichsam unbekannte Grösse. Glaubte man doch damals, dass der Obstbau für rauh gelegene Gegenden, wie auch für das Tiefland, für Norddeutschland, ein durchweg gewagtes Unternehmen sei. Die hier und da, gleichsam inselartig verstreuten Landesteile, wo Obst wie von selbst gedieh, wurden nicht weiter in den Kreis näherer Betrachtung gezogen, so fern man auch die Beförderung der damals herrschenden französi schen Formobstzucht lediglich für eine nur dem Liebhaber zu- stehende Aufgabe erachtete. So gehörte seitens eines Privatunter nehmers ein ganz bedeutender Mut und Scharfblick dazu, ein In stitut für diesen Kulturzweig ins Leben zu rufen, zumal auch hier, in rauher Lage, wenig Aussicht auf eine günstige Entwicklung schien. Erst mit Gründung des deutschen Pomologen-Vereins im Oktober desselben Jahres zu Berlin, brach sich hier die Bedeutung des Obstbaues insofern Bahn, als man von fachtechnischer Seite her ein lebhaftes Bedürfnis empfand, die auf diesem Gebiete vorhandene Lücke deutscher Gartenkulturen zu ergänzen. Bestimmend waren damals jedenfalls mehr das wissenschaftliche, botanisch-fachliche Interesse als Beweggründe wirtschaftlicher Art. Denn die ganze geschichtliche Entwicklung dieses Vereines lässt klar und deutlich die ersten Anfänge in dieser Richtung liegend erkennen. Aber ebenso erklärt sich daraus auch jene zurückhaltende Stellung des deutschen Landwirtes, welcher Mittel und Kräfte scheute, um einer angeblich so aussichtslosen Kultur sein Interesse zuzuwenden. Nur erst die in der neuen Welt sich so schnell erweiternden Obst kulturen veranlassten die Bewohner der alten Welt zu einem Wettstreite auf dem Gebiete des Obstbaues in grossem Massstabe. Praktisch erwägend hatte Lucas Vater die Einrichtung des In stituts gleichzeitig als Gärtnerlehranstalt vorgesehen, und daneben eine Baumschulanlage, teils zum Zweck der Demonstration beim Unterricht, teils als Erwerbsquelle, zum Verkaufe, eingerichtet. Auf dieser Grundlage baute sich das Institut zunächst auf und nahm all mählich an Umfang und Bedeutung zu. Und wenn wir es heute, in so voller Entwicklung, vor uns sehen, dass man als Fachmann sich einer solchen Errungenschaft nur freuen kann, so ist hier als geistige Triebfeder der Sohn, F r. L u c a s , zu betrachten, welcher wiederum im Verein mit seinem Sohne die ganze Einrichtung mehr und mehr zu vervollkommnen bestrebt ist. Wir besitzen in Deutschland nicht viel derartige Institute, wo, wie hier, der Leiter des Ganzen gleich zeitig praktisch mit tätig ist, und schon dadurch mit dem Schüler in steter Verbindung bleibt und lebt. Mag man über den Grundsatz auch verschiedener Meinung sein: ob in unserem Berufe theo retischer Unterricht allein dem Schüler oder Hörer zu genügen ver mag, oder aber die Theorie der Gemeinschaft mit der Praxis nicht entbehren könne, gleichviel, die Mehrzahl unserer Berufsaufgaben lässt sich nur inmitten gesunder Praxis lösen. Theoretische Be handlung und Erwägungen werden eben nur dann segensreich zu wirken vermögen, sobald sie eine gesunde praktische Behandlung zur Voraussetzung haben. Und diese Haupttendenz der Anstalt möge auch in Zukunft ihr zu weiteren gesegneten Erfolgen verhelfen. Charlottenburg. M. Hoffmann. Erdbeerzucht im Staate Missouri. Unter den zum Haushalt des Staates Missouri beisteuernden Erträgnissen des Obst- und Gartenbaues standen früher die Aepfel, die auch zur überseeischen Ausfuhr gelangten, an erster Stelle. Eine Reihe von schwachen oder gar Fehlernten hat die Aepfelkultur derart zurückgebracht, dass die Erdbeerzucht, die weniger von der Ungunst der letztjährigen Witterungsverhältnisse gelitten hat, und die sich des binnenländischen, mehr stetigen Marktes bedient, nun mehr die höchsten Werte hervorbringt. Zu dem vom Amte für Gewerbestatistik des Staates Missouri für das Jahr 1908 ange gebenen Gesamtwert des auf die Fruchtmärkte gebrachten frischen Obstes mit 5 089 384 Dollar haben die Erdbeeren 1 492 445 Dollar beigetragen. Die Anfuhr von Erdbeeren auf die Märkte im Staate Moncke, Carl, Berlin N., Invalidenstr. 126, nach Rheinsberg (Mark), Königstr. 16/17. Neumann, Albin, Wendisch-Paulsdorf b. Löbau i. Sa nach Unwürde b. Löbau i. Sa. Nitzkowsky, Willy, Berlin O., Frankfurter Allee 189, nach Lichten berg, Normannenstr. 24. Roye, Oswald, Radefeld b. Schkeuditz nach Guben, Grasses Berg. Schaaf, Hermann, Rixdorf nach Berlin, Schönhauser Allee 70 e. Schliebs, Oskar, Kl.-Gandau nach Gr. Masselwitz b. Breslau. Schmidt, Paul, Teschen b. Althofnass nach Sacherwitz b. Kattern. Schüssler, Emst, Crefeld nach St. Heribert-Leichlingen (Rhpr.) Schwartz, A., Pr. Stargard nach Berent, Schiedlitzerstr. Tinzmann, J., Weissensee nach Heinersdorf, Tiniusstr. 59. Wetzel, Theodor, Südende nach Blankenfelde (Kr. Teltow). Gestrichen: Breipohl, Fr. W. W., Wedel. Gärtner, Aug. W. (i. Fa. Fritz M. Bremermann Nachf.) Bremen. Grosser, Gustav, Crottendorf (Erzg.). Heintze, Helene (i. Fa. Rob. Heintze), Leisnig (Sa.). Köhler, Hugo, Schönau b. Chemnitz. Sussmann, Hermann (Oberg, d. Fa. J. Nicolai Nachfl.), Coswig (Sa.) bewertet das genannte Amt für das Jahr 1909 auf 2 065 588 Dollar. Als Durchschnittswert ergeben sich 1,93 Dollar für das Crate zu 32,7 amerikanischen Pfund, also für letzteres ungefähr 25 Pf. Man rechnet ungefähr 520 Crates auf eine Car zu 17 000 amerikanische Pfund. Die Menge der vermarkteten Erdbeeren wird für 1908 mit 838 452 und für 1909 mit 1 070 253 Crates amtlich angegeben. Erdbeeren werden fast in allen der 114 Counties des Staates gezogen. Doch kommen nur 15 Counties für die Versorgung der Fruchtmärkte in Betracht. In den übrigen werden die Erdbeeren am Platze verbraucht. Das reichste Erdbeerengebiet ist St. Louis County, um die Stadt St. Louis gelegen; die Marktmenge betrug 1908 ungefähr 195 000, 1909 ungefähr 200 000 Crates. Auf den St. Louiser Obstmarkt lieferten 1908 die drei um St. Louis County gelegenen Counties Jefferson etwa 5200, St. Charles 4200 und Franklin 1340 Crates. Im ganzen noch reicher war die Markt anfuhr in den neun in der Südwestecke des Staates gelegenen, zum Joplin Zinkbezirk gehörenden Counties Barry (1908: 113 667 Crates), Newton (101 870), Lawrence (80 000), Jasper (67 806), Greene (39 743), Howell (37 897), Mac Donald (28 858), Barton (3886) und Christian (2331). In der County Buchanan, in der die Fleisch packerstadt St. Joseph liegt, kamen 1908 etwa 45 000 Crates auf den Markt. 8107 Crates hatte 1908 die County Bollinger im süd östlichen Bleigebiet zu versenden. Etwas über 100 000 Crates ge langten in kleineren Partien aus den minder reichen Erdbeerfeldern auf die Obstmärkte. Die diesjährige Erdbeerernte hat, nachdem zeitweise infolge des Wetters ernste Befürchtungen gehegt worden waren, schliess lich einen noch besseren Ertrag geliefert als im Jahre 1909. Der Erdbeerzucht von Missouri dürfte daher angesichts der Erfahrungen der drei letzten Jahre ein weiterer Aufschwung bevorstehen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in St. Louis, Missouri.) Die Fleckenkrankheit der Bohnen. In Braunschweig und Umgegend zeigt sich auch in diesem Jahre wieder in schrecklicher Weise die Brandfleckenkrankheit (Gloeosporium Lindemuthianum). Die Bohnen standen ganz vorzüglich, und wie der Dieb in der Nacht, kommt die Krankheit nun schon zum dritten Male. Sie zeigt sich ganz besonders an der Sorte Hinrichs Riesen, und an Wachsbohnen. Stangenbohnen werden nicht davon heim gesucht. Tatsache ist ferner, dass die Krankheit sich immer auf Lände reien zeigt, wo viel Stallmist angewandt ist, während dort, wo Bohnen in zweiter Tracht stehen, wo also kein Stallmist, sondernKali, Thomasmehl oder Superphosphat und Chilisalpeter gegeben war, der Pilz nicht auftritt. So findet man die Krankheit selten im Spargel. Die Krankheit selbst besteht darin, dass die Schoten Flecke bekommen, welche sofort braun werden und dann faulen. Die Hülsen sind dann wertlos. Als Schiedsmann in der Konservenbranche hatte ich vorige Woche zwei Ladungen Bohnen, welche mit der Bahn kamen und verhagelt waren, zu begutachten. Die Bohnen waren aber durchaus nicht verhagelt, sondern es war die Fleckenkrankheit. Da wir viel Sturm gehabt haben, so sind viel Bohnen vom Winde zerfetzt, und wenn dann die Krankheit dazu kommt, und es sind ein paar Graupeln gefallen, dann heisst es aufpassen. Braunschweig. E. H. Meyer. Bericht über die Geschäftslage in der Blumenmarkthalle zu Berlin im Juli 1910. Das anfangs noch leidliche Geschäft verschlechterte sich all mählich mehr und mehr, da das kaufkräftigere Publikum meistens Berlin den Rücken kehrte, und in die „Sommerfrische" eilte, ob gleich es diesmal auch in Berlin meist recht „frisch" und kühl war. Der Markt war wie immer reichlich und im Ueberfluss mit Schnitt-