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No. 40. Steglitz-Berlin, den 3. Oktober 1903. XVIII. Jahrgang. Gigentbum des Verbandes der Handelsgärtner Deutsclands. Organ des 6artenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, berausgegeben unter COitwirhunö der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Handelsblatt für den deutschen Gartenbau etc.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Abonnementspreis für Nicht-Verbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 M. 50 Pf., für das übrige Ausland 10 M. für Verbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redacteur: F. Johs. Beokmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Handelsgrtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregister des König!. Amtsgerichts zu Leipzig. Unser Ehrenmitglied. Wie auch aus dem in der heutigen Nummer gleich zeitig veröffentlichten Protokoll der Vorstandssitzung hervor- geht, wurde am 23. d. Mts. unserem früheren Vorsitzenden, Herrn Carl van derSmissen das Diplom als Ehren mitglied überreicht. In den Nachmittagsstunden des genann ten Tages begaben sich vom Vorstande die Herren F. Blut h, J. F. Loock, F. Brettschneid er und W. Kretsch mann (Herr Knoll war leider durch Krankheit verhin dert) in den Garten des Herrn v. d. Smissen, in welchem derselbe, dessen Gesundheitszustand sich erfreulicherweise in der letzten Zeit, wenn auch langsam, etwas gebessert hat, wenn es das Wetter irgend gestattet, täglich die frische Luft geniesst. Dort wurde ihm das Diplom mit einer kurzen Ansprache von Herrn Bluth überreicht. In einer grünen, goldverzierten Mappe liegend, ist das Diplom, ausschliesslich in Handmalerei hergestellt, in künstlerischer und farbenprächtiger Weise aus gestattet, die Widmung ist in gotischen Lettern und reicher Verzierung, in verschiedenen Farben hergestellt und hat fol genden W ortlaut: Der Verband der Handelsgärtner Deutschlands ernennt hierdurch, einem einstimmigen Beschluss seiner 20. Hauptversammlung in Dortmund am 3.—4. August 1903 zu folge seinen langjährigen Vorsitzenden, Herrn Carl van der Smissen in Steglitz zu seinem Ehrenmitglied in dankbarer Anerkennung seines langjährigen Wirkens und seiner um den Verband erworbenen Verdienste,-unter Belassung aller Mitgliedsrechte. Steglitz/Dortmund, den 3/4. August 1903. Der Vorstand des Verbandes der Handels gärtner Deutschlands. (Unterschriften.) Mit freudiger Bewegung nahm Herr v. d. Smis sen die Ehrung mit einem herzlichen Danke entgegen, dass ihm die so wohlverdiente Anerkennung des Verbandes eine herzliche und aufrichtige Freude bereitet hat, geht auch aus nachfolgendem Dankschreiben hervor, welches er an den Vor stand gerichtet hat: Der Verband der Handelsgärtner Deutschlands hat in seiner letzten Hauptversammlung einstimmig beschlossen, mich zu seinem Ehrenmitgliede zu ernennen. In Ausführung dieses Beschlusses hat der Vorstand kürzlich mir eine künst lerisch ausgestattete Adresse überreicht. Für diese Auszeich nung, welche mich nicht nur hocherfreut, sondern auch tief bewegt hat, sage ich dem Verbände hiermit meinen tiefgefühl testen Dank, und bitte denselben zur Kenntnis der Mitglieder zu bringen. C. v. d. Smissen. Am Schlüsse seiner Ansprache hatte Herr Blut h dem Wunsche Ausdruck gegeben, dass es dem Verbände vergönnt sein möge, sein Ehrenmitglied bald wieder in seiner Mitte zu sehen, und wissen wir, dass dieser Wunsch aus dem Herzen aller Verbandsmitglieder herausgesprochen ist und von ihnen allen geteilt wird. Möge ihm die Erfüllung beschieden sein! ♦ Ausführliches Protokoll der XX. Hauptversammlung des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. (Schluss). Vorsitzende-r: Es folgt No. 28, Antrag der Verbands gruppe Niederrhein: Die Hauptversammlung wolle beschliessen, dass der Verbandsvorstand auf die Inseratenblätter dahin ein wirkt, dass der Versand derselben an Private unterbleibe, oder die Grup pen aufgefordert werden, ihren Einfluss bei den Redaktionen der betreffenden Blätter geltend zu machen. Wünscht der Herr Vertreter das Wort? Bitte. F. E s c h - Wickrath: M. H.I Der Antrag hat darin seiner Grund, nicht weil das Handelsblatt an grössere Privatgärtnereien geschickt wird, sondern weil unsere ganze Gegend mit dem Thiele sehen Samen- u. Pflanzenanzeiger überschwemmt wird. Der Thiele sehe Samen- u. Pflanzenanzeiger kommt; in die Hände von Arbeitern, von Barbieren und einer Unmenge von Garten arbeitern, das steht fest. Nun wird es Ihnen komisch vorkommen, dass wir mit solchen Sachen an die Verbandsversammlung heran treten, aber bei einer Versammlung haben die Kollegen aus der Umgegend von Krefeld sich über diesen Anzeiger beschwert und haben gesagt: Wir können bei Thiele nichts ausrichten, und haben das mit den Erfahrungen begründet, die sie gemacht haben, als in Krefeld ein Zwiespalt entstanden war zwischen Prinzipalen und Gehilfen. Der Krefelder Gärtnerverein, der 40—50 Mitglieder hat, wovon verschiedene auch dem Verbände angehören, hatte an den Thiele eine Anzeige geschickt: Gehilfen aller Branchen